Alpinpolizei: Unfälle in der Wintersaison 2020/21 auch in Osttirol stark rückläufig

Wie im gesamten Bundesland Tirol ist die Anzahl der Unfälle im alpinen Gelände auch im Bezirk Lienz von 1. November 2020 bis 18. April 2021 um rund 75 Prozent gesunken.

Wie die kürzlich veröffentlichte Unfallstatistik für die vergangene Wintersaison zeigt, sind die Zahlen in sämtlichen Bereichen der alpinen Unfallstatistik stark rückläufig. Auf Grund der landesweiten Corona-Regelungen sowie der Reisebeschränkungen war im vergangenen Winter fast kein internationales Publikum in Tirol vertreten. „Vor allem im organisierten Skiraum waren deshalb die Unfallzahlen stark rückläufig. Einzig der Bereich der Skitouren–Unfälle verdient etwas mehr Aufmerksamkeit“, so Erwin Mariacher, Leiter der Alpinpolizei in Osttirol.

 

 

Bei Skitouren ereigneten sich 2019/20 in Tirol 234 Unfälle, davon vier tödliche, und im vergangenen Winter 2020/21 insgesamt 184 Unfälle, davon aber neun tödliche. Zurückzuführen dürften diese doch relativ hohen Unfallzahlen auf den Umstand sein, dass vermehrt PistengeherInnen vom organisierten Schiraum in den freien Schiraum wechseln. Nach einiger Zeit probieren dann viele der PistengeherInnen Skitouren im freien Gelände und wagen sich dabei in den ungesicherten Bereich. Gepaart mit tückischen Lawinen- und Wettersituationen (heuer teilweise Altschneeproblematik, Frühjahresverhältnisse im Februar usw.) kommt es dann vermehrt zu Unfällen.

„In Osttirol gab es im vergangenen Winter vier tödliche Skitouren-Unfälle. Eine Person wurde beim Sturz in eine Gletscherspalte getötet, eine weitere erlitt während einer Skitour einen tödlichen Herzinfarkt. Ein Skitourengeher ist abgestürzt und wurde dabei getötet, und eine Person ist bei einem Lawinenunfall tödlich verunglückt. Dazu kommt ein tödlicher Unfall bei Forstarbeiten“, so Mariacher.

 

Lokalaugenschein von Landeshauptmann Günther Platter in Prägraten am Großvenediger: Alpinpolizist Florian Brunner, Alpinpolizist Tobias Monitzer, Pilot Helmut Metzler, LH Günther Platter, Flight Operator Mathias Außerdorfer, Bgm. Anton Steiner

 

Starkschneefälle in Osttirol

Geprägt war die Arbeit der Alpinpolizei vor allem auch von den Starkschnee-Ereignissen im vergangenen Winter. Beginnend mit 4. Dezember 2020 wurde von der ZAMG starker und anhaltender Schneefall für ganz Osttirol prognostiziert. Es wurde dabei eine stationäre Südstaulage mit ungewöhnlich hohen Schneemengen vorhergesagt. Man ging von einer dynamischen, meteorologischen Einsatzlage aus. Von der Bezirkshauptmannschaft Lienz wurde eine Bezirkseinsatzleitung und vom Bezirkspolizeikommando Lienz ein Einsatzstab hochgefahren. In den betroffenen Gemeinden wurden Gemeindeeinsatzleitungen eingerichtet, die jeweils mit AlpinpolizistInnen besetzt wurden. Auf Grund der Erfahrungswerte der Vorjahre sowie der akribischen Vorbereitungen sowohl der Behörden und Einsatzorganisationen als auch der Osttiroler Bevölkerung, konnte diese dynamische Einsatzlage ohne gröbere Sach- und Personenschäden abgewickelt werden, stellte aber an alle Beteiligten sehr hohe Anforderungen.

Corona-Schwerpunktkontrollen im alpinen Gelände

Im vergangenen Winter gab es, so wie in Restösterreich auch, in Tirol Corona–Schwerpunktkontrollen im alpinen Gelände, vorwiegend im organisierten Skiraum (Pisten, Skirouten usw.), wobei insbesondere die Maskenpflicht und die Abstandsregeln sowie der Nachweis über ein negatives Corona-Testergebnis in den Skigebieten überprüft wurden. „Beispielsweise wurde eine derartige Schwerpunktaktion im Bezirk Schwaz durchgeführt und dabei ca. 200 Personen kontrolliert. Es trugen alle Masken und jeder hatte einen entsprechenden Nachweis über ein negatives Testergebnis mit. Seitens der Alpinpolizei Tirol wird den SkifahrerInnen ein großes Lob für ihre Disziplin und die Kooperation im Zuge der Kontrollen ausgesprochen“, teilt die Alpinpolizei Tirol mit.

 

Alpinereignisse in Osttirol – 1. November 2020 bis 18. April 2021

53 Alpinereignisse mit 64 beteiligten Personen
58 Personen verletzt
5 Personen ums Leben gekommen
12 Unfälle auf Skipisten im organisierten Skiraum (Kollisionsunfälle)
28 Unfälle bei Skitouren im alpinen Gelände

 

Text: Redaktion, Fotos: Alpinpolizei, EXPA Pictures

03. Mai 2021 um