Fridays for Future: Kundgebung gegen B 100 als LKW-Transitroute in Lienz

Die Lokalgruppen von Lienz und Spittal a.D. fordern ein klimaschonendes Verkehrskonzept und ein Fahrverbot für Transit-LKW über 7,5 t auf der Drautalbundesstraße.

Als Teil des internationalen Klimastreiks hielten die beiden Fridays for Future-Lokalgruppen am Freitag, 19. März, um 13.00 Uhr, beim Kreisverkehr am „Mitteregger Kreuz” eine Kundgebung ab. „Hier an diesem Verkehrsknotenpunkt wollen wir darauf hinweisen, dass täglich etwa 500 LKW als Durchzugsverkehr über die Drautalbundesstraße (B 100) rollen. Die Felbertauernstraße (B 108) und die Gailtal Straße (B 111) sind ebenfalls betroffen. Wir fordern ein klimaschonendes Verkehrskonzept für unsere Region sowie ein Fahrverbot für Transit-LKW über 7,5 Tonnen auf der B 100. Ausgenommen soll nur der Ziel- und Quellverkehr sein”, fasste Organisator Helmut Beham die Ausgangslage und die Forderungen zusammen.

 

 

Hinter dem Positionspapier der Initiative stehen mittlerweile 19 Bewegungen. „Der Tiroler Landtag und die Gemeinderäte von Tristach, Berg, Dellach und Greifenburg haben Beschlüsse für die Prüfung des LKW-Transitverbotes auf der B 100 gefasst. In Südtirol wurden trotz des ansteigenden LKW-Verkehrs im Pustertal weitere Straßenbaumaßnahmen beschlossen. Diese werden den Verkehr und die Transitroute – übrigens eine mautfreie – über die Drautalbundesstraße in Osttirol und Oberkärnten weiter begünstigen”, so Beham.

 

Initiator Helmut Beham: „Der hohe Anteil an schweren LKW mit ausländischen Kennzeichen deutet darauf hin, dass die B 100 als Transitausweichroute befahren wird. Auch in Cadore/Belluno und im Südtiroler Pustertal klagt die Bevölkerung über den zunehmenden LKW-Transitverkehr und verlangt von den Behörden Maßnahmen dagegen.”

 

Neben dem Verkehrskonzept und dem LKW-Transitverbot fordert die Initiative die Politik auf, die Zählstellen in Leisach und Steinfeld auch dafür zu nutzen, Zahlen und Daten über den LKW-Verkehr zu sammeln. „Da hier die Frachtpapiere und die Lasten kontrolliert werden, liegt es nahe, sofort auch das Ziel und den Ausgang des Transportes zu erfassen. Die Daten sollen dann Grundlage für einen Transit-Stopp sein”, fordert Helmut Beham. Er sieht derzeit verstärkt die Gefahr, dass die Region zu einem internationalen Transitkreuz mit extrem hoher Umweltbelastung wird: „Dafür spricht, dass Projekte wie der Plöckentunnel oder der bahnparallele Ausbau der B 100 als Lückenschluss für die E 66 stark vorangetrieben werden!”

Positionspapier zum Download

 

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute

22. März 2021 um