LH Günther Platter: „Tirol sperrt auf, sobald es Infektionszahlen zulassen!“

Mit dem neuen Fixkostenzuschuss II werden auch Personalkosten abgegolten. So soll es für die Tiroler Tourismusbetriebe eine gewisse Planungssicherheit geben.

Was erwartet uns diesen Winter? Wie viele Gäste werden kommen? Können wir unsere Personalkosten überhaupt decken? Viele Tourismusbetriebe stellen sich derzeit die Frage, unter welchen Bedingungen sie in diesem Winter aufsperren können. Das Land Tirol konnte nun mit dem Bund ausverhandeln, dass im neuen Fixkostenzuschuss II auch die Lohnkosten für das Personal abgegolten werden, welches notwendig ist, um das Offenhalten eines Betriebes zu gewährleisten. Diese Regelung verkündete Tourismusreferent LH Günther Platter heute, Montag, bei einer Landespressekonferenz gemeinsam mit Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Christoph Walser, dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Tirol.

Finanzminister Gernot Blümel erklärt dazu: „Wir starten heute mit der Beantragung für den Fixkostenzuschuss bis 800.000 Euro. Damit helfen wir vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen. Zudem erfassen wir mit unserem Modell Kostenfaktoren, die gerade bei Tourismusbetrieben eine große Rolle spielen.“

 

LH Günther Platter: „„Mein Appell lautet: Sperren wir auf, sobald es die Infektionszahlen zulassen. Denn dass Betriebe, Hotels, Gasthäuser und Skilifte nicht aufsperren, ist eine Gefahr für den Tourismusstandort Tirol. Wir haben daher hart mit dem Bund verhandelt und eine Regelung erzielt, wonach jeder Betrieb sicher sein kann, dass er nicht auf den vollen Lohnkosten sitzen bleibt – selbst bei einer geringen Auslastung, wenn nur ein Mindestbetrieb möglich ist. Das ist ein wichtiges Signal für alle Tirolerinnen und Tiroler wie auch für alle Gäste, die zu uns kommen. Geöffnete Betriebe garantieren gleichzeitig auch, dass die Menschen im Land Arbeit haben.“

 

Die Wirtschaft brauche jetzt ein Sicherheitsnetz, um offen zu halten bzw. wieder aufsperren zu können, betonte Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf: „Wir müssen jetzt ganz klare Signale senden. Unsere Wirtschaft muss nach dem Lockdown, wenn es die Infektionszahlen wieder zulassen, Schritt für Schritt wieder an Fahrt aufnehmen – mit den umfassenden Hilfsleistungen und auch Betriebsgarantien in Form der Abgeltung von Personalkosten, die jetzt getroffen werden, ist dies gewährleistet. Unsere Betriebe brauchen eine Zukunftsperspektive. Gleichzeitig darf es nicht lukrativer sein, einen Betrieb zuzusperren als offen zu halten.“ Es gehe darum, auch innerhalb der Bevölkerung eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen, dass man gemeinsam durch diese Krise komme – jeder und jede könne dazu beitragen, indem die lokalen Betriebe unterstützt werden, etwa mit einem regionalen Weihnachtseinkauf. Man müsse darüber hinaus bereits an die Zeit nach Corona denken und schon jetzt bei den Unternehmen zukunftsweisende Investitionen ankurbeln.

 

Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf: „„Gemeinsam bieten Bund und Land mit sich ergänzenden Förderangeboten wie der Investitionsprämie, wo österreichweit bereits rund zwei Milliarden Euro genehmigt wurden, oder der Wachstumsoffensive für Kleinstbetriebe und dem Impulspaket Tirol lukrative Anreize, um Investitionen zu tätigen und damit Arbeitsplätze abzusichern bzw. neu zu schaffen. Insgesamt ist ein Investitionszuschuss bis zu 20 Prozent der Kosten möglich – in der Form gab es das bisher noch nie“, so die Wirtschaftslandesrätin.

 

„Der zweite Lockdown war für niemanden erfreulich, aber die Zahlen ließen uns keine andere Wahl. Für die Wirtschaftskammer ist es jetzt besonders wichtig, dass die Entschädigungszahlungen schnell und unbürokratisch an die Betriebe gehen und der Wirtschaft umfassend geholfen wird. Wir müssen der Wirtschaft Luft zum Atmen geben, um so bald wie möglich wieder aufzusperren, um zu wirtschaften, um zu investieren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Beschäftigung zu halten“, sagte WK-Präsident Christoph Walser. Eine annehmbare Wintersaison hänge von vielen Faktoren ab. Die schwierige Situation biete aber auch eine Chance für den Tiroler Tourismus, um zu beweisen, dass Tirol nicht umsonst eine internationale Top-Destination sei: „Wir können mit schwierigen Situationen umgehen und den Gästen eine Qualität bieten, die man auf der ganzen Welt kaum findet“, so Walser.

 

Text: Redaktion, Fotos: Land Tirol/Pichler

23. November 2020 um