Norwegischer Sieg beim „High Speed”-Dolomitenlauf in Lienz

Vinjar Skogsholm war am Sonntag, 19.1., der lachende Dritte beim Dolomitenlauf 2020: Nach dem Sturz der beiden Führenden im Zielsprint erreichte er als erster die Ziellinie.

Nach dem Dolomitensprint am Freitag mit dem Triumph von Bernhard Tritscher und dem Dolomitenlauf in der freien Technik am Samstag kam es am Sonntag, 19.1.2020, beim 50-jährigen Jubiläum des klassischen Dolomitenlaufs, der heuer auch zur Visma Ski Classics zählt, zu einer Premiere: Erstmals führten die Strecken über 42 und 30 Kilometer von Heinfels entlang des Drauradweges stets leicht bergab via Strassen, Abfaltersbach, Mittewald und Anras bis zum Hauptplatz von Lienz. Bei perfekten Witterungsbedingungen mit strahlendem Sonnenschein starteten 1.000 Athleten aus über 30 Ländern in den „High Speed“-Dolomitenlauf, dessen Loipen von den rund 400 ehrenamtlichen Mitarbeitern perfekt präpariert worden waren.

 

Im Bild v.l.: 2. Platz: Veli Matti Fasanen (42km), 1. Platz: Vinjar Skogsholm (42km), 3. Platz: Stanislav Reza (42km)

 

Skogsholm: „Schnellstes Rennen meiner Karriere!“
Gleich von Beginn an drückten die Spitzenläufer des 42 km-Rennens gehörig aufs Tempo. Es bildete sich rasch eine rund 15 Mann starke Spitzengruppe, die mit hohem Tempo durch das Pustertal raste. Vor allem die italienischen und russischen Läufer dominierten. Mit dabei war auch der Olympiasieger von 2006, Eugeny Dementiev, der am Samstag Dritter wurde. Bei der Rennhälfte änderte sich die Situation wieder, als sich eine elfköpfige Spitzengruppe bildete. Je näher Lienz kam, desto mehr lichtete sich das Spitzenfeld. So traten etwas mehr als zehn Athleten zum Zielsprint am Lienzer Hauptplatz an. Wenige Meter vor dem Ziel verhedderten sich die beiden in Führung liegenden. Sie kamen zu Sturz, und so war der Weg frei für den Norweger Vinjar Skogsholm, der bereits am 4.1.2020 den Changchun Vasaloppet in China über 50 km gewinnen konnte. Nach einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 26,5 km/h jubelte der 25-Jährige im Ziel über seinen Triumph: „Es war mein erster Start beim Dolomitenlauf, und dann gelingt mir gleich der Sieg. Es war ein spannendes und hartes Rennen bei perfekten Bedingungen. Natürlich habe ich vom Sturz der beiden Konkurrenten im Zielsprint profitiert. Aber ein Sieg ist ein Sieg.“ Auf den zweiten Platz sprintete der Finne Veli-Matti Rasanen vor dem Russen Stanislav Rezacstanislav. Der Schweizer Weltcupsieger Toni Livers wurde Sechster.

 

Im Bild v.l.: 2. Platz: Terhi Pollari (42km), 1. Platz: Melina Schoettes (42km), 3. Platz: Hanna Noehmeier (42km)

 

Steurer wieder bester Österreicher, deutscher Sieg bei den Damen
Der aus Reutte kommende Thomas Steurer erreichte mit rund fünf Minuten Rückstand als 19. und somit bester Österreicher den Lienzer Hauptplatz: „Gegen Ende meiner Karriere war es nochmals ein großes Ziel von mir, hier beim Dolomitenlauf in Lienz einzulaufen. Es war ein fantastisches Rennen mit einer tollen Stimmung.“ Bei den Damen siegte die erst 21-jährige Deutsche Melina Schöttes. Sie gewann rund drei Minuten vor der Finnin Terhi Pollari, Dritte wurde mit Hanna Nöhmeier ebenfalls eine Langläuferin aus Deutschland. Die Österreicherin Anna-Maria Woerndle verpasste als Vierte das Podium um fünf Minuten.

 

Im Bild v.l.: 2. Platz: Tim Seifert (30km), 1. Platz: Maxim Cerinka (30km), 3. Platz: Matthias Schwingshackl (30km)

 

30km-Doppelsieg für Deutschland
Die deutschen Langläufer feierten über die Kurzdistanz einen Doppelsieg. Maxim Cervinka gewann vor Tim Seifert und dem Südtiroler Matthias Schwingshackl. Als bester Österreich landete der Lesachtaler Nils Kurz an der vierten Stelle. Bereits nach rund acht Kilometern konnte sich das Quartett entscheidend absetzen und duellierte sich im Zielsprint um den Sieg. Absolut zufrieden zeigte sich Maxim Cervinka: „Es waren traumhafte und schnelle Bedingungen. Ich gratuliere dem Veranstalter zu den wirklich tollen Loipen!“ Bei den Damen siegte die slowenische Weltcup-Läuferin Sara Jazbec rund 55 Sekunden vor Petra Tanner aus Reith bei Seefeld. Den dritten Platz mit einem Rückstand von dreieinhalb Minuten holte sich die Italienerin Caterina Piller.

 

Im Bild v.l.: 2. Platz: Petra Tanner (30km), 1. Platz: Sara Jazbec (30km), 3. Platz: Caterina Piller (30km)

 

 

Text: Sportredaktion, Fotos: Expa Pictures

19. Januar 2020 um