LLA Lienz: Grenzenlos kochen und „Haushalt im kleinen Finger”
Das Projekt „grenzenlos kochen“ wurde im Dezember 2017 gestartet und fand im laufenden Schuljahr mit dem Kurs „Haushalt im kleinen Finger” seine Fortsetzung.
Als Elisabeth Schwarzenbrunner im Dezember 2017 das Konzept an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Lienz vorstellte, waren die Schülerinnen der 2. Klasse der Fachrichtung Ländl. Betriebs- und Haushaltsmanagement und der Lehrkörper begeistert. „Eine Gruppe von geflüchteten Frauen aus Afghanistan, Syrien, aus dem Iran und Irak kochte gemeinsam mit unseren Schülerinnen an drei Terminen Rezepte der jeweiligen Heimat. Das interkulturelle Zusammentreffen und das voneinander Lernen auf Augenhöhe war eine große Bereicherung für den Unterricht”, zeigte sich Abteilungsvorständin Hannelore Frank bei einem gemeinsamen Essen am Montag, 11. März, begeistert.
Elisabeth Schwarzenbrunner: „Wir wollen mit dem Projekt auch aufzeigen, welche Chancen Frauen haben, die noch nicht so gut Deutsch können.”
Mit dem Kurs „Haushalt im kleinen Finger” wurde das Projekt im heurigen Schuljahr durch Lerninhalte in den Bereichen Servieren, Tischdecken und -dekoration, Reinigung und Wäschepflege, Nähen, Kräuterkunde und Einkaufsplanung erweitert. Elf geflüchtete Frauen besuchten den Kurs an sechs Lern-Halbtagen. „Es war erfreulich für uns alle, dass sich so viele Frauen gemeldet haben. Es gab sogar eine Warteliste. Die Frauen lernten nicht nur viel von den Schülerinnen, was Kochen und Hauswirtschaft betrifft, sie hatten auch jede Menge Spaß”, berichtete Elisabeth Schwarzenbrunner.
Im Rahmen des Abschlussessen wurde den Kursteilnehmerinnen ein Zertifikat überreicht. „Das Zertifikat soll den Frauen, deren Aufenthaltsstatus unterschiedlich ist, bei der Suche nach einer rechtlich angemessenen Tätigkeit unterstützen”, sagte Schwarzenbrunner. Die Schülerinnen erstellten auch ein Rezeptbuch, in dem alle Speisen gesammelt sind, die die Frauen mit den Schülerinnen gekocht haben.
Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger
