Einzigartiges Eisparadies im Tauerntal eröffnet
Über 40 Routen und bis zu 50 Meter hohe Wände bietet der größte künstliche Eiskletterpark Österreichs, der am Samstag, 30. Jänner 2016, in Matrei eröffnet wurde.
Der Andrang war am Samstagnachmittag am Eingang ins Gschlößtal groß. Rund 20 Gehminuten hinter dem Matreier Tauernhaus im Bereich der Wohlgemuthsalm wurde der größte künstliche Eispark Österreichs eröffnet. Über Initiative der beiden Kalser Bergführer Vittorio Messini und Matthias Wurzer hat der Verein Bergsport Osttirol mit Obmann Silvester Wolsegger den Eiskletterpark in kürzester Zeit umgesetzt. Als Projektträger fungiert die Alpinplattform Lienz (APFL) mit Obmann Werner Frömel. Großes Lob gab es von den Touristikern des Bezirkes und von Bezirkshauptfrau Dr. Olga Reisner – sie ist auch Präsidentin des Vereins Bergsport Osttirol – für die beiden Initiatoren. „Ich bin tief beeindruckt von dem, was hier im Tauerntal mit relativ wenig Geld geschaffen wurde. Die Outdoor-Destination Osttirol ist jetzt um eine wichtige Facette reicher. Ich verneige mich vor den beiden Initiatoren Matthias Wurzer und Vittorio Messini“, so Franz Theurl, Obmann des Tourismusverbandes Osttirol.
Knapp 70.000 Euro wurden in das Projekt investiert, 70% davon – teilweise auch mit EU-Mitteln – gefördert. Über ein rund 400 Meter langes Leitungssystem wird das Wasser vom Tauernbach zu den Fällen geleitet und die Wände damit vereist. Eine Begleitheizung verhindert, dass das Wasser in der Leitung gefriert. „Die Idee zu diesem Eispark ist uns beim Eisklettern in Kanada gekommen. Wir haben hier hinter dem Matreier Tauernhaus eine einzigartige Location gefunden. Dass die Österreichischen Bergführer schon ihren Kurs mit Aufnahme- und Abschlussprüfung hier durchgeführt haben, bestätigt uns“, zeigte sich Vittorio Messini begeistert.
Von einem Traum und restloser Begeisterung über so viel Interesse schon bei der Eröffnung sprach Matthias Wurzer. „Vor einem Jahr hatten wir die Idee, über den Sommer haben wir überlegt, und dann haben wir hier im Tauerntal den richtigen Platz gefunden“, so der Bergführer. „Mit perfektem Projektmanagement und Zusammenhalt aller Beteiligten ist es gelungen, diesen Eispark in nur knapp acht Wochen umzusetzen. Ich wünsche mir, dass alle Nutzer weiterhin so gut miteinander umgehen“, so Bezirkshauptfrau und Vereinspräsidentin Olga Reisner.
APFL-Obmann und Tourismus-Aufsichtsratsvorsitzender Werner Frömel versuchte sich gleich selbst an den Eisfällen. „Hier zu klettern ist ein Traum, und ich werde jetzt sicher öfters ins Tauerntal zum Eisklettern kommen. Es hat keine fünf Minuten gedauert, dass wir uns entschieden haben, den Eispark umzusetzen. Beim Free Solo Masters in Wien werden wir diese einzigartige Einrichtung stark promoten“, versprach Frömel. Silvester Wolsegger bedankte sich vor allem auch bei der Matreier Bergrettung mit Obmann Raimund Köll. „Ihr sorgt nicht nur 365 Tage für Sicherheit in den Bergen, ohne euch gäbe es hier auch keinen Eispark und kein Eisfestival“, so Wolsegger. Sein Onkel Hermann Gasser, der als „Weltpriester“ unter anderem in Bolivien und Kenia im Einsatz ist, nahm die offizielle Segnung vor.
Beim Speedbewerb „Osttiroler Eismaster“ wurde der schnellste Eiskletterer ermittelt. Über 60 wagemutige SportlerInnen nahmen an dem für die Zuschauer äußerst interessanten und unterhaltenden Bewerb teil. Bei der Eiskletterparty im Tauernhaus sorgte die Osttiroler Klassikrock-Band „Pain Light“ für coolen Sound. Und am Sonntag werden weitere Workshops und Schnupperkurse unter Begleitung von heimischen Bergführern und Kletter-Ass Beat Kammerlander im Eispark Osttirol angeboten.
Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Brunner Images, Video: Bergsport Osttirol/Berg im Bild