Lienz einziger Tiroler Bezirk mit Bevölkerungsrückgang

Während im gesamten Bundesland Tirol 2013 die Bevölkerung am stärksten seit Beginn der 1990er-Jahre wuchs, zeigt die Statistik 81 weniger OsttirolerInnen als 2012.

Am 31. Dezember 2013 lebten in Tirol 722 038 Personen, das waren um 6150 oder 0,9% mehr als vor einem Jahr. „Das Bevölkerungswachstum war 2013 deutlich höher als in den vergangenen Jahren und das stärkste seit Anfang der 1990er-Jahre“, so LR Mag. Johannes Tratter. Die Tiroler Landesstatistik hat auch heuer wieder eine Datenerhebung unter dem Titel „Demographische Daten Tirol 2013″ durchgeführt, die Ergebnisse sind ab sofort unter www.tirol.gv.at/demographische-daten abrufbar.

Als einziger Tiroler Bezirk musste Osttirol eine Bevölkerungsabnahme hinnehmen. 48 990 Personen lebten mit Ende 2013 in Osttirol und damit 81 oder 0,2% weniger als am 31. Dezember 2012. Durch die Geburtenbilanz hat der Bezirk Lienz um zwölf und durch die Wanderungsbilanz um 69 Personen abgenommen. Eine negative Geburtenbilanz verzeichneten 2013 in Tirol noch die Bezirke Innsbruck-Stadt und Reutte, eine negative Wanderungsbilanz Imst und Landeck.

LR Mag. Johannes Tratter: „Die Zahlen, Daten und Fakten aus allen gesellschaftlich bedeutenden Themenbereichen sind eine aussagekräftige Analyse, die zugleich als Grundlage bei künftigen Entscheidungen und Maßnahmen eine Rolle spielt."

LR Mag. Johannes Tratter: „Die Zahlen, Daten und Fakten aus allen gesellschaftlich bedeutenden Themenbereichen sind eine aussagekräftige Analyse, die zugleich als Grundlage bei künftigen Entscheidungen und Maßnahmen eine Rolle spielt.“

Prozentuell am stärksten verloren hat die Gemeinde Strassen mit 2,7%. In der Oberländer Gemeinde lebten Ende des Vorjahres 803 Menschen, 22 weniger als ein Jahr davor. Ziemlich stark abgenommen haben auch Obertilliach (-2,1%), Nikolsdorf (-2%) sowie Abfaltersbach, Prägraten und Thurn mit jeweils 1,9% weniger Einwohnern. Über das prozentuell stärkste Plus kann sich die Gemeinde Amlach freuen. 6,4% oder 25 mehr AmlacherInnen als 2012 scheinen in der aktuellen Statistik auf. Mit 3,3% konnte auch Heinfels für Osttiroler Verhältnisse überdurchschnittlich stark zulegen. Schlaiten verzeichnete ein Bevölkerungswachstum von 1,5% oder sieben Personen.

Bei näherem Studium der Statistik fällt auch auf, dass Osttirol mit 4% den geringsten Anteil an Wohnbevölkerung mit einer anderen als der österreichischen Staatsbürgerschaft hat. Der Tiroler Durchschnitt liegt bei 12,4%, am stärksten ist der Anteil an Nicht-Österreichern im Bezirk Innsbruck-Stadt mit 19,6%. Die meisten von den 1965 in Osttirol lebenden Nicht-Österreichern kommen aus Deutschland (681), den jugoslawischen Nachfolgestaaten (354), Italien (324) und den anderen EU-Mitgliedsstaaten (428).

„Erfreulich ist, dass die Lebenserwartung der Tirolerinnen und Tiroler im österreichischen Spitzenfeld liegt. Laut Statistik können im Jahr 2013 geborene Knaben einer Lebenserwartung von 79,8 Jahren entgegensehen, Mädchen erreichen statistisch ein Alter von 84,4 Jahren“, erklärt der für Statistik zuständige Landesrat.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Journal/Gerhard Berger

 

21. August 2014 um