Hüttensaison startet – Vorsicht bei Altschnee!

Mit Anfang Juni öffnen auch wieder die ersten höher gelegenen Hütten ihre Pforten – Alpenverein mahnt zur Vorsicht bei der Querung von Altschneefeldern.    

Jetzt, wenn die Sonne die letzten winterlichen Schneereste vertreibt, machen sich auch die ersten höher gelegenen Schutzhütten bereit für den Saisonstart. Im Laufe des Juni – spätestens Anfang Juli – werden dann die meisten Hütten wieder für Wanderer, Bergsteiger, Kletterer und Mountainbiker ihre Pforten öffnen. In Osttirol ist traditionell die Bonn-Matreier Hütte auf 2.750 Metern im Virgental eines der ersten Schutzhäuser, das in die Sommersaison startet. „Derzeit bin ich fest mit der Belieferung beschäftigt. Wenn alles glatt geht und auf dieser Höhe nicht noch einmal Schnee fällt, bin ich am 1. Juni startbereit und freue mich auf die ersten Gäste der heurigen Sommersaison“, erzählt uns Wirt Wolfgang Heinz am Mittwochvormittag.

 

Die Bonn-Matreier Hütte liegt auf 2.750 Metern im Virgental und steht im gemeinsamen Eigentum der Alpenvereine Matrei in Osttirol und Bonn am Rhein.

Die Bonn-Matreier Hütte auf 2.750 Metern in der Venedigergruppe ist traditionell eines der ersten Schutzhäuser, das in die Sommersaison startet.

 

417 Schutzhütten betreiben allein der Österreichische und der Deutsche Alpenverein in Österreich. Die Bergsportexperten raten, den Einstieg in die Wandersaison möglichst sanft zu gestalten. „Die realistische und ehrliche Selbsteinschätzung ist wichtig. Auf den ersten Touren ist es sinnvoll, sich leichtere Ziele zu stecken, damit sich der Körper an die spezifische Belastung gewöhnt“, so Bergführer Mag. Michael Larcher, Leiter der Bergsport-Abteilung des Alpenvereins.

 

Auch wenn

Auch wenn Altschneefelder nur wenige Meter breit sind, können sie definitiv ein Grund sein, umzudrehen. Wenn man sie quert, ist höchste Vorsicht geboten.

 

Auf dem Zustieg zur Hütte sollten die Wanderer im Frühjahr vor allem auf die Altschneefelder achten, von denen einige Gefahr ausgeht. „In Rinnen oder an schattigen Hängen hält sich der Schnee meist hartnäckig. Diese gefrorenen Firnfelder zu überqueren, kann auch für erfahrene Wanderer gefährlich werden. Wer dabei ausrutscht, kann kaum mehr bremsen, und nicht selten mündet die Rutschbahn in felsigem und steilem Gelände“, betont Larcher.

 

Für einen guten Start in die Saison ist auch die richtige Ausrüstung entscheidend. Bergtaugliches Schuhwerk mit rutschfester Profilsohle ist beim Wandern unverzichtbar. In den Rucksack gehören Regen-, Kälte- und Sonnenschutz, ein Erste-Hilfe-Paket, das Handy für Notfälle und genügend Flüssigkeit. Karte oder GPS unterstützen die Orientierung.

 

Michael Larcher weist darauf hin, dass dabei schon flache Hänge mit einer Neigung von 30 Grad bei schlechten Verhältnissen ein Absturzrisiko mit sich bringen. Zumindest die oberen zehn Zentimeter der Schneedecke sollten aufgeweicht sein, um sichere Tritte setzen zu können, rät er. Und sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch zu einem Sturz kommen, kann die richtige Reaktion lebensrettend sein. „Sofort in Bauchlage drehen und mit Ellbogen und Füßen versuchen zu bremsen – noch bevor die Geschwindigkeit so groß ist, dass sie nicht mehr kontrolliert werden kann“, so der Bergsport-Experte.

 

Text: Redaktion, Fotos: Alpenverein/Georg Unterberger, Norbert Freudenthaler, Andreas Rofner

25. Mai 2016 um