Alpenvereinssektion Sillian feierte 125-Jahr-Jubiläum

Bei ihrer Jahreshauptversammlung am Samstag, 25. Jänner 2014, blickte die OeAV-Sektion Sillian auf 125 Jahre bewegte Vereinsgeschichte zurück.

„Wir sind einer der wenigen Vereine in Sillian und Umgebung, der weit über ein Jahrhundert alt ist, und blicken heute dankbar auf 125 Jahre Geschichte zurück“, eröffnete Obmann Hans Walder die Jubiläums-Jahreshauptversammlung der OeAV-Sektion Sillian am Samstag, 25. Jänner 2014. Neben den Ausschuss-Mitgliedern und rund 50 Sektionsmitgliedern konnte er als Ehrengast Peter Haßlacher, den langjährigen Leiter der Fachabteilung Raumplanung/Naturschutz beim Hauptverein in Innsbruck und derzeitigen Vorsitzenden der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA begrüßen. Dieser erinnerte sich bei seinen Grußworten an seine ersten Kontakte zur Sektion Sillian. „Paul Schranzhofer bat damals – es dürfte um die 35 Jahre her sein – um eine finanzielle Hilfestellung bei der Entrümpelung der Helmhütte“, blickte Haßlacher zurück. Der Kontakt zur Sektion im Osttiroler Pustertal habe über die Jahre eine Intensität erreicht, wie er sie sonst zu keiner österreichischen Sektion pflegen konnte.

Peter Haßlacher, Vorsitzender CIPRA Österreich: „Trotz Auseinandersetzungen um Erschließungsprojekt arbeitet der Alpenverein in Sillian mit Würde, Fachlichkeit und einem guten Maß an Zurückhaltung."

Peter Haßlacher, Vorsitzender CIPRA Österreich: „Trotz Auseinandersetzungen um Erschließungsprojekte arbeitet der Alpenverein in Sillian mit Würde, Fachlichkeit und einem guten Maß an Zurückhaltung.“

Haßlacher sprach den Sillianern Bewunderung für ihr Engagement in der Auseinandersetzung um Erschließungen in den Skigebieten Sillian-Sexten-Rotwand, bei Wasserkraftwerksprojekten im Villgratental und in der Frage der Alemagna-Autobahn aus. „Naturschutz muss Platz in der Gesellschaft haben, und ich bitte euch, die Alpenvereins-Fahne auch bei so schwierigen und oft aussichtslos scheinenden Fragen weiterhin hoch zu halten“, so Haßlacher.

Naturschutzwart Anton Sint: „Unsere Sektion ist vor allem eine Hütten- und Bergsteigersektion, das Wichtigste ist für mich die Gemeinschaft."

Naturschutzwart Anton Sint: „Unsere Sektion ist vor allem eine Hütten- und Bergsteigersektion, das Wichtigste ist für mich die Gemeinschaft.“

Naturschutzwart Ing. Anton Sint präsentierte anschaulich Höhepunkte, Anekdoten aber auch Rückschläge aus der 125-jährigen Vereinsgeschichte. Der damalige Sillianer Bürgermeister und spätere Landeshauptmann von Tirol, Josef Schraffl, war der Gründungsvater des Vereines. „Die Sektion Niederdorf beschäftigte schon damals mehr als 40 Bergführer und wurde zum Vorbild der jungen Sektion Sillian“, so Sint. Eine zündende Idee der Gründerväter um Josef Schraffl war der Bau des Helmhauses, das nach zweijähriger Bauzeit am 25. Juli 1891 eröffnet wurde. „Mit der Eröffnung der Hütte zogen gute Jahre für den Sillianer und Oberländer Tourismus ins Land“, so Sint, „nach dem Verlust des Helmhauses in den 1930er-Jahren baute die Sektion im Volkzein die Sillianer Hütte.“ Mit historischen Fotos zeigte er, dass am Karnischen Kamm auch damals schon recht viele Bergsteiger und Wanderer unterwegs waren.

Zahlreiche Mitglieder wurden für ihre langjährige Treue zum Sillianer Alpenverein geehrt. Willi Weitlaner, ehemaliger Schriftführer und Finanzreferent, und Johann Weitlaner, ehemaliger Hüttenwart der Sillianer Hütte, erhielten für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit für den Alpenverein eine Urkunde und einen Geschenkskorb überreicht.

Text: Redaktion, Fotos: Christian Walder  

 

06. Februar 2014 um