In Lienz und Tristach wurde Kosaken-Tragödie gedacht
Der Lienzer Kosaken-Verein gedachte gemeinsam mit der Russisch-Orthodoxen Gemeinde am Samstag, 28. Mai 2016, der Kosaken-Tragödie in Osttirol vor 71 Jahren.
Um 7.00 Uhr begannen die Gedenkfeierlichkeiten mit einer Messe und einem Bischöflichen Pontifikalamt in der Kosakenkapelle in Lienz/Peggetz. Diese Kapelle wurde am 1. Juni des Vorjahres – genau 70 Jahre nach der Tragödie – auf dem Kosakenfriedhof eingeweiht.
Am 1. Juni 1945 und an den darauf folgenden Tagen wurden ca. 22.000 Kosaken durch Teile der britischen Armee an die Sowjetunion ausgeliefert. In Lienz starben zahlreiche Kosaken – Männer, Frauen und Kinder – durch Gewaltanwendung und Selbstmord. Die Errichtung der Kapelle am Lienzer Kosakenfriedhof im Vorjahr war ein Meilenstein in der Geschichte der Kosaken und im Gedenken an die fürchterliche Tragödie, die Osttirol 1945 ins Rampenlicht der Weltgeschichte rückte.
Die große Gedenkfeier fand um 11.00 Uhr unter Beteiligung zahlreicher kirchlicher Würdenträger sowie Traditionsverbände und Vertretern der Politik statt. Davor kam es am Pannwitz-Kosakenstein in Tristach/Tratte zu einer weiteren Gedenkfeier. Am Mittwoch, 1. Juni, lädt die Russisch-Orthodoxe Kirche nochmals zu Gedenkfeiern auf den Kosakenfriedhof (11.00 Uhr) und zum Pannwitz-Kosakenstein in Tristach (10.00 Uhr).
Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Brunner Images