Wirtschaftskammer ortet positive Stimmung in Tirol

Am 22.1. lud die Wirtschaftskammer zum traditionellen Neujahrsempfang. Aus Nordtirol waren dazu Tirols WK-Präsident Bodenseer und WK-Direktorin Geiger-Anker angereist.

Jürgen Bodenseer, Präsident der Wirtschaftskammer Tirol, zeigte sich schon bei der Pressekonferenz am Nachmittag  von der Gesamtentwicklung Österreichs wenig begeistert. „Unser Land bewegt sich zu langsam und verliert an Boden“, so Bodenseer, der die Bundesregierung zu raschem Handeln aufforderte. „Die oft versprochene Steuerentlastung, vor allem für Arbeitnehmer, die bei Lohnerhöhungen bis zu 2/3 ihres Zuverdienstes an den Staat abgeben müssen, eine Entbürokratisierung und die Reduzierung formaler Auflagen sind dringende Anliegen, die zum Wohle der österreichischen Wirtschaft rasch umgesetzt werden müssten“, meinte er. In Tirol und Osttirol sei die Lage besser. Dazu der WK-Präsident: „In Tirol herrscht eine positive Stimmung vor, wir schneiden im Vergleich mit den anderen Bundesländern besser ab. Ein Grund dafür ist auch der ausgewogene Mix in der Betriebsstruktur. Wir haben viele Klein- und Mittelbetriebe, aber auch große international tätige Industrieunternehmen und eine sehr gute Mitarbeiterschaft.“

Einig waren sich WK-Präsident Dr. Jürgen Bodenseer und WK-Bezirksstellenobmann Michael Aichner über die Situation im Bezirk Lienz. „Insgesamt hinkt Osttirol zwar immer noch hinter Nordtirol her, in den letzten Jahren konnte man aber aufholen!“ Der erfolgreiche Weg, der weiter fortgesetzt werden müsse, scheint für die beiden Funktionäre klar vorgegeben zu sein: Ausbau des Tourismus im naturnahen Bereich mit Angeboten regionaler Produkte, weiterhin erfolgreiche Gewerbebetriebe und das Bemühen, zusätzliche größere Unternehmen im Bereich Industrie und Großgewerbe anzusiedeln. „Es gilt nun, Nägel mit Köpfen zu machen!“, so Bodenseer.

Weitere Themen, die WK-Lienz-Obmann Aichner ansprach, waren die Felbertauernstraße und ihre Bedeutung für den Bezirk, das seit 23. November eingeführte LKW-Mautsystem für Osttiroler Frächter und die Herausforderungen durch die Natura 2000-Problematik. In dieser Frage gebe es eine intensive Kommunikation der Wirtschaftskammer mit den Unternehmern vor Ort. Man suche Lösungen. Als besonders wichtigen Baustein für die Zukunftsentwicklung nannte Michael Aichner die Forcierung des Schwerpunktes Mechatronik (ab 2016 wird ein Bachelor-Studium in Osttirol angeboten), die Weiterführung des Vordenker-Prozesses und der vom Regionsmanagement eingereichten Leader- und Interreg-Projekte.

Beim abendlichen Neujahrsempfang fanden sich viele Vertreter der Osttiroler Wirtschaft in der Bezirksstelle der Wirtschaftskammer in Lienz ein. Philipp Brunner war für uns vor Ort. Hier seine Bilder zum Durchklicken!

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Text: J. Hilgartner, Fotos: Brunner Images

23. Januar 2015 um