Wirtschaftskammer erwartet für Sommer 2019 Vollbeschäftigung in Tirol
Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser rechnet für das neue Jahr mit einem Wachstum von 2%, weiter sinkender Arbeitslosigkeit und steigenden Exportzahlen.
„Nach konjunkturell heißen Jahren verspricht 2019 eine Normalisierung auf hohem Niveau. Der Optimismus ist aber nach wie vor hoch, insbesondere im Tourismus”, so Christoph Walser, der neue Tiroler Wirtschaftskammer-Präsident, anlässlich des Jahreswechsels. Die „heiße Phase” hätte aber auch ihre Schattenseiten. „Der Fachkräftemangel hat sich durch die Hochkonjunktur weiter verschärft. 67% der Betriebe sagen uns im aktuellen TOP Tirol Konjunkturbarometer, dass sie akut betroffen sind. Im Tourismus sind es sogar 88%, im Gewerbe 86%”, so Walser. Die Beschaffungskosten würden steigen. „Durch die Trennung der deutsch-österreichischen Strompreiszone sind viele Betriebe mit Preissteigerungen von bis zu 30% konfrontiert. Als Exportland sind wir natürlich auch von den aktuellen internationalen Verunsicherungen – Stichwort Brexit oder Handelsstreit USA-China – betroffen”, nennt Walser internationale Risiken.
Die Konjunktur werde sich heuer „auf hohem Niveau normalisieren”. „Wir rechnen mit einem Wachstum von 2%. Unsere Unternehmen werden 6.000 Arbeitsplätze schaffen, die Arbeitslosigkeit wird im Laufe des Jahres auf 4,6% zurück gehen, und wir werden im Sommer in Tirol Vollbeschäftigung haben. Im Export wird Tirol heuer abermals deutlich zulegen – um 500.000 Mio. Euro auf 13,5 Mrd. Euro”, schätzt der Präsident.
Präsident Christoph Walser ist es für 2019 ein Anliegen, gemeinsam mit allen Beteiligten Themen geradezurücken, die in der öffentlichen Debatte unsachlich diskutiert werden und daher eine Schieflage haben: „Vom Tourismus über den Verkehr bis hin zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Ökonomie und Ökologie – gute Lösungen lassen sich nicht mit Populismus und Patentrezepten erzielen, sondern brauchen den Mut, der ganzen Wahrheit ins Auge zu blicken.”
Der private Konsum werde heuer eine der Stützen der Konjunktur sein. „Wir haben recht hohe Lohnabschlüsse von 3%, eine sehr niedrige Arbeitslosigkeit, und der neue Familienbonus wird den Konsum ebenfalls ankurbeln”, ist Christoph Walser überzeugt. „Von der steigenden Konsumneigung werden vor allem der Handel und der Tourismus profitieren”, so der Präsident. Die Steuerreform 2020 komme zum richtigen Zeitpunkt. „Wir brauchen eine Kostenentlastung für die Unternehmen und eine Belebung der Investitionen”, richtet er den Blick nach Wien. „Ich setze hier auf die versprochene Senkung der Körperschaftssteuer von 25 auf zumindest 20%. Und die Regierung darf auf keinen Fall unsere Klein- und Kleinstunternehmen vergessen – für sie wünsche ich mir eine Pauschalierung”, sagt Christoph Walser.
Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Wirtschaftskammer Tirol
