Wirtschaftsbund: „Förderungen für Hotels in Osttirol sind rechtmäßig und notwendig!“

Keinen Bettenstopp für Osttirol sowie weiterhin Förderungen für Hotelprojekte aus dem Impulspaket für touristische Schlüsselprojekte fordern Wirtschaftsbund und TVBO.

Zu einem Pressegespräch lud Wirtschaftsbund-Bezirksobfrau Michaela Hysek-Unterweger gemeinsam mit LA Hermann Kuenz und dem Tourismusverband Osttirol Montagvormittag. Mit am Tisch saßen auch Obmann Michael Aichner und Bezirksstellenleiter Reinhard Lobenwein von der Wirtschaftskammer Osttirol. Grund der Einladung war die Sonderprüfung des Landesrechnungshofes betreffend Förderungen von Hotelprojekten aus dem Impulspaket Tirol. „Weil es zu Diskussionen über die Tourismusförderung gekommen ist, wollen wir sachlich aufklären. Unser Tourismus hat vom Impulspaket stark profitiert. Nun ist es zu einer von der Opposition im Landtag geschürten emotionalen Diskussion gekommen, und mutige Unternehmer, die Förderungen erhalten haben, werden öffentlich durch den Kakao gezogen”, so die Wirtschaftsbund-Obfrau einleitend.

LA Hermann Kuenz betonte, dass durch den Prüfbericht insgesamt in Sachen Impulspaket und Tourismusförderung dem Land Tirol ein „positives Zeugnis” ausgestellt werde. „Genehmigt wurden von 2008 bis 2018 insgesamt 21 Hotelprojekte von 19 Förderempfängern, darunter 14 Projekte in Osttirol. Von den insgesamt 47 Mio. Euro an Zuschüssen betrafen 8,3 Mio. Euro Hotelprojekte. Und von diesem Betrag floss der Großteil nach Osttirol. Wichtig ist, dass vom Rechnungshof attestiert wurde, dass alles ordentlich und sauber abgerechnet worden ist”, so Kuenz.

 

Wirtschaftsbund-Obfrau Michaela Hysek-Unterweger: „Viele Betriebe profitieren in Osttirol auch indirekt vom Tourismus. Aufgrund der Topographie ist nicht in allen Tälern gewerblich-industrielle Entwicklung möglich. Wir fordern, dass die Schaffung neuer Qualitätsbetten weiterhin gefördert wird und dass es auch in Zukunft einen Zugang zu Förderungen aus dem Impulspaket für touristische Schlüsselprojekte gibt.”

 

Kommenden Mittwoch und Donnerstag werde laut Kuenz im Tiroler Landtag über den Prüfbericht des Landesrechnungshofes diskutiert. Osttirol ist noch bis 2020 Regionalfördergebiet. Die Förderung für die Schaffung neuer Betten wurde vorerst ausgesetzt. „Ich weiß von fünf Projekten in Osttirol, mit denen rund 600 neue Betten geschaffen werden. Die Förderung für solche Projekte bzw. eine Ersatzförderung muss es wieder geben. Ansonsten besteht die Gefahr, dass diese Hotelprojekte nicht in Angriff genommen werden”, so Tourismus-Obmann Franz Theurl.

Wirtschaftskammer-Obmann Michael Aichner betonte, dass „sich Osttirol in den letzten Jahren zwar gut entwickelt hat, wirtschaftlich und touristisch aber noch hinten nach hinkt”. „Die Statistik zeigt für den Bezirk Lienz 41,1 Nächtigungen pro Einwohner, für das gesamte Bundesland Tirol 63,4 und für den Bezirk Landeck sogar 193,7. Als einziger Tiroler Bezirk verzeichnet Osttirol weiterhin einen Bevölkerungsrückgang. Wir haben kaum eine andere Möglichkeit, die Menschen in den Tälern zu halten, als den Tourismus”, so Aichner. Von einem „Over-Tourism” wie in manchen Gebieten in Nordtirol sei man in Osttirol jedenfalls weit entfernt. „Einige Hotelprojekte sind in der Pipeline. Es ist wichtig, dass das Impulspaket weiter geführt wird bzw. dass es Ersatz dafür gibt. Das ist notwendig, damit die eingeleitete Dynamik bei der Wirtschafts- und Tourismusentwicklung in Osttirol keinen Bruch erfährt”, so Aichner.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

25. März 2019 um