Unterstützung für Start ups: Inkubator S³ in Lienz eröffnet

Mit finanzieller Unterstützung des Landes Tirol schuf die Innos GmbH in Lienz den Inkubator S³. Bei der Eröffnung wurde auch die Digitalisierungsoffensive Digitum vorgestellt.

Am Glöcklturm-Areal – also gegenüber vom Campus Technik Lienz – hat die Innos GmbH den neuen Inkubator eingerichtet, der am Montag, 21. Jänner 2019, unter Anwesenheit zahlreicher Wirtschaftstreibender von Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Innos-Geschäftsführer Richard Piock eröffnet wurde. In Wien, Graz und Dornbirn wurden solche Inkubatoren bereits mit staatlicher Hilfe aufgebaut. „Inkubatoren sind Brutkästen – in der Medizin etwas für Frühchen, in der Biologie Versuchslabore im Kleinen. In der Wirtschaft werden Co-Working Spaces – also Gemeinschaftsräume für Start ups und Jungunternehmen – so bezeichnet. Wir möchten mit dem Inkubator S³ Jungunternehmern bei den ersten Schritten unter die Arme greifen, stellen Räumlichkeiten mit entsprechender technischer Infrastruktur und auch ein Netzwerk zur Verfügung”, erklärte Richard Piock einleitend.

 

Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf: „Es braucht nicht nur Geld, sondern vor allem auch Köpfe, Kompetenz und Engagement, um einen derartigen Inkubator zu realisieren. Ich bin sehr dankbar, dass die Innos GmbH in Zusammenarbeit mit der Standortagentur Tirol sich dafür so eingesetzt hat. Im Bereich Forschung und Innovation haben wir in Tirol die Nase vorn. Die angewandte Forschung hat zugelegt, und so liegen wir bereits jetzt über dem Ziel der EU für 2020.”

 

Die Start ups müssen entsprechende Seminare absolvieren und mit Unterstützung der Innos auch einen Businessplan vorlegen. Ziel ist es, eine Förderung durch das AWS oder einen Investor für das junge Unternehmen zu erreichen. „Sollten die Start ups dieses Ziel innerhalb von sechs Monaten nicht erreichen, scheiden sie aus dem Inkubator aus”, so Piock. Er wolle innovativen Jungunternehmern Mut machen, ihre Ideen in eigenen Unternehmen weiterzuentwickeln und sich in der „Aufbruchsregion” Osttirol niederzulassen. S³ heißt der neue Inkubator in Lienz, weil Start up/Jungunternehmen auf lateinisch „satus-sursum societates” heißt (also 3 Mal der Buchstabe S) und Lienz mit Aguntum als größter römischer Siedlung in Österreich laut Richard Piock eine gewisse geschichtliche Bindung an die römische Zeit pflegen sollte.

Vorgestellt wurde auch das Projekt „Digitum”, das im Rahmen der Digitalisierungsoffensive der Tiroler Landesregierung mit 200.000 Euro gefördert wird. Über 4 Work-Packages wird die Digitalisierung unterschiedlichen Gesellschaftsschichten praxisnah und unmittelbar nutzbar als Chance vermittelt. „10 HAK-Schüler werden z.B. dafür ausgebildet, älteren Menschen vor Ort die Scheu vor dem Digitalen zu nehmen und die Vorteile der digitalen Kommunikation aufzuzeigen. Wir schaffen einen 3D-Drucker an und wollen damit Betrieben aufzeigen, wie man digitale Manufaktur im eigenen Haus nutzen könnte. Handwerkern und Landwirten wollen wir lehren, wie sie das Digitale nutzen können, ohne ihre Eigenart zu verlieren”, erklärte Richard Piock dazu.

 

Phonum GmbH

Als erstes Start up wird im Inkubator S³ die Phonum GmbH unterstützt. Johannes Mascher aus Anras, Florian Wiedemayr aus Heinfels und Stephan Pichler aus Strassen entwickeln größenverstellbare Bluetooth-Lautsprecher. „Wir freuen uns sehr, dass wir hier die Gelegenheit bekommen, unsere Idee weiterzuentwickeln und zur Produktreife zu bringen. Mit den innovativen Lautsprechern wollen wir dem Nutzer ein besseres Musik- und Klangerlebnis bieten”, erklärt dazu Johannes Mascher.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Brunner Images

21. Januar 2019 um