Umfrage belegt: Nationalpark Hohe Tauern genießt in Tirol hohe Akzeptanz

Über 600 Tirolerinnen und Tiroler wurden im Rahmen einer IGF-Studie befragt. 90 Prozent beantworteten die Frage nach der Einstellung zum Nationalpark Hohe Tauern als „positiv“.

Die Ergebnisse der im vergangenen Winter in Tirol und in den Nationalpark Gemeinden durchgeführten unabhängigen Studie zum Nationalpark Hohe Tauern wurden am Mittwoch, 23. September, durch die Nationalparkratsvorsitzende LH-Stv. Ingrid Felipe präsentiert.

Über 600 Einzelinterviews mit Tirolerinnen und Tirolern ab 18 Jahren (310 Interviews Wohnbevölkerung, 297 Interviews Bevölkerung Nationalparkgemeinden) wurden durchgeführt. „Für mich als Meinungsforscherin ist es sehr selten, dass auf eine Frage keine negative Rückmeldung kommt – wie es bei der Frage zur Einstellung zum Nationalpark der Fall ist“, betonte Studienleiterin Ernestine Berger vom Institut für Grundlagenforschung (IGF).

Die Erwartungen an den Nationalpark sind sehr deutlich zum Ausdruck gekommen: Die häufigste Nennung ist mit 66,7 Prozent „Schutz der Natur, unberührte Natur“. Die Meinungsumfrage lässt auch auf die Bedeutung unberührter Natur für die Bevölkerung schließen – 90 Prozent der Befragten  beantwortete die Frage nach der Einstellung zum Nationalpark als „positiv“.

Die intensive Diskussion rund um die Entstehung des Nationalparks Hohe Tauern in Tirol zeigte sich auch in der ersten repräsentativen Umfrage in den Nationalparkgemeinden nach der Gründung. Im Jahr 1995 war das Verhältnis auf die Frage zur „Einstellung zum Nationalpark“, 27 Prozent „sehr positiv“ und 57 Prozent „eher positiv“. In der aktuellen Studie ändert sich dieses Verhältnis auf 71 Prozent „sehr positiv“ und 17 Prozent „eher positiv“. „Das ist für mich ein deutliches Signal, dass die Arbeit durch die Schutzgebietsbetreuung Früchte trägt“, freut sich Ingrid Felipe.

Nationalparks haben nicht nur den Schutz der Natur im Fokus, sondern sind auch wichtiger Erholungs- und Erlebnisraum für Menschen. Die generelle Nutzung des Nationalparks für alle Trendsportarten erteilen die Befragten allerdings eine Absage: Auf die Frage „Soll die Ausübung von diesen Sportarten generell überall im Nationalpark-Gebiet erlaubt sein oder in dafür ausgewiesenen Gebieten/Zonen?“ antworten 72 Prozent mit „nur in ausgewiesenen Zonen“ und bestätigen damit den eingeschlagenen Weg der BesucherInnenlenkung.

Qualitätsprodukte aus der Region

Seit knapp zwei Jahren läuft das vom Nationalpark in Zusammenarbeit mit lokalen VertreterInnen aus Landwirtschaft und Tourismus gestartete Projekt „Nationalpark Hohe Tauern Regionsprodukte“ zur weiteren Inwertsetzung des Schutzgebietes. Die erste Zwischenbilanz ist erfreulich, wie Philipp Jans, stellvertretender Nationalparkkuratoriumsvorsitzender und Regionsprodukte-Landwirt aus Kals am Großglockner berichtet: „Trotz der breiten Produktpalette von über 60 Regionsprodukten ist es wichtig, auch weiterhin genau auf die Qualitätskriterien zu achten. Mit dem Nationalparklogo müssen wir behutsam umgehen, um die Exklusivität weiter zu erhalten.“

„Die Sehnsucht vieler Menschen nach unberührter Natur, abseits des Massentourismus haben wir im heurigen Sommer gespürt und erlebt. Schutzgebietsregionen mit bestehender Infrastruktur, ausgebauter BesucherInnenlenkung und entsprechenden Qualitätskriterien zeigen einmal mehr den Wert des Nationalparks und der Schutzgebiete für Tirol. Dabei profitieren die Natur und die regionale Wirtschaft gleichermaßen“, betonte Naturschutzlandesrätin Ingrid Felipe.

 

Text: Redaktion, Foto: Land Tirol/Gratl

23. September 2020 um