Neuer Bikepark in Kals: Trailspaß mit Aussicht auf über 33 Dreitausender

Auf 2.405 m fiel der Startschuss für den Bikepark Großglockner Resort, der mit Mountainbike-Wegen sowie drei neuen, rd. 8,4 km langen Singletrails als Highlights punktet.

Die Weiterentwicklung des Bezirkes Lienz hin zur Bike-Destination Nummer 1 in den Alpen, bezeichnete Franz Theurl am 20.7. als Zielsetzung, die man konsequent und Schritt für Schritt verfolge. Gemeinsam mit Vertretern der an der Realisierung des neuen Bikepark Großglockner Resort beteiligten Institutionen und Unternehmen hatte der Obmann des Tourismusverbandes Osttirol zum Pressetermin geladen.

„Dem Biketourismus wird in den nächsten Jahren, insbesondere in der Vor- und Nachsaison, eine sehr große Bedeutung zukommen. Mit diesem Projekt hier in Kals ist es gelungen, einen Meilenstein zu setzen und ein weiteres Tor hin zu einer neuen Zielgruppe aufzustoßen. Wir bauen derzeit nicht nur das neue Bikecenter am Hochstein in Lienz aus, sondern konnten auch schon einen Bike-Trail in Obertilliach projektieren“, so Theurl. Er lobte den Bikepark Großglockner Resort, für den der TVBO die Projektträgerschaft und Vorfinanzierung übernommen hatte, als ideale Voraussetzung für den Trendsport auf zwei Rädern – sowohl für Einsteiger und Familien mit Kindern, als auch für Profis. „Von leichten Strecken bis hin zu schwierigen Trails – hier ist für jeden das Richtige dabei!“

Von einer „runden Sache“ sprach Landtagsabgeordneter Martin Mayerl, der als Vertreter des Landes Tirol zur Adlerlounge gekommen war. Von Seiten des Landes habe es nicht nur eine finanzielle Unterstützung gegeben, sondern, so Mayerl, es habe sich auch die Landesforstinspektion intensiv in die Entwicklung des Bikeparks eingebracht. Die gute Zusammenarbeit aller am Projekt Beteiligten – Planer, Grundbesitzer, Gemeinde, TVBO und Bergbahnengesellschaft – hob Robert Trenkwalder vom Verein „Glockner Perspektiven“ hervor. Bergbahnen-Unternehmer Heinz Schultz freute sich über das neue, „hochqualitative“ Angebot im Osttiroler Tourismus. „Das ist der einzige Bikepark in Österreich mit Aussicht auf 33 Dreitausender“, so Schultz, der mit seiner Gruppe künftig als Betreiber des Bikeparks in Kals auftritt.

Das Projekt von Beginn an unterstützt hatte auch die Gemeinde Kals, deren Bürgermeisterin, Erika Rogl, ihre große Freude über ein „gelungenes Werk“ äußerte. „Die Trendsportart Biken ist – insbesondere mit modernen E-Bikes – für sehr viele Menschen machbar. Der neue Bikepark in Kals steht Einheimischen wie Gästen zur Verfügung. Ich selbst habe bereits einige Routen erprobt und kann diese Erfahrung nur allen weiterempfehlen!“

 

Fabio Wibmer, der weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannte Bike-Trail-Fahrer und Youtube-Star aus Kals, testete gemeinsam mit weiteren Ridern den neuen Bikepark. Sein Kommentar: „Hier kommen auch Profis voll auf ihre Kosten. Ich freue mich, dass es nun auch in meiner Heimat Kals eine Top-Infrastruktur für Trial-Fahrer gibt.“

 

Etliche Kilometer Mountainbike-Wege und 8,4 Kilometer Singletrails sind das Highlight des Bikepark Großglockner Resort. Den Ausgangspunkt bildet die Talstation des Großglockner Resorts Kals. Mit dem namensgebenden Gipfel im Rücken, geht es wahlweise bequem in der Gondel oder im eigenen Sattel sitzend bis auf 2.405 Meter Seehöhe zu den Hängen des Cimaross bergwärts – zum Start bei der Adlerlounge. Wo im Winter die Skifahrer über die steilen Hänge carven, kann man nun die 420 Tiefenmeter des „Adler Trails” genießen. Der griffig-erdige Untergrund lässt Steinen und Felsen Raum, sich zu entfalten und vermittelt so trotz des Flows und der dicht an dicht gereihten Richtungswechsel stets auf eigene Weise das Gefühl, einem natürlichen Trail zu folgen. Linienwahl, Kurvenradien und sonstige Details entstammen der Feder von Christian Piccolruaz. Deutlich technischer und nicht für jedermann zu bewältigen, bietet sich ab der Mittelstation der „Gornerwald Trail” an. Bereits der Drop zum Einstieg macht klar, wohin hier die Reise geht: offene Kurven, Anlieger sämtlicher Radien, steile Stiche, wurzelige, teils felsige Passagen, dazwischen immer wieder genügend Flow. Stets inmitten der Ideallinie platziert, findet sich für jeden Sprung eine Umfahrung, lässt sich das Gros der fahrtechnisch anspruchsvollen Abschnitte kreativ entschärfen. Mit gefühlvollem Finger an der Bremse zirkelt es sich derart abwechslungsreich durch den Gornerwald abwärts, sodass man sich an dessen Ende fragt, wo die vier Kilometer und 640 Tiefenmeter geblieben sind. Konträr zum naturbelassenen Waldpfad reiht sich schließlich beinahe nahtlos der dritte Neuzugang des Bikeparks Großglockner in den Abfahrtsreigen: Brechsand, Sprünge, Tables und flotte Anliegerkombinationen heben den Adrenalinspiegel, wenn man am parallel zum Schlepplift angelegten „Temblerhof Trail” surft.

www.bikepark-grossglockner.at

 

Text: J. Hilgartner, Fotos: Expa Groder, Osttirol heute

23. Juli 2018 um