Tourismus: Der Osttiroler Bergwinter lässt für die Zukunft hoffen

Obwohl die Wintersaison ein durch COVID-19 bedingt abruptes Ende gefunden hat, zeichnen die Entwicklungen der vergangenen Saison einen Hoffnungsschimmer für die Zukunft.

Osttirol blickt auf einen, wenn auch verkürzten, sehr erfolgreichen Gesamtwinter zurück. Alleine die Nächtigungen im Monat Feber konnten um 23 % Prozent gesteigert werden. Der positive Trend setzte sich auch auf Regionsebene fort: Alle vier Regionen konnten sowohl durch die Verschiebung der Faschingswoche als auch durch die erfreuliche Schneesituation ein deutliches Nächtigungsplus erwirtschaften. Es kam in diesem Monat auch zu einem massiven Anstieg an österreichischen Gästen, was auf eine sehr gute Auslastung der Semesterferien schließen lässt.

In der Nationalparkregion Hohe Tauern konnten im Feber zusätzliche Nächtigungen im fünfstelligen Bereich erzielt werden. St. Jakob im Defereggental war im Feber mit 52.903 Nächtigungen der nächtigungsstärkste Ort. Die erfolgreiche Umsetzung der Destinationsstrategie konnte bereits im vergangenen Winter für Zuwächse sorgen, besonders in den Sparten Skitourenlauf, Langlaufen und Winterwandern, welche neben dem Hauptmotiv Skifahren die Kernelemente des Osttiroler Winters bilden. Diese positive Entwicklung schlägt sich auch in den Nächtigungszahlen des diesjährigen Winters nieder, denn mit 731.084 Nächtigungen insgesamt konnte ein bisher unerreichtes Ergebnis im Zeitraum November bis Feber erzielt werden. Die Nächtigungen konnten um über 14 % bzw. über 94.000 gesteigert werden. Bezogen auf den bisherigen Gesamtwinter konnten ebenfalls alle vier Regionen im zweistelligen Prozentbereich wachsen. Mit 237.659 Nächtigungen hatte die Nationalparkregion Hohe Tauern Osttirol die Nase vorne, dicht gefolgt von der Ferienregion Hochpustertal, die den größten Zuwachs verzeichnen kann. Das Vorjahresergebnis konnte um 16 Prozent gesteigert werden. Ebenfalls stark zulegen konnten die Ferienregion Lienzer Dolomiten (+ 14 %) und die Urlaubsregion Defereggental (+ 15 %). Auch bei den Herkunftsmärkten machte sich die Fokussierung auf die Kernmärkte bezahlt. Sowohl der deutsche, als auch der österreichische Markt konnten deutlich zulegen. Auch wenn Deutschland mit 360.000 Nächtigungen die unangefochtene Nummer eins hinsichtlich der Herkunftsländer bleibt, kann Osttirol im Winter 2019/20 auch auf einen äußerst erfreulichen Zuwachs (+19 %) aus den Beneluxländern zurückblicken.

Mit dem abrupten Ende der Wintersaison, verbunden mit einem enormen Schaden für die Tourismuswirtschaft, steht diese nun aber vor ihrer bisher größten Herausforderung. TVB-Obmann Franz Theurl zeigt sich in Hinblick auf die Winterbilanz erfreut, muss dies jedoch im Angesicht der derzeitigen Lage natürlich drastisch relativieren: „Eine vielversprechende Wintersaison fand durch das Coronavirus ein abruptes Ende. Mit Verordnung des Landes wurden mit 16.03.2020 alle Beherbergungsbetriebe geschlossen. Die Liftbetriebe hatten bereits einen Tag vorher ihren Betrieb eingestellt. Damit wurde die Wintersaison aus verständlichen Gründen vorzeitig beendet und aus unserer Sicht auch von Land und Bund die richtige Maßnahme gesetzt. Es bleibt nun nur die Hoffnung, dass die Verbreitung des Coronavirus bald abflachen wird und dass Osttirol bald wieder zur Normalität zurückfinden kann. Priorität hat auf jeden Fall die Gesundheit der Bevölkerung und unserer Gäste. Man kann momentan nicht abschätzen, wie lange die Beschränkungen für die Bevölkerung und damit verbunden auch für den Tourismus, noch anhalten werden. Wir sind aber zuversichtlich, dass es in Richtung Sommer wieder zu schrittweisen Öffnungen kommen wird. Von Seiten des TVB Osttirol versichern wir, dass wir mit einer neu vorbereiteten Osttirol-Kampagne alles daran setzen werden, um für unsere Destination wieder eine entsprechende Nachfrage zu erwecken. Osttirol hat mit seinem Naturangebot, abseits vom Massentourismus, auch nach solch einer Krise großes Potenzial!“

 

Text: Wirtschaftsredaktion, Foto: BergimBild

26. März 2020 um