Die Tinetz rüstet sich für den nächsten Rekordwinter

Die Arbeiten für die Wiederherstellung und Verbesserung des Stromnetzes in Osttirol schreiten nach den massiven Niederschlägen im letzten Winter planmäßig voran.

Dabei werden von den Tinetz-Monteuren in Abstimmung mit den Gemeinden störungsanfällige Freileitungen verkabelt sowie ferngesteuerte Ortsnetzstationen errichtet. Zuletzt wurde die 30-kV-Freileitung im Bereich Kartitscher Sattel unter die Erde verlegt. Zum Einsatz kam dabei die moderne Verlegepflug-Technik einer österreichischen Spezialfirma.

 

Bauarbeiten am Kartitscher Sattel

 

Verkabelung im Lesachtal
„Wir haben unser Maßnahmenpaket in den letzten Monaten gut abgearbeitet und konnten kritische Bereiche weitgehend entschärfen. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Durch das Fortschreiten der Verkabelungsprojekte sowie die Umrüstung der abgelegenen Netzstationen auf Fernsteuerung wollen wir zukünftig bei Schnee und Sturm stabiler werden“, informiert der zuständige Tinetz-Netzmeister Johann Fronthaler.

Im Lesachtal wurde in einem Teilbereich das Mittelspannungskabel entlang der Gailtalstraße auf einer Länge von 2,3 Kilometern verlegt. Dabei öffnet der Kabelpflug den Boden und gleichzeitig mit dem Verlegen werden mittels mehrerer Sensoren Kabellage als auch Verlegetiefe dokumentiert. „Der Vorteil dieser Anwendung ist die schnelle Umsetzung sowie die genaue Dokumentation“, erklärt Johann Fronthaler. Die Verkabelung war auf diese Weise in nur zwei Tagen erledigt. Für eine Umsetzung muss der Untergrund entlang der gesamten Trasse jedoch geeignet und frei von anderen Einbauten sein. Die traditionelle Methode mittels Bagger würde im Vergleich dazu rund drei Wochen dauern. Die derzeit noch bestehende Freileitung durch das störungsanfällige Waldgebiet wird nach Inbetriebnahme der neuen Kabelstrecke demontiert.

 

Grabungsarbeiten im Villgratental

 

Knapp 60 Einzelprojekte in den verschieden Spannungsebenen
Größere Mittelspannungsprojekte wurden auch im Virgen-, Defereggen- und Kalsertal umgesetzt und in Betrieb genommen. Weitere Baumaßnahmen im Lesach- und Villgratental sind aktuell in Umsetzung und sollen noch dieses Jahr in Betrieb gehen. „Die umgesetzten Projekte erhöhen die Versorgungssicherheit nicht nur in der jeweiligen Gemeinde, sondern auch im Umfeld bzw. den Nachbargemeinden“, unterstreicht der Tinetz-Netzmeister. Im Niederspannungsnetz wurde bereits ein Großteil der knapp 50 geplanten Maßnahmen wiederhergestellt. Dabei wurden auch Verbesserungen erzielt, indem Freileitungen durch ISO-Leitungen ersetzt oder Verkabelungsprojekte umgesetzt wurden.

„Eine verlässliche und störungsfreie Stromversorgung bis hinauf zu den letzten Höfen ist uns als Netzbetreiber sehr wichtig. Deshalb haben wir in enger Abstimmung mit den besonders betroffenen Gemeinden dieses Sonderinvestitionspaket für Osttirol auf die Beine gestellt“, so die beiden Tinetz-Geschäftsführer Thomas Trattler und Thomas Rieder über den Zwischenstand.

 

Text: Redaktion, Fotos: Tinetz /Markus Fuchs

13. Oktober 2021 um