Thal-Assling: Holz verbindet und kann Brücken bauen

Bei der Theurl Holzindustrie trafen sich am 18. und 19. Februar Holzfachleute, Architekten, Wissenschaftler und Coaches, um sich in Sachen Holz auszutauschen.

„Holzverbindet“ – diese Behauptung wurde am 18. und 19. Februar in der Produktionshalle von Theurl in Thal-Assling Realität. Rund 150 Interessierte ließen sich bei den Informationstagen zu „Chancen und Entwicklungen im Holzbau“ von einer Vielzahl an Themen beeindrucken. Bereits am ersten Tag wurde schnell klar, dass Holz nicht nur verbindet, sondern dass sich mit Holz auch Brücken bauen lassen. Dr. Ing. Arch. Thomas Schrentwein berichtete, dass sich der Holzbau in den letzten Jahrzehnten in eine Richtung weiterentwickelt hat, von der man lange nur träumen konnte. „Mittlerweile werden nicht nur Brücken, sondern Türme und ganze Hochhäuser überwiegend aus Holz gebaut“, so Schrentwein.

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Dott. For. Paolo Bertoni referierte über die Entwicklung der Holzwirtschaft in Südtirol. Sein faktenreicher, sachkundiger und informativer Beitrag bildete den perfekten Einstieg in einen bunten Nachmittag, der von der Heterogenität der Ansätze und Zugänge gekennzeichnet war. DI Arch. Michaela Wolf machte deutlich, dass sich über Architektur und Holzbau auch auf poetische und philosophische Art und Weise sprechen lässt. Es ging ihr vor allem um das Verstehen von Landschaften und Orten. Die von ihr prominent präsentierte „Skulptur“ des Firmensitzes von Ulrich Perathoner wurde von mehreren Seiten beleuchtet. Zum Abschluss des ersten Nachmittages nahm auch Bauherr Ulrich Perathoner zu seinem Projekt Stellung.

LH Günther Platter mit den Geschäftsführern Hannes Theurl (Mitte) und Stefan Theurl

LH Günther Platter diskutiert mit den Geschäftsführern Hannes Theurl (Mitte) und Stefan Theurl

Mit dem Südtiroler Abend klang der erste Tag aus. Die kulinarischen Genüsse wurden virtuos von der Musikgruppe „gschrems“ aus dem Mölltal untermalt. Am Freitag referierte zu Beginn Ing. Michael Brunner von Rotho Blaas über die „Verbindungen im modernen Holzbau und deren Bemessung“. Die Möglichkeiten des Holzbaus sind – das weiß man spätestens nach seinem Vortrag – noch lange nicht ausgereizt. Von einem „Traum vieler Holzbauingenieure“ sprach DI Roland Maderebner von der Universität Innsbruck. Er referierte über „Punktgestützte Flackdecken und bauphysikalisch optimierte Balkonelemente“ und gab damit tiefgehende Einblicke in dieses konkrete und zukunftsträchtige Feld.

Den Südtiroler Abend umrahmte die Gruppe „gschrems" aus dem Mölltal musikalisch.

Den Südtiroler Abend umrahmte die Gruppe „gschrems“ aus dem Mölltal musikalisch.

Nach diesem geballten Wissen sprach Ralph Goldschmidt unter dem Motto „Shake youf life“ über den richtigen Mix aus Karriere, Liebe und Lebensart. Der eindrucksvolle Vortrag machte klar, dass es sich lohnt, querzudenken und nicht immer den einfachsten Weg einzuschlagen. Freitagmittag klangen die Informationstage über Gegenwart und Zukunft des Holzbaus bei Snacks, Schaubetrieb und Netzwerken gemütlich aus.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Brunner Images

19. Februar 2016 um