Weltmilchtag: „Tierwohl hat bei uns höchste Priorität!“

Im Rahmen einer Milch-Verteilaktion im Interspar-Markt wiesen auch Osttirols Landwirte auf die hohen Produktions-, Hygiene- und Tierwohlstandards in Tirol hin.   

„Die Milchproduktion ist im Vorjahr zwar leicht zurückgegangen (Tirol -1,5%, Osttirol -4%), dafür ist aber erfreulicherweise der Milchpreis angestiegen“, so Bezirksbauernbundobmann LA Martin Mayerl Donnerstagvormittag im Interspar-Markt in Nußdorf-Debant. Rund 37 Cent pro Liter erhalten derzeit Bauern, die an die Tirol Milch/Berglandmilch liefern,  vor einem Jahr waren es nicht einmal 30 Cent. Unter anderem sei die freiwillige Lieferrücknahme – eine agrarpolitische Maßnahme auf EU-Ebene – für dieses Steigen des erzielbaren Milchpreises verantwortlich. „Wir wollen durch diese Verteilaktion am Weltmilchtag das Bewusstsein für das wertvolle Lebensmittel Milch schärfen. Österreich ist übrigens das einzige Land weltweit, in dem die Gentechnikfreiheit der Milch garantiert wird“, so Mayerl.

Bauernbundobmann LA Martin Mayerl: „Wir haben sehr hohe Standards beim Tierwohl. Wir wollen wegkommen von Träumereien und dieser Schwarz-Weiß-Sicht. Ich bin der Meinung, dass die Anbindehaltung sehr wohl eine tierfreundliche Haltungsform ist.“

Der Konsument könne beim Einkaufen wesentlich mitentscheiden, ob er die heimische Landwirtschaft unterstützen will oder nicht, betonte Bezirksbäuerin Michaela Pitterl. Schon bei den Kindern beginne man, das Bewusstsein für Regionalität zu schärfen. „Landwirtschaft macht Schule“ sei zum Beispiel eines dieser Projekte. „Unsere bestens ausgebildeten Bäuerinnen gestalten Unterrichtsstunden – z.B. auch Kochstunden“, so Pitterl.

Bezirksbäuerin Michaela Pitterl: „An der Landwirtschaft hängen die gesamten regionalen Produktionskreisläufe. Die Bauern gestalten das Landschaftsbild und sind somit essentiell wichtig auch für den Tourismus.“

Martin Mayerl wies insbesondere auch auf die hohen Standards, was das Tierwohl betrifft, hin. „In der Öffentlichkeit wird die Anbindehaltung oft als negativ dargestellt. Gerade in unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft können sich aber viele Bauern einen Laufstall nicht leisten – aus finanzieller Sicht genauso wenig wie aus Platzgründen. Wir sind der Meinung, dass die Anbindehaltung sehr wohl eine tierfreundliche Haltungsform ist“, so Mayerl.

Dass die Landschaftspflege nur mit der Arbeit und dem Engagement der Bauern möglich sei, betonte Ing. Konrad Kreuzer, Obmann der Bezirkslandwirtschaftskammer. „570 Milchwirtschaftsbetriebe produzieren in Osttirol rund 21 Mio. Kilogramm Milch jährlich. Wir haben starke Absatzstrukturen und sehr gute Initiativen, was die Direktvermarktung betrifft. Dass das Tierwohl in unseren Betrieben vollauf gesichert ist, kann ich nur bestätigen“, hielt Kreuzer abschließend fest.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

01. Juni 2017 um