Schäden an Wanderwegen: 300 Wegewarte des Alpenvereins sind stark gefordert

In Osttirol und Kärnten sind Wegearbeiter immer noch mit der Behebung der Schäden aufgrund des Sturmtiefs im Herbst 2018 und der Starkschneefälle Mitte November 2019 beschäftigt.

Rund 26.000 km Wander- und Bergwege werden von den Alpenvereinssektionen in 198 Arbeitsgebieten betreut. Aktuell sind laut Peter Kapelari, dem Leiter der Abteilung Hütten und Wege beim Österr. Alpenverein, rund 300 ehrenamtliche Wegewarte des Alpenvereins im Einsatz. „Sie sind dafür zuständig, bestimmte Wegeabschnitte oder Streckennetze zu betreuen. Ihr Einsatz begann vielerorts gleich nach der Schneeschmelze“, so Kapelari.

 

DI Peter Kapelari: „Unser Ziel ist es, mit der Betreuung und Erhaltung der Wege die Sicherheit der Wanderer zu erhöhen. Außerdem können wir mit dem Wegenetz auch eine effektive Besucherlenkung bieten. Es gibt im Gebirge aber keine Garantie auf Sicherheit. Allzeit makellose Wege können nicht garantiert werden.“ Foto: Alpenverein/Freudenthaler

 

„Nachwehen“ aus den Vorjahren immer noch spürbar

Die Schäden in den heimischen Bergen sind von ihrer Intensität her heuer regional stark unterschiedlich. „In Osttirol und Kärnten sind die Wegearbeiter beispielsweise immer noch intensiv mit den Nachwirkungen des Sturmtiefs VAIA vom Herbst 2018 beschäftigt. Viele dieser verletzten Flächen machen auch heute noch Schwierigkeiten“, erzählt Kapelari. Die Sturmereignisse und die massiven Schneefälle Mitte November 2019 haben dann im Süden Österreichs weitere Schäden an den Wander- und Bergwegen angerichtet.

Generell war der letzte Winter nicht besonders schneereich und auch nicht außergewöhnlich. Grobe Winter-Schäden seien laut Kapelari keine zu nennen. „Aktuell sind Wegewarte meist mit ausgerissenen Seilen, beschädigten Brücken, Geländern oder Markierungen beschäftigt,“ so der Alpenvereins-Experte.

 

Robert Waldner, Wegewart des Alpenvereins Matrei, bei der Montage von Nationalpark-Tafeln. Foto: Ingemar Wibmer

 

Enorme Bedeutung für Alpenverein und Bergnatur

Die Bedeutung der Arbeit und des Engagements der Wegewarte ist laut Peter Kapelari enorm – für den Alpenverein, aber auch für die Bergnatur. „Besonderer Dank gilt hier natürlich allen Sektionen, Wegewarten und Helfern, aber natürlich auch unserem Kooperationspartner Handl Tyrol, der  den Alpenverein nun schon seit 10 Jahren als Partner bei der Erhaltung der Wege und Hütten großzügig unterstützt. Der Aufstieg auf den Berg und das damit verbundene Naturerlebnis wären ohne Wege und Schutzhütten schließlich nur einer kleinen Minderheit vorenthalten“, betont Peter Kapelari abschließend.

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Ingemar Wibmer, Österr. Alpenverein/Freudenthaler

26. Juni 2020 um