Rekord-April reduziert Wintertourismus-Minus

Erfreulicher als noch vor Kurzem angenommen, präsentiert sich der Abschluss der Nächtigungszahlen der diesjährigen Wintersaison nach Abschluss des Monats April.

Mit 837.278 Nächtigungen wurde annähernd das Ergebnis der Wintersaisonen 2012 und 2013 erzielt – dies trotz zahlreicher negativer Faktoren, die das Ergebnis deutlich beeinflusst haben. Osttirol befindet sich mit diesem Ergebnis im Mittelfeld der Tiroler Tourismusregionen.

Im Monat April konnte das letztjährige Ergebnis – auch aufgrund der späten Osterferien – noch verdoppelt werden und somit die Halbjahresstatistik deutlich verbessert werden. Mit einem Gesamtminus von 4,37 % gegenüber dem Vorjahr schließt der vergangene Winter ab, welcher gekennzeichnet war von einigen negativen Einflüssen: fast kein Schneefall, ungünstige Ferienordnung sowie das letztjährige Schaltjahr, das einen Hauptsaisontag mehr zur Folge hatte.

Generell gab es sehr unterschiedliche Resultate in den Orts- bzw. Regionsstatistiken: so konnte zum Beispiel Kals am Großglockner die Nächtigungszahlen halten, die Gemeinde Obertilliach musste hingegen große Verluste gegenüber einem sehr starken letzten Jahr hinnehmen. In Obertilliach spielte der Schneemangel insbesondere im Bereich Langlaufen/Biathlon eine große Rolle, da der Winterbetrieb im heurigen Winter erst spät richtig angelaufen war (dadurch weniger Trainingsgruppen) und bereits in der zweiten Märzhälfte die Loipen gesperrt werden mussten. Auch Innervillgraten wurde vom fehlenden Schnee stark getroffen, war es in der heurigen Saison ja beinahe nie möglich, den Skitouren-Sport im Villgratental auszuüben. Das Villgratental gilt aber als Paradetal für diesen Trendsport.

Mit 52,01 % aller Nächtigungen war Deutschland wieder der wichtigste Quellmarkt, gefolgt von Österreich (19,45 %) und den Beneluxländern (6,06 %). Auffallend waren die relativ geringen Rückgänge der Ankunftszahlen, bei österreichischen Gästen gab es sogar ein leichtes Plus zum Vorjahr.

TVBO-Obmann Franz Theurl: „Aufgrund der vielen negativen Faktoren, die diesen schwierigen Winter beeinflusst haben, ist es mir ein besonderes Anliegen, mich bei den Osttiroler Vermietern zu bedanken, die mit enormen Anstrengungen das Bestmögliche erreicht haben. Nächtigungszahlen alleine sind nicht immer aussagekräftig darüber, was am Ende an Eindruck beim Gast und in der Brieftasche der Vermieter bleibt.“

Für Obmann Franz Theurl ist im Ergebnis aber auch Positives zu erkennen: „Die Vorbuchungen für diesen Winter waren so gut wie noch nie, leider ist dann kurzfristig aufgrund der schlechten Schneelage nicht mehr viel dazugekommen. Auch die Aufenthaltsdauer hat sich wieder ein wenig reduziert (von 4,9 Tage auf 4,8 Tage). Dies entspricht aber auch dem allgemeinen Trend hin zu Kurzurlauben.“

Für den Sommer 2017 sind sämtliche Marketingkampagnen bereits seit einigen Wochen ausgerollt, auch hier zeigt sich Franz Theurl zuversichtlich: „Nach dem Rekordsommer 2016 ist unser klares Ziel, das Ergebnis nochmals zu toppen. Die frühen zahlreichen Buchungen stimmen mich sehr zuversichtlich. Wenn der Wettergott mitspielt, sind wir auf dem richtigen Weg.“ Die steigende Nachfrage nach der Destination Osttirol ist für den Touristiker auch auf den Einsatz seines gesamten Teams zurückzuführen: „Ich weiß, man ist in Tourismuskreisen nie zufrieden – aber man muss auch anerkennen, wenn gute Arbeit geleistet wird!“

Text: Wirtschaftsredaktion, Fotos: Fotolia/fotomek, Osttirol heute/Mühlburger

20. Mai 2017 um