Osttiroler Unternehmen MICADO weiter auf Expansionskurs

1998 gegründet, hat sich MICADO in den vergangenen 20 Jahren zu einem Vorzeigebetrieb im Hightech-Bereich entwickelt. Seit 2014 befindet sich der Standort in Oberlienz.

Hier sind aktuell 43 Fachkräfte in den Bereichen Automatisierungstechnik, Werkzeug- und Vorrichtungsbau sowie Produktentwicklung tätig. Die ausgezeichnete Auftragslage stellte die Basis für die Erweiterung des Firmengebäudes dar, die Anfang Juli 2018 erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

 

Das Oberlienzer Unternehmen MICADO hat sich von der Produktentwicklung über den Werkzeug- und Vorrichtungsbau bis hin zur Automatisierungstechnik weit über die Grenzen Osttirols einen sehr guten Namen gemacht. „In allen drei Bereichen ist die Auftragslage als sehr gut zu bezeichnen“, so MICADO-CEO Ing. Edwin Meindl. „Überdurchschnittlich gut läuft es derzeit im Automatisierungsbereich, in dem wir momentan aus Kapazitätsgründen leider viele schöne Projekte ablehnen müssen!“

 

„Als wir vor vier Jahren die Weichen für das neue MICADO-Firmengebäude in Oberlienz gestellt haben, sind wir davon ausgegangen, dass wir damit für die nächsten zehn Jahre genügend Platz zur Verfügung haben. 2014 sind wir mit 17 Personen in das neue Gebäude eingezogen“, erinnert sich Firmengründer Ing. Edwin Meindl zurück. Inzwischen beschäftigt der Hightech-Betrieb infolge einer außergewöhnlich guten Auslastung bereits 43 MitarbeiterInnen, Tendenz steigend. „Wir streben eine Aufstockung um weitere 20 bis 25 Mitarbeiter, insbesondere im Bereich der kollaborativen Robotertechnik, an. So war es eigentlich nur ein logischer Schritt, in die Erweiterung des Firmengebäudes zu investieren, um damit möglichst ideale Voraussetzungen für unsere anspruchsvollen Tätigkeitsschwerpunkte zu schaffen“, so der MICADO-CEO.

 

 

Wie schon beim Hauptgebäude zeichnete DI Peter Jungmann auch für das Konzept sowie den Entwurf des Zubaues verantwortlich. Ing. Meindl: „Eventuell bestehende Befürchtungen, damit das gelungene Design des bestehenden Baukomplexes zu zerstören, haben sich zum Glück nicht bewahrheitet. Peter Jungmann hat es perfekt verstanden, meine Wünsche umzusetzen, den harmonischen Gesamtcharakter zu bewahren und dem Gebäude einen `Mehrwert` zu verleihen.“ Die Detailplanung, technische Umsetzung sowie die Baukoordination des Zubau-Projektes übertrug der MICADO-Geschäftsführer an die Osttiroler Planungsfirma modul2 und zeigt sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. „Dass wir mit unseren Plankosten eine haarscharfe Punktlandung hingelegt haben, ist ein großer Verdienst von modul2. Die Koordination der Handwerker hat technisch einwandfrei und termingerecht funktioniert, die Installationsplanung war bei Ing. Andreas Thaler in den besten Händen. Wie schon beim Hauptgebäude haben wir auch bei den anderen Gewerken auf die bekannt gute Osttiroler Handwerksqualität gesetzt. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen!“

 

 

Der Startschuss für die Bauarbeiten erfolgte im März 2018. „Anfang Juli konnten wir die neuen Bereiche beziehen“, informiert Edwin Meindl und berichtet, dass das bestehende Gebäude um einen neuen Südtrakt mit 100 m², einen neuen Nordtrakt mit 90 m², einen Vorhof mit 100 m², eine Meisterkabine sowie um einen Besprechungsraum mit 50 m² erweitert wurde. „Nach Abschluss aller Arbeiten verfügen wir nun über eine bauliche Struktur, die es uns ermöglicht, praktisch wie in einem kleinen `Dorf` zusammenzuarbeiten, angelehnt an Arbeitsbedingungen wie in den Firmenzentralen von Google, Apple oder Facebook. Die großen Fensterfronten eröffnen den Blick auf das atemberaubende Panorama der umgebenden Naturlandschaft, die Meeting Lounges und die offen gestalteten Arbeitsbereiche schaffen beste Voraussetzungen für unsere technisch herausfordernden Projekte. Hier macht Arbeiten richtig Spaß!“

 

 

Zudem wurde, wie der MICADO-Chef erläutert, auch einiges in eine neue Infrastruktur investiert. Als Beispiel nennt er den multimedial bestens ausgestatteten Besprechungsraum, der Videokonferenzen mit Partnern in aller Welt sicherstellt. Der Bereich kann außerdem zu einer großen Bühne umfunktioniert werden. „In Kombination mit dem neuen Vorhof verfügen wir somit über ein tolles Ambiente für Events, die wir künftig in diesem Rahmen für bis zu 70 Personen anbieten wollen. Geplant sind u.a. Vorträge, Workshops sowie Meet & Greet-Veranstaltungen.“ Dies sei, so Ing. Meindl, auch deshalb von Bedeutung, weil die Kooperation mit heimischen Firmen für MICADO sehr wichtig ist. „Im Rahmen des heuer gegründeten Vereins `Industrial Mechatronics`, bei dem ich die Obmannschaft inne habe, wollen wir mit den Firmen Metallbau Trost, TZU, TESTEC, MG Metalltech, Autforce sowie Frey Metallbau zusammenarbeiten bzw. sind bestrebt, Wissen und Informationen weiterzugeben. Erste gemeinsame Projekte konnten bereits abgewickelt werden. Unser Ziel ist es, den Mechatronik-Standort Osttirol weiter auszubauen und zu stärken.“

 

Auch beim neuen Zubau (Investitionssumme von 0,7 Mio. Euro) stand die Verwendung des Baustoffes Holz im Fokus. Der neue Innenhof wurde mit Lauster-Natursteinen gestaltet und bildet so eine harmonische Symbiose mit der Lärchenholz-Fassade.

 

Aktuelle MICADO Projekte

Luftfahrt: BOMBARDIER BELFAST (Vollautomatische Spannvorrichtung für Wing Skins und Spars-Flügelbauteile) – Flugzeug Bombardier/Projektvolumen: Euro 1,3 Mio.; STRATA ABU DHABI (Vollautomatische Spannvorrichtung für A350, A330 Ailerons-Flügelbauteile) – Flugzeug Airbus/Projektvolumen: Euro 1,2 Mio.;

 

Automobilsektor: Werkzeuge und Vorrichtungen für PORSCHE 992, Heckdeckel und Spoiler Automatisierung: GKN DRIVELINE – FRD Montagezelle für die automatisierte Montage für BMW, VOLVO, FORD, LTC (London Taxi) – Sperrdifferentiale/Projektvolumen: Euro 1,6 Mio.; ATOMIC BULGARIEN, automatisierte Schikernfertigung/Projektvolumen: Euro 0,5 Mio.;

 

Produktentwicklung: geheime Entwicklungsprojekte für SALOMON, ATOMIC, LIEBHERR, SWAROVSKI, SALEWA, GLORYFY, OFENBAU STEINRINGER u.a.

www.micado.at

 

Text: Elisabeth Hilgartner, Fotos: Micado

06. August 2018 um