Optimaler Standort für Niederschlagsradar im Grenzgebiet Ost-/Süd-/Nordtirol gesucht

Um vor allem die Lücke im Radarsystem von Dolomitit Live – also Osttirol, Südtirol und dem Alto Bellunese – zu schließen, werden optimale Standorte für Niederschlagsradars gesucht.

Mit dem Ziel, zehn potenzielle neue Niederschlagsradar-Standorte im Grenzgebiet von Nord-, Ost- und Südtirol zu finden, startete das zweijährige Interreg-Projekt RaDoLive (Location search for a new precipitation Radar in the Dolomiti Live Area). Eine möglichst genaue Wettervorhersage ist nicht nur für die Bevölkerung von Bedeutung, sondern vor allem auch für die Einsatzkräfte und den Katastrophenschutz wichtig. Mit zusätzlichen Daten können noch genauere Aussagen und Prognosen zur Wettersituation im Grenzgebiet Tirol-Südtirol getroffen werden.

Hochmoderne Niederschlagsradare ermöglichen genaue Vorhersagen. Allerdings ist es im Gebirge oft schwierig, optimale Standorte für die Messung mittels Radar zu finden – auch deshalb, weil die Berge die freie Sicht auf Niederschlagsgebiete verdecken. „In einigen Landesteilen von Tirol und Südtirol gibt es zudem nicht ausreichend Niederschlagsradare, um Starkniederschläge oder andere Regen- und Schneefallereignisse in der Dolomiti Live Region optimal erfassen zu können. Es gibt noch viele weiße Flecken auf der Radarkarte“, so Manfred Bauer von der ZAMG-Wetterdienststelle Innsbruck.

 

 

Grenzüberschreitende Wettervorhersage

„Das Wetter hält sich nicht an politische Grenzen. Deshalb ist es in unserem Tätigkeitsfeld besonders wichtig, grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten“, so Günther Geier vom Wetterdienst der Agentur für Bevölkerungsschutz. Ziel von RaDoLive ist es, zwei potentielle Standorte für ein Niederschlagsradar im Grenzbereich Osttirol, Südtirol und Nordtirol zu finden. Dafür werden zehn mögliche Standorte für die Errichtung eines Niederschlagsradars genauer untersucht. Im Zuge des Projektes sollen die zwei geeignetsten Standorte ausgewählt und im Detail analysiert werden. Nach Abschluss der Analyse ist für einen dieser zwei Standorte die Errichtung und der langfristige Betrieb eines Niederschlagradars geplant. „Mit diesem Niederschlagsradar kann das Naturgefahrenmanagement in der gesamten Dolomiti Live Region verbessert und der Schutz der Bevölkerung vor Extremwetterereignissen erhöht werden“, berichtet Marcel Innerkofler, Leiter der Landeswarnzentrale Tirol.

 

Text: Redaktion, Foto: Autonome Provinz Bozen-Südtirol – Agentur für Bevölkerungsschutz, Visualisierung: Interreg Italia-Österreich

23. September 2020 um