Neue Einfahrtsportale sollen für Osttirol Identität stiften

Die neuen Einfahrtsportale in Nikolsdorf, in Arnbach und am Felbertauern sind aus Serpentin und Glas – eine Frauenskulptur soll Mutter Erde und Geborgenheit symbolisieren.

Bei der Vollversammlung des Tourismusverbandes am 30. Juni 2014 wurde das Thema „Neue Einfahrtsportale“ nur gestreift, eine Woche später wurden die „Kunstwerke“ im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert. „Wir wollten, dass die beiden Künstler Dr. Peter Raneburger und Mag. Georg Planer ihr Werk selber präsentieren und Hintergrundinformationen dazu liefern“, so Franz Theurl, Obmann des Tourismusverbandes Osttirol. Die Umweltverträglichkeit, die Verkehrstauglichkeit und auch die Umsetzungsmöglichkeit in Bezug auf die vorhandene Infrastruktur seien zu berücksichtigen gewesen. „Wir sind topografisch vom Mutterland abgetrennt und bilden praktisch mit Südtirol und Kärnten einen gemeinsamen touristischen Markt. Diese eigenständige Identität Osttirols wollen wir mit den neuen Portalen den Gästen bereits an den Eingängen zeigen“, so Theurl.

Dr. Peter Raneburger: „Die von Georg Planer und mir entwickelte Skulptur soll die klimatische und landschaftliche Vielfalt Osttirols widerspiegeln. Unser Bezirk ist besonders reich an Wasser, und das wollten wir mit unserem Werk unter anderem auch darstellen."

Dr. Peter Raneburger: „Die von Georg Planer und mir entwickelte Skulptur soll die klimatische und landschaftliche Vielfalt Osttirols widerspiegeln. Unser Bezirk ist besonders reich an Wasser, und das wollten wir mit unserem Werk unter anderem auch darstellen.“

Für DI Harald Haider, Leiter des Baubezirksamtes Lienz, ist es gar nicht so einfach, „neben der Straße Kunstwerke hinzustellen“. Nach Gesprächen in Innsbruck und mit der Bezirkshauptmannschaft Lienz habe man die Standorte fixiert. „Wir haben uns an den bisherigen Standorten in Nikolsdorf, Arnbach und am Felbertauern orientiert und gesehen, dass das Konzept von Peter Raneburger und Georg Planer umsetzbar ist“, erklärte Haider.

Die Elemente Wasser, Berge, Boden-Natur, Mensch und Klima sollen in den neuen Einfahrtsportalen Niederschlag finden. „Die topografische Abgeschlossenheit des Bezirkes sehe ich als Einzigartigkeit und vor allem positiv. Mit den neuen Einfahrtsportalen wollen wir außerdem Ursprünglichkeit, die klimatische und landschaftliche Vielfältigkeit und einen besonderen Menschenschlag symbolisieren, der auch mit wenig zufrieden sein kann“, erklärte Peter Raneburger. Der Sockel – also rund ein Drittel des Portals – ist aus Prägratner Serpentin, die Skulptur aus handgebrochenem, 1,5 cm starkem Glas.

Mag. Georg Planer: „Bei der Konzeption des Glasbruches haben wir eng auch mit der Glasfachschule Kramsach zusammen gearbeitet."

Mag. Georg Planer: „Bei der Konzeption des Glasbruches haben wir eng auch mit der Glasfachschule Kramsach zusammen gearbeitet.“

In den Sockel sind das Osttirol-Logo und das Nationalpark-Logo eingearbeitet. Das bekannte Osttirol-Logo hat Raneburger einem Relaunch unterzogen. „Das alte Logo hat für mich keine Erhabenheit. Im neuen Schriftzug kommt das O nicht mehr sosehr von unten“, erklärt dazu Raneburger. Die neuen Einfahrtsportale sind 5,2 Meter hoch, 2,20 Meter breit und 60 cm tief. In der Nacht wird die Skulptur und der Osttirol-Schriftzug beleuchtet. „Man hat in der Nacht den Eindruck, dass die Glasbruchskulptur in der Luft schwebt, das Osttirol-Logo nimmt man durch die LED-Beleuchtung ganz zentral wahr“, so der Matreier Künstler.

In der Nacht wird die Skulptur beleuchtet sein. Das Osttirol-Logo wird neben neben dem Glasbruch ganz zentral zu sehen sein.

In der Nacht wird die Skulptur beleuchtet sein. Das Osttirol-Logo wird  neben dem Glasbruch ganz zentral zu sehen sein.

Die liegende Frau ist oben auf der Skulptur platziert, und das Thema zieht sich auch vertikal durch den Glasbruch. „Die liegende Frau soll eine Art Überraschungseffekt sein, die der Gast in gewissen Momenten des Vorbeifahrens wahrnimmt“, erklärt Raneburger dazu. Wichtig waren ihm bei der Konzeption klare Formen und Inhalte sowie die Reduktion auf das Wesentliche. „Wir haben in den letzten Monaten viel experimentiert, um sozusagen ein Prestigeprojekt für die Region zu entwickeln. In Sachen Materialien haben wir stark auch mit der Glasfachschule in Kramsach zusammen gearbeitet“, so Georg Planer.

TVBO-Obmann Franz Theurl: „Unsere Marketingabteilung wird sich in nächster Zeit mit einer Nachschärfung des Osttirol-Logos auf Basis des von Dr. Peter Raneburger gemachten Vorschlages beschäftigen."

TVBO-Obmann Franz Theurl: „Unsere Marketingabteilung wird sich in nächster Zeit mit einer Nachschärfung des Osttirol-Logos auf Basis des von Dr. Peter Raneburger gemachten Vorschlages beschäftigen.“

Mit der Entwicklung der neuen Portale ist auch ein Relaunch des Osttirol-Logos Thema geworden. „Das Logo ist inzwischen 23 Jahre alt. Wir fassen nun eine Nachschärfung ins Auge. Unsere Marketing-Abteilung wird sich in nächster Zeit damit beschäftigen“, so Franz Theurl. Vorerst wird das neue Logo nur auf den drei Portalen zu sehen sein. „Realistisch ist, dass die Fundamente noch im heurigen Jahr betoniert und die Einfahrtsportale dann im Laufe des nächsten Jahres aufgestellt werden“, schätzt Peter Raneburger.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger, Fotomontagen: Raneburger

07. Juli 2014 um