Nach Sturmtief VAIA: Auch Bäume für das Trentino wachsen in Osttirol

Der Forstgarten Nikolsdorf produziert über 500.000 Bäume für die Wiederaufforstung im Trentino. Zwei Jahre lang werden die Bäume gezogen und dann in das Trentino gebracht.

Das Sturmtief VAIA, das Ende Oktober 2018 in Osttirol etwa 2.000 Hektar Wald vernichtet hat, hat auch im Trentino tiefe Wunden hinterlassen. Dort wurden rund 5.000 Hektar Waldflächen zerstört. Die Bäume für die Wiederaufforstung dieser Flächen wachen zum Teil in Osttirol. Über eine halbe Million Bäume – rund 350.000 Lärchen und 200.000 Fichten – werden zwei Jahre lang im Landesforstgarten Nikolsdorf gezogen und dann in das Trentino gebracht. „Das Trentino kann die für die Wiederaufforstung notwendigen Bäume nicht zur Gänze selbst bereitstellen. Im Rahmen unserer EUREGIO-Zusammenarbeit springen wir ein und sorgen im Landesforstgarten Nikolsdorf für den entsprechenden Nachwuchs”, so LH-Stv. bei einem Lokalaugenschein in Nikolsdorf.

Möglich ist das, weil das Land Tirol in seinen drei Landesforstgärten in Nikolsdorf, Bad Häring und Stams pro Jahr mehr als 2,5 Millionen Forstpflanzen für die Waldverjüngung, Rekultivierung und Wiederaufforstung nach Schadereignissen produziert.

Landesforstdirektor Josef Fuchs verweist auf den „Servizio Foreste e Fauna” in Trient. „Wir haben einen Vertrag über die Produktion von Lärchen- und Fichtenpflanzen abgeschlossen und das Saatgut bereits im heurigen Mai ausgesät”, so Fuchs. 2021 sollen die mehr als 500.000 Lärchen und Fichten an das Trentino übergeben werden. Das Saatgut für diese Bäume stammt aus den durch die Windwurfkatastrophe arg in Mitleidenschaft gezogenen Regionen im Trentino. „Das hat den Vorteil, dass die Pflanzen optimal an den dortigen Standort angepasst sind. In Osttirol sorgen wir dafür, dass sie sich zwei Jahre lang gut entwickeln”, erklärt Anton Schett, der Leiter des Landesforstgartens Nikolsdorf.

 

Text: Redaktion, Foto: Land Tirol

16. Oktober 2019 um