Mit Strategie zur Ansiedlung von neuen Betrieben

WK-Leiter Mag. Reinhard Lobenwein zur qualitativen Weiterentwicklung von bestehenden Unternehmen und Strategien für Betriebsansiedlungen im Bezirk

Im letzten Jahr waren in Osttirol durchschnittlich über 2 000 Menschen beschäftigungslos, mit über 9% Arbeitslosigkeit weist der Bezirk damit die höchste Arbeitslosenrate aller Tiroler Bezirke auf. Die Wirtschaftskammer will mit einer guten Strategie die qualitative Weiterentwicklung von bestehenden Betrieben und die Neuansiedlung von Unternehmen vorantreiben, um so Arbeitsplätze zu erhalten und möglichst viele neue zu schaffen. „Für die qualitative Weiterentwicklung von bestehenden Unternehmen sehe ich drei Hebel – Innovation, Internationalisierung und Kooperation“, so Mag. Reinhard Lobenwein, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer (WK) Lienz.

Wie es gelingt, Forschung und Entwicklung zu implementieren und damit innovative Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen, würden zahlreiche Osttiroler UnternehmerInnen zeigen. So hat die Firma Eder Kesselbau in Leisach einen Innovationsassistenten eingestellt, die Firma Unterweger Früchteküche in Assling betreibt ein eigenes Labor, am Standort der Firma Durst Phototechnik in Lienz beschäftigen sich 15 wissenschaftliche Mitarbeiter mit Grundlagen- und anwendungsnaher Forschung. Gute Beispiele für innovative Weiterentwicklungen sind aber auch die Firma Komet, Gebrüder Theurl, Hella, Holzbau Unterrainer, das E-Werk Assling oder Tourismusbetriebe, wie beispielsweise das Hotel Hinteregger der Familie Hradecky in Matrei.

 

Leonhard Unterrainer ist ein innovativer Osttiroler Unternehmer. Er hat in eine große Produktionshalle errichtet und will mit seinen gebogenen Brettsperrholzplatten verstärkt am internationalen Markt auftreten."

Leonhard Unterrainer ist ein innovativer Osttiroler Unternehmer. Er hat in Ainet eine neue Produktionshalle errichtet und will mit seinen gebogenen Brettsperrholzplatten verstärkt am internationalen Markt auftreten.

 

„Internationalisierung und verstärkter Export sind wichtige Themen, mit denen sich immer mehr heimische Betriebe beschäftigen müssen. Mit Kooperationen – wie Coop Holz, Die Meister oder dem Zusammenschluss der Lebensmittelhändler – kann gemeinsam eingekauft und vermarktet werden, und es kommt zu einem fruchtbringenden Wissenstransfer und Ideenaustausch“, erklärt Lobenwein.

Um Firmen dazu zu bewegen, sich in Osttirol anzusiedeln, geht es laut Lobenwein insbesondere darum, Stärkefelder und eine Strategie für den Standort zu entwickeln, um professionell bei potenziellen Unternehmen auftreten zu können. Im Leitbildprozess „Vordenken für Osttirol“ würden mit vielen verschiedenen Beteiligten die Kernthemen einer erfolgreichen Standortentwicklung diskutiert und Maßnahmen bzw. Lösungen erarbeitet werden. „Ein wichtiger Partner ist für uns hier auch die Standortagentur, die potenzielle Betriebsansiedler kontaktiert und versucht, diesen den Wirtschaftsstandort Osttirol schmackhaft zu machen“, betont der WK-Bezirksstellenleiter. Schnelle Behördenverfahren, vernünftige rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen sowie die Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Arbeitskräften hätten in der Vergangenheit schon zu Betriebsansiedlungen geführt und seien die Hauptargumente gegenüber Unternehmen, die Interesse an einem Standort in Osttirol zeigen.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: WK Lienz, R. Mühlburger 

13. März 2014 um