Eine Milliarde Waffeln verkauft: Loacker weiter auf Wachstumskurs

Der Waffel- und Süßwarenhersteller Loacker konnte seinen Umsatz 2021 um 9 % auf € 281 Mio. steigern und weltweit eine Milliarde Waffeln an die Frau bzw. den Mann bringen.

Das Südtiroler Traditionsunternehmen Loacker mit Hauptsitz in Unterinn am Ritten und mit Produktionsstätte in Heinfels in Osttirol ist einer der weltweit führenden Waffel- und Süßwarenhersteller. Bei einem Pressegespräch blickte man am 21.07.2022 auf 2021 zurück und informierte über aktuelle Zahlen und Trends. „Nach dem pandemiebedingten Rückgang im Jahr 2020 haben wir 2021 wieder das Niveau von 2019 erreicht“, erklärte der Präsident des Verwaltungsrates, Ulrich Zuenelli. Knapp eine Milliarde Stück „Loacker“ wurden innerhalb des Vorjahres produziert, weltweit verkauft und wohl auch vernascht. Unübersehbar sei, so Zuenelli weiter, der Trend zur Nachhaltigkeit. „Einerseits verlangen die Kunden vermehrt Nachhaltigkeit und Transparenz in der Herstellung, andererseits entspricht es auch unserer Philosophie, als Vorreiter den gesellschaftlichen Entwicklungen immer einen Schritt voraus zu sein.“ Den ersten Nachhaltigkeitsbericht hat man bei Loacker bereits im Jahr 2015 veröffentlicht. Seitdem gibt es regelmäßige Updates zu allen CSR-Aktivitäten des Unternehmens, einen aktuellen Überblick bietet der Nachhaltigkeitsbericht 2022. Darüber hinaus hat Loacker die soziale und ökologische Nachhaltigkeit mit fünf Hauptstoßrichtungen in der Unternehmensstrategie verankert: Dazu zählen eine nachhaltige Lieferkette und Verpackung, Klimaneutralität, Genuss ohne Reue und Verantwortung für die Menschen im Unternehmen.

 

Alexandra Leitner, Ulrich Zuenelli und Andreas Loacker bei der Pressekonferenz am 21.07.2022

 

Neue Konsumtrends

Während Loacker kontinuierlich wachse, würden sich Konsumtrends ständig verändern, ließ Andreas Loacker, Vizepräsident des Verwaltungsrates und Unternehmensleiter Innovation, wissen. „Die Konsumentinnen und Konsumenten interessieren sich heute viel mehr für Inhaltsstoffe und Produktionsweise als früher. Sie möchten genau wissen, was sie essen“, so Loacker. So würden etwa 66 Prozent der Millenials, der Generation, die zwischen den 1980ern und späten 90ern geboren ist, die Nährwerte auf der Verpackung checken, ehe sie das Produkt kaufen. „Gesunde Ernährung ist ein Mega-Trend. Gleichzeitig will niemand auf Süßigkeiten verzichten. Somit sind wir stets bemüht, unsere Produkte den Trends entsprechend zu optimieren, ohne Kompromisse beim Geschmack einzugehen, für einen Genuss ohne Reue!“, betonte der Enkel von Firmengründer Alfons Loacker.

So wurde bei dem Waffelhersteller etwa die Produktlinie „Genuss & Wohlbefinden“ eingeführt. Die „Loacker Mehrkornwaffeln“ entstehen aus Weizen, Dinkel und Hafer, der in einer Südtiroler Mühle gemahlen wird. In der Linie „Loacker -30% Zucker“ wird die verringerte Zuckermenge mit dem wasserlöslichen, pflanzlichen Zichorienballaststoff Inulin ausgeglichen, wobei natürlich wie bei allen Loacker-Produkten auf den Zusatz von künstlichen Aromen sowie Farb- und Konservierungsstoffen verzichtet wird. Mit der neuen Kampagne „Your good choice“ möchte der Süßwarenhersteller die Entscheidung für oder gegen ein Produkt noch bewusster machen und gleichzeitig Loacker als Marke für Qualität, Verantwortung und Nachhaltigkeit verankern.

Enge Zusammenarbeit mit Bauern für eine nachhaltige Lieferkette

In der Rohstoffversorgung setzt der Traditionsbetrieb auf ökologische Landwirtschaft und langfristige Lieferantenbeziehungen. Um die Qualität und die gewünschten ökologischen Produktionsstandards bei Haselnüssen sicherzustellen, bewirtschaftet das Südtiroler Unternehmen eigene Plantagen in der Toskana und kooperiert mit derzeit 90 Vertragsbauern in Venetien, Umbrien, der Toskana und den Marken. „Bis 2025 wollen wir die Hälfte unseres Eigenbedarfs über diese beiden Wege decken“, führte Loacker aus. Aus den Produktionsabfällen werden thermische Energie und wertvoller Kompost gewonnen. Allein in das Haselnuss-Projekt wurden bis dato 12 Millionen Euro investiert. 2,5 Millionen davon flossen in die Partnerschaft mit Bonifiche Ferraresi, dem führenden agroindustriellen Unternehmen in Italien. Das Ziel der Partnerschaft ist es, den ökologisch nachhaltigen Haselnussanbau auszubauen. Im ersten Schritt werden rund 400 Hektar in der Emilia-Romagna und der Toskana für Loacker mit Haselnussbäumen bepflanzt. Das Milchpulver kommt ganz aus der Nähe – von der Dolomites Milk in Niedervintl, einem Joint Venture mit Brimi, dem Milchhof Brixen, das 2017 gegründet wurde. Seitdem verarbeitet das Unternehmen mit 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jährlich frische Milch und Molke aus der Region und dem umliegenden Alpenraum zu 15.000 Tonnen Milch- und Molkepulver. Für die benötigte Vanille arbeiten die Südtiroler im Norden Madagaskars mit der Nicht-Regierungsorganisation ADES Solair zusammen. ADES hat sich zum Ziel gesetzt, die Biodiversität der Insel zu bewahren und die Abholzung des Waldes durch den Einsatz von erneuerbaren Energien zu stoppen. Mehr als 400 Solar-Kocher hat Loacker den Bewohnerinnen und Bewohnern im Kooperationsgebiet bereits zur Verfügung gestellt, wobei ADES die Einschulung und Betreuung vor Ort übernimmt. Seine Kakaobohnen bezieht Loacker in Zusammenarbeit mit den lokal tätigen Organisationen Agroforce und Sucden an der Elfenbeinküste und in Maquita in Ecuador. Dadurch wird sichergestellt, dass die Bauern unter anderem fair entlohnt werden und umfangreiche Schulungsangebote erhalten. Verarbeitet wird die Schokolade dann direkt im Hause Loacker. Sechs Millionen Euro wurden seit 2018 in das Vertikalisierungs-Projekt investiert.

 

Blick auf den Loacker-Hauptsitz in Unterinn am Ritten

 

Loacker als gute Wahl für den Arbeitsplatz

Eine Herausforderung bleibt das Thema Personal. „Der Arbeitsmarkt in Süd- und Osttirol ist praktisch leer. Umso mehr müssen wir hervorheben, dass Loacker auch bei der Entscheidung für den Arbeitsplatz die beste Wahl ist“, unterstrich Alexandra Leitner, Unternehmensleiterin für Kultur, Organisation & Mitarbeiter. Loacker möchte den Menschen nicht nur in seiner Arbeitsleistung stärken, sondern auch über sein Berufsleben hinaus, damit er in der Lage ist, einen positiven Beitrag für sich selbst, die Gesellschaft und die Umwelt zu stiften. „Dieser Grundsatz ist tief in der Unternehmensstrategie verankert“, so Leitner. Konkret wird das mit speziellen Sonderleistungen umgesetzt, wie etwa einem eigenen Lauf- und Tennisclub oder mit Schulungen für psychische Gesundheit und Work-Life-Balance. Außerdem kommen Mitarbeiter in den Genuss von Karriereentwicklungsmodellen, Mitarbeiterfeiern und stark vergünstigtem und qualitativ hochwertigem Essen aus der hauseigenen Betriebskantine. „Es geht uns um Erhalt und Förderung der psychischen und physischen Gesundheit. Denn was der Mitarbeiterin und dem Mitarbeiter gut tut, tut auch dem Unternehmen gut.“

www.loacker.com

 

Text: Redaktion, Fotos: © Loacker

21. Juli 2022 um