Lesachtal: Zirbentischler Fritz Klocker und seine duftenden Brotdosen

In Strajach im Kärntner Lesachtal hat sich Fritz Klocker auf die Arbeit mit Zirbenholz spezialisiert. Seine Brotdosen finden in ganz Österreich und Deutschland reißenden Absatz.

Die Arbeit mit Zirbenholz ist für Fritz Klocker aus Strajach/Gemeinde Kötschach-Mauthen Hobby und Beruf zugleich. Bereits in dritter Generation führt er den Tischlerbetrieb im Kärntner Lesachtal. „Bevor ich den Betrieb von meinem Vater übernommen habe, arbeitete ich in großen Tischlereien. Dem Massivholz und hier insbesondere der Zirbe galt immer schon meine große Leidenschaft“, erzählt der 56-Jährige. Ob Betten, Anrichten oder Kästen – die individuell auf Anfrage hergestellten Einrichtungsgegenstände aus der Tischlerwerkstatt im Lesachtal basieren fast durchwegs auf dem Holz des Zirbenbaumes.

 

Die duftenden Zirbendosen aus der Tischlerei Klocker sind 12 cm hoch und jeweils mit einer Blume verziert.

 

In den letzten Jahren haben sich, wie Fritz Klocker berichtet, insbesondere die Zirben-Brotdosen zum wahren „Renner“ entwickelt. „Ich war selbst überrascht, wie gut die von mir mit geschnitzten Blumen verzierten Brotdosen bei der Kundschaft ankamen“, erinnert sich der findige Tischler zurück, der nach eigenen Angaben immer schon gerne geschnitzt hat. Inzwischen stellen Klocker und sein Mitarbeiter in liebevoller Handarbeit tagtäglich größere Stückzahlen der vier- oder achteckigen Brotdosen her.

 

 

Die kleinen „Kunstwerke“ aus der Lesachtaler Zirbentischlerei sind aber nicht nur schön anzuschauen. Sie sorgen auch für eine lange Haltbarkeit des darin aufbewahrten Brotes. „Schon unsere Vorfahren wussten um die antibakterielle Wirkung des Zirbenholzes. Aufgrund des im Holz, im Harz und in den Nadeln der Zirbe enthaltenen Wirkstoffes Pinosylvin haben Bakterien, Pilze und Schimmel kaum eine Chance. Wenn Brot in Dosen aus Zirbenholz aufbewahrt wird, ist es auch noch nach zehn Tagen genießbar“, schwärmt Fritz von den positiven Eigenschaften der Holzart, die sich auch durch einen für den Menschen besonders angenehmen Duft auszeichnet.

 

 

„Zirbenholz wirkt sich auch positiv auf die Schlafqualität aus. Die Herzfrequenz sinkt, sodass man am Morgen besser erholt erwacht. Außerdem arbeitet das für die Regeneration des Körpers zuständige vegetative Nervensystem in einem Zirbenholzbett schneller und effektiver, was den Erholungsprozess des Organismus zusätzlich beschleunigt.“ Für Fritz Klocker sind der angenehme Duft und die positiven Wirkungen des Zirbenholzes jedoch nicht die einzigen Gründe dafür, warum er in seiner Tischlerwerkstatt fast ausschließlich mit dieser Holzsorte arbeitet. „Das Quell- und Schwindvermögen des Zirbenholzes ist sehr gering. Deswegen erhalten sich Zirbenmöbel über lange Zeit ihr schönes Aussehen. Und das gilt natürlich auch für die Brotdosen“, meint Fritz Klocker abschließend.

 

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Martin Lugger       

16. September 2018 um