Auszeichnungen für das „gelbe Gold“ und seine ProduzentInnen

Alle zwei Jahre lädt der Tiroler Imkerverband zur „Honigprämierung“, im heurigen Jahr fand diese erstmals im Bezirk Lienz statt.

Am 24.10.2021 fanden sich über 200 Funktionäre, Ehrengäste sowie Imkerinnen und Imker aus ganz Tirol im Johann Stüdl-Saal in Kals am Großglockner ein. Die diesjährige Honigprämierung war die bereits elfte, seitdem die Veranstaltung vom Tiroler Imkerverband ins Leben gerufen wurde. Ing. Reinhard Hetzenauer, gleichzeitig Präsident des Österreichischen Imkerbundes und des Tiroler Imkerverbandes, betonte in seiner Ansprache die Bedeutung derartiger Prämierungen: „Sie sind einerseits Motivation für die Imkerinnen und Imker, und andererseits wichtig, um die großartige Qualität unseres Tiroler Honigs auch in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen.“ Als Imkerin/Imker habe man, so Hetzenauer weiter, viel Verantwortung. „Wir produzieren Lebensmittel und müssen uns selbstverständlich an gesetzliche Vorgaben halten. Nur wer all diese erfüllt, kann mit einer Prämierung in Bronze, Silber oder Gold rechnen.“

 

Sebastian Bauernfeind, Obmann der RGO-Abteilung Bienenzucht

 

Durchwachsenes Honigjahr 2021
Im Bezirk Lienz sind die Imkerinnen und Imker über eine Genossenschaft organisiert, die aktuell 262 Mitglieder zählt. Sebastian Bauernfeind, Kalser Imker und Obmann der RGO-Abteilung Bienenzucht, freute sich darüber, dass die Tiroler Honigprämierung in diesem Jahr in seiner Heimatgemeinde stattfand. Das Bienenjahr in Osttirol bezeichnete er als „Herausforderung“. Das kalte Wetter im Frühjahr, die starken Regenfälle in der Trachtzeit und die kühlen Temperaturen in den Tälern Ende Juli hätten, so Bauernfeind, die Bienenvölker immer wieder in ihrer Sammeltätigkeit eingeschränkt. Zudem habe infolge der extremen Witterungsereignisse der vergangenen Jahre auch der Triebsaft in den Wäldern gefehlt, was sich in geringeren Mengen an Waldhonig niederschlug. „Auch im gesamten Bundesland Tirol lag der Honigerntedurchschnitt weit unter den Erträgen der letzten Jahre“, betonte der Obmann der RGO-Abteilung Bienenzucht im Bezirk Lienz, der aber unterstrich, dass man trotzdem mit dem Ergebnis zufrieden sein könne. „Wir haben gesunde Völker eingewintert und hoffen auf bessere Jahre.“

 

Ing. Reinhard Hetzenauer, Präsident des Österreichischen Imkerbundes und des Tiroler Imkerverbandes, bei der Honigprämierung in Kals,wo auch der „Tiroler Gold Cuvee“ für die Aktion „Licht ins Dunkel“ vorgestellt wurde

 

Osttiroler Honige ausgezeichnet
2021 schickten insgesamt 216 Imkerinnen und Imker aus ganz Tirol, darunter 55 aus dem Bezirk Lienz, Proben ihrer Honigernte zur Bewertung an den Tiroler Imkerverband. Die Honige wurden im Labor untersucht, sensorisch und optisch beurteilt, und auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben, etwa in Hinsicht auf die Etikettierungsverordnung,
hin geprüft. 180 Honige wurden mit Bronze, Silber und Gold ausgezeichnet. Die Osttiroler Imkerinnen und Imker konnten mit ihren hervorragenden Qualitätshonigen 37 Gold- und 3 Silbermedaillen holen.

 

Franz Klocker, Obmann Raiffeisengenossenschaft Osttirol: „Die Imker sind nur hier in Osttirol über eine Genossenschaft organisiert. Wir freuen uns sehr, dass wir die Bienenzucht in der RGO als Abteilung führen und dementsprechend unterstützen dürfen.“

 

Honig für den guten Zweck
Die diesjährige Tiroler Honigprämierung wurde auch mit einer Aktion für „Licht ins Dunkel“ verknüpft. Die  eingeschickten Honige wurden zu einem Cuvee gemischt und in Viertelkilo-Gläser abgefüllt. Diese sind gegen eine Spende als „Tiroler Gold Cuvee” erhältlich – unter anderem im Tiroler Bienenladen in Innsbruck oder im Talmarkt Matrei. Die Etikette wurde von Sandra Püschel von der Lebenshilfe Matrei gestaltet, der Reinerlös kommt einem guten Zweck in Osttirol zugute. Im Advent 2021 soll die Aktion auch im Rahmen von „Licht ins Dunkel“ vorgestellt werden.

 

 

Text: Elisabeth Hilgartner, Fotos: EXPA/Lukas Huter

25. Oktober 2021 um