Jobmesse „Zruck hoam“ soll Fachkräfte (zurück) nach Osttirol holen

Insgesamt 20 national und international erfolgreiche Osttiroler Unternehmen präsentieren am 29. und 30. April im Kultursaal Debant ihre Tätigkeitsfelder und Stellenangebote.

Firmen kennen lernen, Kontakte knüpfen, Chancen ausloten, vielleicht auch den Traumjob finden – darum geht es bei der Jobmesse „Zruck hoam“. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer, der Arbeiterkammer und der Privatstiftung Lienzer Sparkasse organisiert die INNOS GmbH diese Messe zum zweiten Mal. „Bei unserer ersten Jobmesse im Jahr 2019 präsentierten sich 13 Unternehmen, und wir durften uns über 450 Besucher*innen freuen. 2020 musste die Messe wegen der Pandemie leider ausfallen, und im Vorjahr haben wir sie im virtuellen Raum abgehalten“, so Karin Ibovnik, Geschäftsführerin der INNOS GmbH bei einer Medienpräsentation. Diesmal werden sich 20 Osttiroler Unternehmen aus dem Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungssektor präsentieren.

 

Karin Ibovnik: „Hauptziel der Jobmesse ist es, Personen anzusprechen, die wöchentlich oder auch täglich auspendeln. Vielleicht wollen auch Personen nach Osttirol zurückkehren, die durch Studium oder Job weggezogen sind. Manche möchten vielleicht auch ihre Lebensqualität verbessern und deswegen wieder im Bezirk Lienz wohnen und arbeiten.“

 

Die Jobmesse im Kultursaal Debant beginnt am Freitag, 29. April, um 14.00 Uhr. „Am Freitagvormittag laden wir die Schulen zur Jobmesse ein. Schülerinnen und Schüler können sich dabei über Berufswege und Jobmöglichkeiten in Osttirol informieren“, so die INNOS-Geschäftsführerin.

Stefan Garbislander von der Wirtschaftskammer Tirol gab einen Einblick über aktuelle Entwicklungen betreffend die Wirtschafts- und Arbeitsmarktsituation in Osttirol. „Der Bezirk Lienz hat in den letzten zehn Jahren eine gute Entwicklung genommen – insbesondere auch seit den wirtschaftlich starken Jahren 2017 und 2018. Die Arbeitslosenquote konnte sich dem Tiroler Durchschnitt angleichen. Sie lag im Vorjahr in Osttirol bei 6,8 %, im Tiroler Durchschnitt lag die Arbeitslosenquote nur geringfügig niedriger, nämlich bei 6,5 Prozent. Im Jahr 2011 war die Quote im Bezirk Lienz noch etwa 4,5 % höher als im Tiroler Schnitt“, so Garbislander.

 

Stefan Garbislander: „Die Bevölkerung in Osttirol wird von derzeit rund 48.800 Einwohner*innen auf etwa 47.000 im Jahr 2030 und dann noch weiter sinken. Dies wird den Fachkräftemangel noch verstärken. Aus- und Weiterbildung, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Entwicklung neuer Arbeits(zeit)modelle und eine Standortpolitik, die auch die Automatisierung und Digitalisierung unterstützt, könnten uns dabei helfen.“

 

Über 53 Prozent der Beschäftigten sind in Osttirol in den Bereichen Gewerbe, Handwerk und Industrie tätig. „Die Wertschöpfung, also das Bruttoregionalprodukt pro Beschäftigtem, und die Arbeitsproduktivität liegen in Osttirol noch unter dem Tiroler Durchschnitt. Auch die Bevölkerungsprognose für den Bezirk Lienz muss uns zu denken geben. Sie wird den Fachkräftemangel noch verstärken. Das Hauptaugenmerk liegt in der Wirtschaftskammer nicht mehr auf der Ansiedlung neuer Betriebe, sondern darauf, durch eine gute Standortpolitik, durch Aus- und Weiterbildung sowie die Unterstützung der Betriebe in Sachen Automatisierung und Digitalisierung die Abwanderung zu stoppen“, betonte Garbislander.

Karin Ibovnik sieht in der Jobmesse „Zruck hoam“ gerade auch im Hinblick auf diese Entwicklungen und Aussichten großes Potenzial: „Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Osttiroler*innen, die derzeit auswärts leben und arbeiten, durch die hohe Lebensqualität im Bezirk wieder hier wohnen wollen. Das Angebot an Arbeitsstellen – vor allem auch für Fachkräfte – wird in Osttirol immer größer. Bei der Jobmesse kann man die innovativen Osttiroler Unternehmen und ihre Job-Angebote im direkten Kontakt kennenlernen, Job-Chancen ausloten und sein berufliches Netzwerk erweitern.“

 

Jobmesse „Zruck hoam“ – Kultursaal Debant

Freitag, 29. April 2022, 14.00 bis 20.00 Uhr
Samstag, 30. April 2022, 10.00 bis 16.30 Uhr

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

25. April 2022 um