Isabella Stembergers Gespür für Tradition und Trachten

Trachten, Dirndln und Maßkleidung für Mann und Frau fertigt die gebürtige Defereggerin Isabella Stemberger in ihrer neuen Innichner  Schneiderwerkstatt „dolomitenherz“.

Maßnehmen, Schnittzeichnen, Zuschneiden und Nähen – mit viel handwerklicher Sorgfalt stellt Isabella Stemberger in ihrer neuen Schneiderwerkstatt mit kleinem Verkaufsraum in Innichen ihre maßgeschneiderten Kleidungsstücke her. Die gelernte Schneiderin ist in St. Veit im Defereggental aufgewachsen und lebt heute in Sexten. „Schon in meiner Kindheit und Jugend in Osttirol hat mich alles, was mit Tradition und Brauchtum zu tun hat, außerordentlich interessiert. Die Liebe zu den Bergen – ganz besonders fasziniert mich das Motiv der Drei Zinnen – inspirierte mich letztendlich dazu, meine Werkstatt unter dem Namen ,dolomitenherz‘ zu führen. Das Herz-Motiv kommt auch in vielen von mir entworfenen Kleidungsstücken vor“, sagt sie.

Edle Seiden, hochwertige Wollstoffe oder feines Leinen – die versierte Handwerkerin verwendet für die Herstellung ihrer traditionellen und modischen Maßstücke nur Qualitätsmaterialien aus Italien, Österreich und Deutschland. Originalgetreue Trachten fertigt sie für Musikkapellen oder Schützenkompanien ebenso wie für Chöre und Volkstanzgruppen. Für Privatpersonen schneidert Isabella Trachten, Dirndln sowie Kleidungsstücke nach Maß für Mann und Frau, die dann als Highlight auf Trachtenfesten, Hochzeiten oder im Rahmen anderer festlicher Anlässe zum Einsatz kommen. Außerdem werden Kleidungsstücke auf Kundenwunsch abgeändert oder repariert.

In der Schneiderwerkstatt in Innichen entstehen Unikate von besonders hoher Qualität. Hier arbeitet die Jungunternehmerin, die sich in ihrer Jugend als Mitglied der Volkstanz- und Schuhplattlergruppe St. Veit in Defereggen engagierte und mittlerweile seit elf Jahren als Schneiderin tätig ist, auch eng mit ihrer Kollegin Stefanie Senfter, Schneidermeisterin aus Innervillgraten, zusammen. „Stefanie und ich teilen die Liebe zu Heimat und Brauchtum ebenso wie die Überzeugung, dass die historischen Trachten erhalten bleiben müssen“, hält Isabella fest und meint weiter, dass in ihrem Beruf kein Tag wie der andere sei. Jeder Kundenauftrag bringe Neues und Einzigartiges mit sich. Mit Stefanie ist sie sich völlig darin einig, dass in unseren Breiten Brauchtum und traditionelle Vereine noch einen hohen Stellenwert genießen.

„Mit unserem Handwerk leisten wir einen Beitrag dazu, dass die Vielfalt an historischer Kleidung erhalten bleibt. Der aktuelle Trend hin zu traditioneller Kleidung und Trachten gibt uns Recht“, erklären beide unisono. „Wenn wir ein Kleidungsstück fertigen, ist der Blick für das Besondere aber ebenso wichtig wie Innovationen, die wir immer wieder in unsere Arbeit einfließen lassen“, betonen die begeisterten Schneiderinnen.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute, Armin Bodner

15. Dezember 2017 um