Hopfgarten i. D.: Großer Mur- und Lawinenbrecher wird errichtet

Der Spatenstich für das größte Projekt der Wildbach- und Lawinenverbauung der nächsten Jahre in Osttirol erfolgte vor Kurzem. 6,6 Mio. Euro werden investiert.

Bereits vor knapp 90 Jahren wurden erste Schutzmaßnahmen am Hopfgartnergraben und an der Hopfgartnergrabenlawine gesetzt. Nun werden weitere Schutzbauten errichtet, nämlich ein Mur- und Lawinenbrecher sowie eine Geschiebedosiersperre. Anlass für die Ausarbeitung des Wildbachverbauungsprojektes in der Gemeinde Hopfgarten im Defereggental gab das Gefährdungspotenzial des Wildbaches und der Lawine. „Ziel des Projektes ist die langfristige Sicherung von Hopfgarten-Dorf und der Landesstraße vor Vermurungen und Lawinen. Im gefährdeten Bereich befinden sich 20 Wohnhäuser, die Kirche sowie das Feuerwehr- und Veranstaltungszentrum samt zahlreichen Nebengebäuden“, so Bgm. Franz Hopfgartner bei der Spatenstichfeier mit LH-Stv. Josef Geisler am Donnerstag, 6. September.

 

Fotomontage der Wildbach- und Lawinenverbauung mit den geplanten Bauwerken

 

Zu kleineren Geschiebegängen kommt es im Hopfgartnergraben regelmäßig, erst Anfang Juli des heurigen Jahres musste der Unterlauf nach starken Regenfällen wieder ausgeräumt werden. „Besonders starke Geschiebestöße gab es beim Hochwasser im Jahre 1965. Etwa 100.000 m³ Material sind damals über den Graben heruntergekommen und haben die Schwarzach massiv aufgestaut. Teile der Landesstraße Richtung Huben und zahlreiche alte Holzbrücken wurden zerstört. Bekanntlich haben damals Wasser und Geschiebe im weiteren Verlauf an der Isel – vor allem auch in St. Johann im Walde – immense Schäden verursacht“, so Hopfgartner. Um die Baustelle vor Steinschlag zu sichern, wurde vor Kurzem auf rund 1.800 Metern Seehöhe ein Steinschlagnetz im Ausmaß von etwa 150 Laufmetern montiert.

 

Besonders starke Geschiebestöße gab es im Hopfgartnergraben beim Hochwasser im Jahre 1965.

 

In den Mur- und Lawinenbrecher, die Geschiebedosieranlage und umfangreiche weitere Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen werden insgesamt rund 6,6 Mio. Euro investiert. 60% der Kosten trägt der Bund, 22% das Land Tirol, 10,4% die Gemeinde Hopfgarten, 4% die Landesstraßen Tirol und 3,6% TIWAG. Nach Fertigstellung wird eine Zonierung für den bearbeiteten Bereich mit Darstellung der geänderten Gefährdungssituation vorgenommen. „Die Sicherheit der ländlichen Bevölkerung ist uns ein großes Anliegen. Deswegen investieren wir laufend Mittel in derartige Schutzbauten. Im Defereggental sind allein für das heurige Jahr ca. 16 Mio. Euro für Schutzmaßnahmen bewilligt worden“, so LH-Stv. Josef Geisler bei der Spatenstichfeier. Die Arbeiten an den Schutzbauten im Bereich des Hopfgartnergrabens sollen 2025 abgeschlossen werden.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Reinhold Köfele, Gemeinde Hopfgarten, Fotomontage WLV

14. September 2018 um