Vollversammlung TVB Osttirol: Viel Zuversicht für die Sommersaison

Trotz des massiven Einbruchs der Einnahmen durch Corona und den Totalausfall der letzten Wintersaison steht der Tourismusverband Osttirol finanziell auf soliden Beinen.

Nur etwa 30 Personen nahmen an der Vollversammlung des Tourismusverbandes Osttirol im Kultursaal Debant am Montag, 31. Mai, teil. Aufgrund der Corona-Vorschriften war die Anzahl der TeilnehmerInnen beschränkt und eine Anmeldung erforderlich. Natürlich überstrahlten die Corona-Pandemie, die Lockdowns, die Schließung der Hotel- und Gastronomiebetriebe während des letzten halben Jahres und der damit verbundene Ausfall der Wintersaison die gesamte Versammlung. „Bei unserer letzten Vollversammlung am 9. März 2020 konnten wir von einem erfolgreichen Start in die Wintersaison berichten. Diese fand aber mit der Schließung der Seilbahn- und Beherbergungsbetriebe wenige Tage später ein jähes Ende“, so Obmann Franz Theurl einleitend.

Auch der Start in die Sommersaison viel eher verhalten aus, entwickelte sich aber besser als erwartet. „Die Sommersaison hat erst im Juli angefangen. Mit über 1 Million Nächtigungen und einem verhältnismäßig geringen Minus von 13,62 Prozent waren wir im letzten Sommer aber Tirols beste Tourismusregion. Bei der Wertschöpfung konnten wir zulegen. Dadurch sieht man deutlich, dass wir mit unserem naturnahen Tourismus und den damit verbundenen Angeboten auf dem richtigen Weg sind. Die umgesetzten Projekte – vor allem in den Bereichen Naturerlebnis und Familien – bedeuten einen Quantensprung für den Osttiroler Tourismus“, so Theurl.

 

TVBO-Obmann Franz Theurl: „Wir haben durchaus optimistisch in den letzten Winter geblickt und bis Jänner gehofft, dass die Saison gestartet werden kann. Der Totalausfall bedeutet einen Riesenschaden für den Tourismus. Mit 19. Mai konnten nun nach mehr als einem halben Jahr Schließung die Hotels und Gastronomiebetriebe wieder öffnen. Wir hoffen nun auf einen starken Sommer – ähnlich wie im letzten Jahr. Mit unserem Angebot im naturnahen Tourismus liegen wir goldrichtig. Das hat uns die Steigerung der Wertschöpfung im letzten Sommer gezeigt, der von den Rahmenbedingungen her äußerst schwierig war.“

 

Der Obmann hob bei den umgesetzten Projekten insbesondere den Iseltrail, die Herz Ass-Runde im Villgratental, Kartitsch als 1. Winterwanderdorf Österreichs sowie die Kugelbahn und die Weiterentwicklung des Familienlandes am Golzentipp sowie die Erweiterung des Langlauf- und Biathlonzentrums in Obertilliach hervor. „Am Hochstein haben wir mit dem Familiy Flow Trail den Bike Park erweitert, am Bergerlebnis Goldried arbeiten drei engagierte Matreier Hoteliers bzw. Gastronomen, und die Burg Heinfels ist durch das Engagement von Josef Steinringer und der Firma Loacker zu einem neuen Kultur-Hotspot geworden. Durch die perfekt organisierte Biathlon Jugend- und Junioren-WM in Obertilliach konnten wir übrigens traumhafte Winterbilder aus Osttirol in die ganze Welt transportieren“, lobte Theurl das Engagement vieler Osttirolerinnen und Osttiroler für den Tourismus.

Auch das Marketing und das Ausfahren von Werbekampagnen gestaltete sich in den letzten 15 Monaten als äußerst schwierig. „Durch die Lockdowns und die Schließungen war es erforderlich, äußerst flexibel und kurzfristig zu handeln. Von der Süden in Sicht-Kampagne der Kärnten Werbung kann auch Osttirol profitieren. Wir haben beim Marketing im vergangenen Jahr Geld gespart, indem wir stark auf die Neuen Medien gesetzt haben. Dadurch konnten wir mehr Effizienz bei weniger Mitteleinsatz erreichen“, so Theurl.

Durch die massiven Einbrüche bei den Nächtigungsgebühren und Pflichtbeiträgen ergibt sich ein Einnahmenausfall von rund 3,1 Mio. Euro im Budget 2021. „Trotz dieser Einnahmenrückgänge gehören wir – was die Finanzgebarung betrifft – zu den besten drei Tourismusverbänden Tirols. Wir haben in den letzten Jahren Eigenkapital von 7,5 Mio. Euro aufgebaut und die Verbindlichkeiten auf rund 4,3 Mio. Euro abgebaut. Das Working Capital haben wir auf 494.000 Euro ins Plus gedreht. Durch den Gewinn aus dem Jahr 2019 konnten wir quasi eine Liquiditätsbrücke schaffen. Auch die Corona-Ausgleichszahlungen in Höhe von 1,56 Mio. Euro haben uns über die schwierige Zeit geholfen“, so Theurl.

Aufsichtsratsvorsitzender Mag. Hansjörg Mattersberger trug die wichtigsten Zahlen des Jahresabschlusses 2019 vor. „Durch den Gewinn von 1,93 Mio. Euro ist das Eigenkapital auf 3,25 Mio. Euro angewachsen. Die Bankverbindlichkeiten konnten um 1 Mio. Euro auf 6,2 Mio. Euro gesenkt werden. Der Tourismusverband Osttirol steht trotz Corona und den damit verbundenen Einnahmenausfällen finanziell sehr gut da“, so Mattersberger. Die Genehmigung des Jahresabschlusses 2019 sowie die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgte einstimmig.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Martin Lugger, Osttirol heute/Mühlburger

01. Juni 2021 um