„Die Kritik am Ausbau des Erlebnisberges Hochstein ist nicht nachvollziehbar!“

Gegen ein geplantes Vorhaben in unmittelbarer Nähe der Talstation der Hochsteinbahnen hat sich, wie berichtet, Widerstand geregt. Nun kontert Franz Theurl den Kritikern.

Nachdem gestern Laura Winkler, welche übrigens keine direkte Anrainerin ist, und Renate Hölzl, Obfrau des Vereines Erholungslandschaft Osttirol, Alternativvorschläge zu den Plänen rund um das Schlossmoar-Areal und eine Unterschriften-Aktion präsentiert haben, meldet sich heute Franz Theurl, TVBO-Obmann und Aufsichtsratsvorsitzender der Lienzer Bergbahnen, zu Wort. Er erläutert anhand eines detaillierten Planes zur Errichtung neuer Parkflächen Details des Projektes und erklärt, dass die von Hölzl und Winkler angesprochenen Streuobstbäume nicht auf dem von der Lienzer Bergbahnen AG angekauften Areal angesiedelt sind, sondern auf der Hofstelle, welche mit Umgebungsgrund noch immer Besitz von Dr. Thomas Rohracher ist. „Weichen müssen nur einige morsche Bäume auf der geplanten Parkfläche, die übrigens nicht asphaltiert, sondern mit Granulat in entsprechender Körnung versehen werden soll“, so Theurl. Er betont, dass im Gegenzug vielmehr 20 neue Bäume rund um die neuen Parkplätze gepflanzt werden. „Außerdem sparen wir den Gürtel in Richtung Schloss Bruck und Winkler-Haus vollkommen aus und lassen dort alle Bäume stehen! Auch die Hofeinfahrt mit den Natursteinmauern bleibt vollkommen unberührt und steht auch weiterhin im Besitz von Dr. Thomas Rohracher.”

 

Übersichtsplan (LBB/Theurl) dazu, was die Lienzer Bergbahnen für den Bereich rund um die Hochstein-Talstation vorhaben.

 

Das von den Bergbahnen angekaufte neue Areal am Fuß des Lienzer Hochsteins umfasst rd. 25.000 Quadratmeter, wovon rund 17.000 m² Wald und die Sonderfläche „Osttirodler“ betreffen. Die an die Talstation angrenzende Fläche im Ausmaß von knapp 8.000 m², welche bisher als Kuhweide genutzt wurde, ist bereits 2009/10 ins neue Raumordnungskonzept aufgenommen und im Lienzer Gemeinderat einstimmig als „touristische Baufläche“ beschlossen worden. „Dies wurde 2018 in der ersten Fortschreibung des örtlichen Raumordnungskonzeptes der Stadt Lienz (Umweltbericht zur Umweltprüfung gem. § 5 TUP) auch bestätigt.”

 

Blick auf das an die Talstation der Lienzer Bergbahnen angrenzende Areal

 

Die neuen Parkflächen sowie alle weiteren geplanten Maßnahmen wie eine Trasse durch den Wald für Rodler bzw. für aufsteigende Skitourengeher sowie im Sommer als Verlängerung des Trails sieht der erfahrene Touristiker als Basis dafür, den Lienzer Hochstein als „sportlichen Erlebnisberg“ noch attraktiver zu machen und die Aufwärtsentwicklung der „politisch oft krank geredeten“ Bergbahnen fortzusetzen. „Wir wollen auch in Zukunft den Sommer-, wie Winterbetrieb am Hochstein für die Bevölkerung und für Urlaubsgäste absichern.”

 

Heute, 11.6.2021, hat sich der Vorstand des Vereins „Erholungslandschaft Osttirol“ von der Vorgangsweise seiner Obfrau distanziert. In der Presseaussendung heißt es: „Aufgrund der zuletzt von Mag. Renate Hölzl gesetzten Aktivitäten gegen die geplanten Maßnahmen an der Hochstein-Talstation fordert sie der Vorstand einstimmig zum Rücktritt auf.“ Der Unmut im Verein sei groß, da es zu diesem Thema von Seiten der Lienzer Bergbahnen AG am 2.6.2021 eine umfassende Information an den gesamten Vorstand des Vereines zu den geplanten Maßnahmen gegeben habe. Dabei sei der Vorstand zur Auffassung gekommen, dass die Schaffung von Parkplätzen im dargelegten Ausmaß sowie die Errichtung des Rodel- und Bikeweges bis zur Talstation als „sehr maßvoll geplant und daher als vertretbar erachtet“ werden. Darüber hinaus sehe der Verein seine Aufgaben in übergeordneten Maßnahmen und Aktivitäten zur Erhaltung der Erholungslandschaft Osttirol.

 

Text: J. Hilgartner, Fotos: Martin Lugger, Osttirol heute

11. Juni 2021 um