Elektrowerkgenossenschaft Prägraten investiert in die Zukunft

Ein neuer Verwaltungstrakt wurde an das Krafthaus angebaut. Er gliedert sich in Büro, Sitzungssaal, eine kleine Küche, Sanitäranlagen sowie Lagerräume.

„Ziel der Gründungsväter der ,Lichtgenossenschaft Prägraten reg.Gen.m.b.H.‘ war die unmittelbare Versorgung der zu Beginn 62 Mitglieder in der Gemeinde Prägraten mit Strom. Das erste Krafthaus wurde 1938 direkt am Timmelbach, nördlich des Dorfes, errichtet, die Stromversorgung der Haushalte erfolgte in den ersten Jahrzehnten über ein Niederspannungsnetz im Besitz der Lichtgenossenschaft“, blickt Reinhard Steiner in die Anfangszeit der kommunalen Infrastruktureinrichtung zurück. Der Prägratner, seit 2013 ehrenamtlich tätiger Obmann der Genossenschaft, berichtet weiters davon, dass das ursprüngliche Krafthaus 1958 durch einen Neubau nördlich des heutigen Replerhofes
ersetzt wurde.

 

Reinhard Steiner ist seit 2013 ehrenamtlich tätiger Obmann der Elektrowerkgenossenschaft Prägraten.

 

„1974 entschloss man sich, den Betrieb des eigenen Stromnetzes einzustellen und die erzeugte Energie zur Gänze in das öffentliche Netz einzuspeisen.“ Rund 30 Jahre später nahmen die Genossenschaftsmitglieder den Neubau der in die Jahre gekommenen Kraftwerksanlage am Timmelbach in Angriff. „Da eine Verlängerung des Wasserrechtes nur bei optimaler Ausnutzung der Ressourcen gewährt wurde, suchten wir nach Optimierungsmöglichkeiten“, erläutert Reinhard Steiner die Hintergründe. Das Tiroler Wehr der Wasserfassung liegt auf einer Seehöhe von 1.750 Metern, das mit einem zweidüsigen Pelton-Maschinensatz ausgestattete Krafthaus wurde auf einer Seehöhe von 1.266 Metern an der Mündung Timmelbach-Isel positioniert.

 

 

Das neue Kraftwerk ging im Mai 2006 in Betrieb und liefert seitdem jährlich circa neun Millionen kWh. 2019 fiel, wie Reinhard Steiner informiert, die Entscheidung für das bislang jüngste Investitionsvorhaben der Elektrowerkgenossenschaft Prägraten – die Schaffung eigener Verwaltungsräumlichkeiten: „Bis dato im Gemeindeamt eingemietet, war es uns nun möglich, auch diesen längst gehegten Wunsch zu realisieren. Baubeginn war im April 2020, die Fertigstellung des an das Krafthaus direkt abgeschlossenen Anbaues erfolgte im Dezember 2020. Sämtliche Bauarbeiten wurden von heimischen Firmen ausgeführt.“

 

 

Der neue, circa 100 Quadratmeter umfassende Verwaltungstrakt gliedert sich in Büro, Sitzungssaal, eine kleine Küche, Sanitäranlagen sowie Lagerräume. Die Generalversammlung der zwischenzeitlich 141 Mitglieder wird auch zukünftig im örtlichen FF-Zentrum stattfinden. Die anfallende Büroarbeit für die Elektrowerkgenossenschaft erledigt eine Teilzeitkraft, die Wartung, Betreuung und den Betrieb der Anlage führt die damit beauftragte Firma AGEtech aus.

 

 

Text: Redaktion, Fotos: Osttirol heute

02. März 2021 um