Electron Leitungsbau Österreich GmbH: Neuer Firmenstandort in Nußdorf-Debant

Auf einem rund 4.130 m² großen Grundstück ist ein moderner Gebäudekomplex entstanden, der dem österreichweit tätigen Unternehmen Electron Leitungsbau als Firmensitz dient.

Die Bauzeit für den neuen Firmensitz der Electron Leitungsbau Österreich GmbH in Unternußdorf/Marktgemeinde Nußdorf-Debant dauerte knapp ein Jahr. Im Dezember 2002 konnte der Betrieb aufgenommen werden. Die Ursprünge der Firma Electron liegen in den Niederlanden. Hier wurde 1919 der Grundstein für das heute schwerpunktmäßig in Mitteleuropa tätige Unternehmen gelegt. 1997 erfolgte der Markteintritt in Deutschland. Die Firmenzentrale befindet sich in Hamminkeln nördlich von Düsseldorf, weitere Standorte liegen in Winsen bei Hannover, in Darmstadt sowie in Weißendorf/Thüringen.

Nach der Übernahme durch einen privaten Investor wurde die Firma 2018 unter dem Namen „Electron Leitungsbau GmbH“ neu firmiert. Ein Jahr später, 2019, kam es in Leopoldsdorf bei Wien zur Gründung der Electron Leitungsbau Österreich GmbH und schließlich 2020 zur Beteiligung an der DS energy GmbH in Gera/Deutschland, einem Subunternehmen im Bereich Mastvormontage, Mastmontage und Stahlsanierung.

 

 

Breites Leistungsspektrum

Die Electron Leitungsbau GmbH hat sich in den vergangenen Jahrzehnten einen hervorragenden Ruf als Dienstleister im Bereich der Planung, Instandhaltung und Errichtung von Hochspannungsfreileitungen im Spannungsbereich von 110 bis 380 kV erworben. Als Komplettanbieter sichert man sowohl die statische bzw. planerische Auslegung von Masten und Leitungen, als auch die Errichtung der Fundamente, der Stahlkonstruktionen sowie das Einziehen der Leiter- und Erdseile. Die Aufträge reichen vom Kleinprojekt bis hin zum großen 380 kV-Neubauprojekt.

Die Gründe, in Österreich einen eigenen Standort zu eröffnen, fasst DI Philipp Hackl-Hörmann, einer der beiden Geschäftsführer der Electron Leitungsbau GmbH, so zusammen: „Wir sind davon überzeugt, dass die Energiewende nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich ein Generationenprojekt ist und dass der Ausbaubedarf der Netzinfrastruktur speziell in Süddeutschland und Österreich in den kommenden Jahren noch weiter steigen wird. Es war deshalb naheliegend, sich auch in Österreich niederzulassen.“

Heute ist die Electron Leitungsbau GmbH für sämtliche Übertragungsnetzbetreiber (220 und 380 kV) sowie für einen Großteil der Verteilnetzbetreiber (110 kV) deutschland- und österreichweit präqualifiziert und tätig. In Österreich gehören etwa die Austrian Power Grid AG (APG), die ÖBB Infrastruktur AG oder das Gros der Landesverteilnetzbetreiber (wie z.B. die TINETZ) zu den Electron-Kunden. Aktuell ist das Unternehmen mit einem Ersatzneubau von 31 Freileitungsmasten für die ÖBB an einer 110 kV-Bahnstromleitung in Vorarlberg sowie für die APG und die Netz NÖ im Osten Österreichs beschäftigt.

 

 

Gelungener Neubau in Osttirol

Die Electron Leitungsbau Österreich zählt aktuell 70 MitarbeiterInnen, von denen über 90 Prozent aus Osttirol und Oberkärnten stammen. In Nußdorf-Debant sitzt auch der Österreichische Montageleiter Michael Hanser, der von hier aus die Montageeinsätze koordiniert und mit seinen Kollegen am Standort die Baustellenlogistik steuert.

 

 

Um den Fachkräften aus der Region einen hochwertigen Arbeitsplatz bzw. eine zentrale Anlaufstelle zu bieten, fiel 2020 der Entschluss, im Bezirk Lienz eine neue, operative Drehscheibe für die Electron-Projekte in Österreich und Süddeutschland zu schaffen. Dafür wurden zwei benachbarte Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 6.198 m² in Unternußdorf erworben und der Osttiroler Architekt DI Stefan Dobnig mit der Planung des neuen Firmenkomplexes auf einem der beiden Grundstücke beauftragt. Er konzipierte, entsprechend den Wünschen des Bauherrn, ein modernes Bürogebäude mit 290 m² Nutzfläche, eine 600 m² große Halle, einen Unterstellplatz für Fahrzeuge sowie ein überdachtes Materiallager entlang der Grundstücksgrenze.

 

 

„Das doppelstöckige Bürogebäude wurde als Massivbau in Stahlbeton und mit traditionellem Satteldach umgesetzt. Im Inneren, dem Herzstück der gesamten Anlage, befindet sich das offen gehaltene Atrium mit seiner markant gewendelten Innentreppe, als Treffpunkt und Austausch der Mitarbeiter. Von außen lässt der industrielle Charakter des Firmenareals nicht darauf schließen, wie warm und familiär das Innere des Gebäudes ausgestaltet ist“, berichtet DI Dobnig. Dem vor Ort tätigen Electron-Team stehen ein gemütlicher Loungebereich, zwei Teeküchen, technisch hochmodern ausgestattete Büros mit insgesamt 10 Computerarbeitsplätzen sowie ein Konferenzraum zur Verfügung.

 

 

„Büro- und Hallengebäude sind nicht nur aufgrund der Grundstücksform voneinander abgerückt, die beiden Gebäude sind durch diesen Eingriff in ihrer Erscheinung eigenständiger. Die Massivität des Bauvolumens ist so sehr schön aufgelöst. Der gemeinsame Zusammenhalt beider Gebäude ist das Fassadenkleid, welches sich einheitlich um beide Gebäude wickelt“, erklärt der Architekt. Verbunden sind die beiden Bereiche durch Verbindungstüren, womit sich kurze Wege für die Mitarbeiter ergeben.

 

 

Der Startschuss für den neuen Electron-Standort in Nußdorf-Debant fiel im November 2021. Im Oktober 2022 konnten die Arbeiten großteils abgeschlossen und der neue Firmenkomplex schließlich im Dezember 2022 bezogen werden. Von Seiten der Electron-Geschäftsleitung zeigt man sich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. „Wir möchten uns bei unserem Architekten, DI Stefan Dobnig, und bei BM Ing. Walter Stemberger, der für das Projektmanagement verantwortlich zeichnete, herzlich bedanken. Die beiden haben uns in der Planungs- und Ausführungsphase stets professionell beraten bzw. unterstützt und sich auch um die Koordinierung der ausführenden einheimischen Firmen gekümmert. Auch diesen gilt unser Dank für die kompetente und termingetreue Umsetzung“, lässt GF DI Philipp Hackl-Hörmann wissen. Er streicht abschließend die Bedeutung der MitarbeiterInnen hervor, die, so der Electron-Geschäftsführer, „die großartige Entwicklung in Österreich und nun am Standort in Nußdorf-Debant erst ermöglicht haben.“

 

 

Text: Elisabeth Hilgartner, Fotos: Martin Lugger

15. März 2023 um