Lienz: Drastische Kürzungen bei sozialökonomischem Betrieb s‘Gwandtl
Die Streichung von 60 Prozent der Fördermittel hat massive Auswirkungen. Zehn Arbeitsplätze fallen weg, die Änderungsschneiderei muss geschlossen werden.
Bereits Mitte des Jahres wurde bekannt, dass das AMS die Fördermittel für sozialökonomische Betriebe und gemeinnützige Beschäftigungsprojekte ab 2019 drastisch kürzen wird. Davon ist auch der Betrieb s’Gwandtl in Lienz betroffen. Ab 1. Jänner 2019 stehen diesem nur mehr 40% des bisherigen Fördervolumens zur Verfügung. 54% davon werden vom AMS finanziert, der Rest vom Land Tirol. Vergeblich versuchte Geschäftsführerin Rita Feldner gemeinsam mit anderen betroffenen Betrieben in Tirol Fördergelder von anderen Stellen zu erwirken. Sie musste nun auf die Kürzung mit Umstrukturierungen reagieren. Zwei Schlüsselstellen, sechs Transitstellen und zwei Lehrstellen fallen künftig weg. Von den ehemals 23 Arbeitsplätzen können so nur 13 erhalten bleiben. Außerdem sind noch Stundenkürzungen und eine deutliche Reduzierung der Sachkosten nötig.
„Am schmerzlichsten ist die Schließung der Änderungsschneiderei ab Anfang Dezember. Glücklicherweise konnten wir die private Änderungsschneiderei MONE für eine Kooperation gewinnen und nehmen weiterhin Aufträge an”, so Rita Feldner. Allerdings gibt es eine neue Preisliste für Änderungen, und die Öffnungszeiten des Second-Hand-Shops haben sich geändert (Montag bis Freitag, 9.00 bis 18.00 Uhr, und Samstag, 9.00 bis 12.00 Uhr). Neben dem Second-Hand-Shop und dem Naturladen besteht auch die Altkleidersammlung wie gewohnt weiter.
Rita Feldner bedankt sich bei allen, die in diesen schwierigen Zeiten dem sozialökonomischen Betrieb zur Seite gestanden sind und bei ihren Kollegen vom Vorstand des Trägervereins SOFA, der im August neu gewählt wurde. Rita Feldner ist neue Obfrau. „Mit Armin Vogrincsics als Kassier und Gitti Tegischer als Schriftführerin konnten wir Vorstandsmitglieder gewinnen, die dem Verein auch in stürmischen Zeiten zur Seite stehen”, so Feldner.
Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Klaus Dapra/s’Gwandtl, Osttirol heute/Mühlburger