Dölsach/Innsbruck: Museum Aguntum soll Tiroler Landesmuseum werden

Als erste Einrichtung außerhalb der Landeshauptstadt Innsbruck soll die Römerstadt in Dölsach in die Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft mbH eingegliedert werden.

Dr. Leo Gomig, Obmann des Vereins Curatorium pro Agunto, und Geschäftsführer Dr. Manfred Hainzl präsentierten vor MedienvertreterInnen am Dienstag, 14. März, die neuesten Pläne rund um das Museum, den Archäologischen Park und das Grabungshaus in Aguntum. „Wir waren am 3. Feber bei Landeshauptmann Anton Mattle in Innsbruck und haben ihm gegenüber unseren Wunsch geäußert, dass Aguntum in die Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft eingegliedert werden soll. Der Landeshauptmann hat uns zugesagt, dass wir in Verhandlungen eintreten können. Diese werden Anfang April 2023 beginnen, und wir schätzen, dass sie ungefähr ein Jahr dauern werden“, berichtete Leo Gomig.

Der Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft mbH gehören derzeit das Ferdinandeum, das Tiroler Volkskunstmuseum, das Zeughaus, das Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum sowie die Hofkirche und ein Sammlungs- und Forschungszentrum an. „Aguntum soll als fünftes Museum und als erstes außerhalb Innsbrucks in diese Gesellschaft eingegliedert werden. Unser Wunsch wird vor allem auch vom Bundesdenkmalamt unterstützt, handelt es sich doch um die einzige Römerstadt auf heutigem Tiroler Boden und um die bedeutendste archäologische Grabungsstätte Österreichs. Kontakt aufgenommen haben wir auch schon mit dem interimistischen Leiter der Tiroler Landesmuseen, Dr. Karl C. Berger. Wir hoffen, dass Aguntum bereits im Frühjahr 2024 ein Tiroler Landesmuseum ist“, so Gomig.

 

Geschäftsführer Dr. Manfred Hainzl (links) und Obmann Dr. Leo Gomig arbeiten gemeinsam mit ihrem Team derzeit an der Neupositionierung des Museums und glauben, dass „vor allem auch im Grabungshaus noch viel mehr Potenzial für Vermittlungsprogramme vorhanden ist”.

 

Der 1994 gegründete Verein „Curatorium pro Agunto“ soll jedenfalls erhalten bleiben. „Es geht uns darum, dass das Projekt Aguntum auch in Zukunft gesichert ist, und wir erwarten uns insbesondere auch positive Auswirkungen im Bereich Finanzierung und Investitionen. Rund 17 Mio. Euro wurden seit Bestehen des Vereins in Aguntum investiert, und wir haben auch rund 30.000 m² Grundfläche erworben. Die künftige Finanzierung und auch die Regelung der Besitzverhältnisse werden u.a. Gegenstand der Verhandlungen sein“, erklärte der Obmann.

Derzeit ist das Team rund um Geschäftsführer Manfred Hainzl damit beschäftigt, das Museum Aguntum neu zu positionieren. „Die erste Entwicklungsphase ist bereits abgeschlossen. Neben dem Museum und dem Archäologischen Park denken wir immer auch das Vermittlungsprogramm mit. Wir wollen vor allem auch das Grabungshaus mit dem Depot öffentlich zugänglich machen. Eine offene Werkstätte für Kinder und Jugendliche soll eingerichtet werden. Von April bis Ende Oktober sind jeweils Veranstaltungen zum Themenkreis archäologische Forschung geplant“, so Hainzl.

„Unabhängig von den Verhandlungen betreffend Landesmuseum wird das neue Ausstellungs- und Vermittlungskonzept mit Nachdruck weiterentwickelt. Ich rechne damit, dass das neue Museum im Sommer 2025 den Betrieb aufnehmen kann“, sagte Leo Gomig abschließend.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

14. März 2023 um