Dölsach: Abwasserverband feierte 40-Jahr-Jubiläum

Der Abwasserverband Lienzer Talboden, dem 15 Gemeinden angehören, feierte am Samstag, 23. September 2017, das 40-Jahr-Jubiläum mit einem „Tag der offenen Tür“.

Bürgermeister und Gemeinderäte der Verbandsgemeinden, Osttiroler Abgeordnete, die Vizepräsidentin des Österr. Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes Maria Bogensberger und viele Interessierte aus der Bevölkerung konnte der Verbandsobmann und Dölsacher Bürgermeister Josef Mair neben Landesrat Johannes Tratter Samstagvormittag bei der Jubiläumsfeier beim Klärwerk in Dölsach begrüßen. „1977 wurde mit der Gründung des Abwasserverbandes Lienzer Talboden der Grundstein für einen effektiven Gewässerschutz gelegt. Heute nach vier Jahrzehnten können wir mit Stolz sagen, dass die bei der Gründung formulierten ehrgeizigen Ziele erreicht wurden“, so der Obmann.

 

Obmann Bgm. Josef Mair: „Um den unabdingbaren Beitrag zum Schutz der Umwelt zu erreichen, waren besondere Kraftanstrengungen notwendig. Zunächst gab es Widerstände gegen den Standort in Dölsach. Diese konnten jedoch überwunden werden, und heute können wir sagen, dass sich der Standort als besonders geeignet erwiesen hat.“

 

Im Klärwerk in Dölsach werden die Abwässer von 15 Gemeinden mit etwa 28.000 Einwohnern gesammelt, zentral gereinigt und mit einem Reinigungsfaktor von 97% in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt. Allein 55 Kilometer an Regionalsammelkanälen wurden vom Abwasserverband errichtet. Hinzu kommen die Kanalnetze, die von den Gemeinden geschaffen wurden. Herzstück ist die Kläranlage selbst, die in ihrer ersten Ausbaustufe auf 25.000 Einwohnergleichwerte ausgelegt war und in einem Erweiterungsbau auf 56.000 EGW Kapazität erhöht wurde. Täglich werden bis zu 7.000 Kubikmeter Abwasser mechanisch und biologisch gereinigt. Besonders effektiv ist im Dölsacher Werk auch die Behandlung des Klärschlamms. „Durch die Verstromung der Klärgasse erzeugen wir knapp 2 Mio. kWh Energie. Etwa zwei Drittel des eigenen Strombedarfs decken wir dadurch ab und ersparen uns auf diese Weise rund 68.000 Euro an Betriebskosten jährlich.“

 

ÖWAV-Vizepräsidentin Maria Bogensberger: „Die Kläranlage des Abwasserverbandes Lienzer Talboden kann sich technisch und wirtschaftlich mit den besten Anlagen in Österreich messen. Der Verband leistet seit vier Jahrzehnten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Region als Wirtschafts- und Tourismusstandort sowie für den Umweltschutz.“

 

Der Abwasserverband Lienzer Talboden investierte in den letzten 40 Jahren über 30 Mio. Euro und konnte dadurch laut Verbandsobmann Josef Mair und seiner Stellvertreterin, der Lienzer Bgm. Elisabeth Blanik, auch als einer der größten „Wirtschaftsmotoren“ im Bezirk agieren. Josef Mair, der auch Obmann des Planungsverbandes 36 ist, verwies auch auf das Projekt „Zukunftsraum Lienzer Talboden“: „Wir wollen mit dieser Kooperation von 15 Gemeinden unsere Kräfte bündeln und einen starken Wirtschafts- und Lebensraum für unsere rund 28.000 Einwohner entwickeln.“ Als Leuchtturmprojekt bezeichnete er den Breitbandausbau im Lienzer Talboden. Auch Landesrat Johannes Tratter ging in seiner Rede auf diese erfolgreiche Gemeindekooperation ein. „Man sieht hier, dass gut gemachte Kooperationen auch wirtschaftlich Gemeindefusionen – wie etwa in der Steiermark – vorzuziehen sind. Auch eine von uns in Auftrag gegebene Studie des Föderalismusinstitutes bestätigt dies“, so der Landesrat.

 

LR Johannes Tratter: „Ich gratuliere auch zum Gewinn des Gemeindekooperationspreis GEKO. Der Breitbandausbau ist hier im Lienzer Talboden im Wesentlichen abgeschlossen. 3,5 Mio. Euro wurden in das Leitungssystem investiert, insgesamt etwa 75% durch das Land gefördert.“

 

Anschließend an den Festakt lud der Abwasserverband alle Interessierten zu Führungen durch das Klärwerk und zum gemütlichen Beisammensein im Festzelt.

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

 

23. September 2017 um