BBA Lienz: Im Einsatz für sichere Straßen – auch bei tiefwinterlichen Verhältnissen
Wenn Schnee und Eis zur Herausforderung werden, dann sind die Mitarbeiter der Straßenmeistereien Leisach und Matrei i.O. mit ihren Räum- und Streufahrzeugen zur Stelle.
Egal, ob schwierige oder „normale“ Verhältnisse – eine erste Kontrollfahrt führen die Mitarbeiter des Baubezirksamtes Lienz in der kalten Jahreszeit täglich um 4.00 Uhr in der Früh durch. Insgesamt 93 MitarbeiterInnen beschäftigt das Baubezirksamt Lienz aktuell, 21 davon sind in der Straßenmeisterei Matrei, 27 in der Straßenmeisterei Leisach tätig.
„Um die aktuelle Situation und damit verbundene Gefahren einschätzen zu können, nutzen unsere Straßenfacharbeiter ihre langjährige Erfahrung und die Wetterbox der GeoSphere Austria. Die ausführliche Prognose enthält unter anderem Daten über die zu erwartenden Niederschlagsmengen, die Temperatur, die Schneefallgrenze, die Luftfeuchtigkeit und auch eine mögliche Glatteisbildung. Abhängig von dieser Vorhersage werden die Schneeräumung und die Streuung durchgeführt“, informiert Johannes Nemmert.
Das Baubezirksamt (BBA) Lienz ist eine Außenstelle des Amtes der Tiroler Landesregierung und gliedert sich in die Abteilungen Straßenbau, Wasserwirtschaft und Rechenstelle. Johannes Nemmert (rechts im Bild) hat im Herbst 2023 die Leitung des BBA von seinem Vorgänger Harald Haider übernommen.
Insgesamt betreut das Baubezirksamt Lienz 284 Kilometer an Landesstraßen in Osttirol. Die Straßenmeisterei Matrei ist für den nördlichen Teil des Bezirkes – also das Isel-, Virgen-, Defereggen- und Kalsertal zuständig, die Straßenmeisterei Leisach für den Lienzer Talboden, das Osttiroler Pustertal, das Villgraten- und das Tiroler Gailtal. „Unsere Mitarbeiter arbeiten im Winter im Zweischichtbetrieb und stehen – wenn nötig – rund um die Uhr im Einsatz. Wir beschäftigen im Winterdienst durchwegs Facharbeiter, wie z.B. Maurer, Zimmerer, Tischler, Schlosser und Mechaniker. Im Sommer übernehmen sie spezielle Aufgaben auf unseren Baustellen, die Firmen nicht durchführen.“
Für die beiden Osttiroler Straßenmeistereien stehen insgesamt ein Traktor, ein Radlader, sechs LKW und zwei Unimogs mit entsprechenden Aufbaugeräten wie Pflug, Schneefräse und Streuer zur Verfügung. Externe Frächter werden hinzugezogen, wenn die Kapazitäten der Straßenmeistereien nicht ausreichen. Neben der Räumung der Straßen bei Schneefall ist das Baubezirksamt auch für die Sicherung der Verkehrswege mittels Streumitteln verantwortlich. Je nach Temperatur werden dafür Salz und Sole (Feuchtsalz) verwendet. Für die Aufnahme der Streumittel stehen insgesamt sieben Silos bzw. Feuchtsalzanlagen bereit. Diese haben eine Gesamtkapazität von 2.750 Tonnen Salz bzw. 40.000 Liter Sole. „In einem durchschnittlichen Winter finden wir mit diesen eingelagerten Mengen nahezu das Auslangen. 2.200 Tonnen Salz haben wir im vergangenen, etwas wärmeren Winter verbraucht.“
Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre wurden vom Baubezirksamt Lienz jährlich rund eine Million Euro in den Winterdienst investiert. „Die Osttiroler Bevölkerung kann sich auf die langjährige Erfahrung, die hohe Kompetenz und vor allem auch auf die hohe Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter im Winterdienst verlassen“, so der BBA-Leiter.
Um das Team zu verstärken, sucht man aktuell Facharbeiter mit abgeschlossener Bauhandwerkerschule (Poliere). Außerdem werden Lehrlinge in den Berufen Straßenerhaltungsfachmann/frau und Bautechnische(r) ZeichnerIn aufgenommen. „Wir sind bestrebt, über die Lehre unsere zukünftigen Facharbeiter selbst auszubilden. Die Lehrlinge erhalten im Baubezirksamt eine hervorragende Ausbildung in den Bereichen Straßen- und Wasserbau, Siedlungswasserbau, Kanalbau und vielem mehr. Im Bereich Hochbau, den wir nicht selbst abdecken können, arbeiten wir im Ausbildungsverbund mit externen Baufirmen zusammen“, ruft Johannes Nemmert dazu auf, sich für eine Lehrstelle oder einen Job beim Baubezirksamt Lienz zu bewerben.
Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Elias Bachmann, BBA Lienz
