Bauernbund: „Schadholz-Aufräumarbeiten stehen in Osttirol im Fokus!“

Nach den letzten Naturereignissen ist neuerlich mit bis zu 150.000 m³ Schadholz zu rechnen. Viele Bauern würden auch körperlich und nervlich an ihre Grenzen stoßen.

Das Sturmereignis „VAIA“ 2018, die Tiefdruckgebiete „INGMAR“ 2019 und schließlich „VIRPY“ 2020 – alle drei Ereignisse haben die Osttiroler Wälder schwer getroffen. Nach dem jüngsten Naturereignis ist zusätzlich zu den 1,3 Millionen Kubikmetern Schadholz aus 2018 und 2019 neuerlich mit einer Schadholzmenge von bis zu 150.000 Kubikmetern zu rechnen. „Das genaue Ausmaß der Schäden wird sich erst im Frühjahr zeigen, wenn das Holz unter den Schneemengen hervorkommt“, gibt Bezirkskammerobmann Konrad Kreuzer einen Einblick.

Gemeinsam mit LK-Präsident Josef Hechenberger sichert er vollste Unterstützung zu. „Unsere Waldbauern beginnen jetzt das dritte Jahr in Folge ihre Schäden aufzuarbeiten, wobei die Hälfte des aufgearbeiteten Holzes nur noch als Brennholz verkauft werden kann. Viele kommen zum wiederholten Mal körperlich und nervlich an ihre Grenzen. Wenn drei Jahre in Folge die ganze Arbeitskraft, neben den vielen Arbeiten am Hof, in Aufräumarbeiten fließt, belastet das“, meint Kreuzer.

Aufbauarbeit für die nächsten Generationen

„Nach drei extremen Jahren in Folge und ohne zu wissen, was die Zukunft mit dem Klimawandel bringt, sehe ich es jetzt als Gebot der Stunde und vielleicht auch als Chance, früher als geplant unsere Wälder klimafit und unabhängiger von Preisschwankungen aufzuforsten“, so Philipp Gstinig, der 33 Hektar Wald bewirtschaftet. Er wird auch in seinem Wald nicht mehr zur Fichte, sondern zu klimaresistenteren Baumsorten – wie z.B. Bergahorn, Lärche und Tanne – greifen. „Ich sehe das als Aufbauarbeit für die nächsten Generationen. Auch für die Menschen, die unter einem Schutzwald ihre Häuser stehen haben, tragen wir eine Verantwortung.“

Jetzt gehe es vor allem auch darum, gemeinsam mit den Forstverantwortlichen im Land die Schäden abermals aufzuarbeiten und einen klimafitten Mischwald für die nächsten Generationen aufzuforsten. LK-Präsident Josef Hechenberger sicherte seinen vollen Einsatz für Osttirols Bauern zu: „Zusätzlich zum kürzlich präsentierten Forstpaket des Bundes und den EU-Geldern wird es auch weiterhin vollste Unterstützung durch das Land Tirol brauchen, damit die Ausfälle abgefedert, die Schäden rasch aufgearbeitet und die Aufforstung und Pflege klimafitter Wälder ermöglicht wird.“

 

Text: Redaktion, Foto: Tiroler Bauernbund

24. Februar 2021 um