Assling schaffte 100% Erschließung mit LWL-Glasfaser in nur 2,5 Jahren

Seit dem Frühjahr 2017 wurde das öffentliche RegioNet konsequent ausgebaut. Das ultraschnelle Glasfasernetz steht im Eigentum der Gemeinde Assling und des Planungsverbandes 36.

Chancengleichheit in Bildung, Beruf und Freizeit sowie Standortsicherung für zukünftige Generationen – das sind die Ziele des gemeindeübergreifenden Projekts RegioNet des Planungsverbandes Lienz und Umgebung. Ein großer Teil der Wertschöpfung verbleibt in Osttirol, da zahlreiche regionale Betriebe für die planerische und handwerkliche Umsetzung des Projektes verantwortlich zeichneten. Durch das RegioNet ist Assling auch im digitalen Bereich auf internationalem Niveau. Das ist im internationalen Standortwettbewerb bereits heute von großer Bedeutung und wird für die zukünftigen Generationen noch viel wichtiger werden. Durch den Ausbau des Glasfasernetzes verbleibt die Steuerung und Gestaltungsautonomie in den Händen der Öffentlichkeit.

Manche Anbieter investieren nur eingeschränkt in die Verbesserung der digitalen Erreichbarkeit. Sie errichten Verstärkerkästen und verwenden für die sogenannte „letzte Meile“ (Haus- und Betriebsanschlüsse) alte Kupferleitungen, die einen Engpass für die moderne Datenversorgung darstellen. Besagter „Standard“ war der Gemeinde Assling aber zu wenig. Daher beschloss man, ein eigenes ultraschnelles Glasfasernetz herzustellen. Hohe Bandbreiten sind also nicht mehr nur auf dichtbesiedelte Ballungsräume und Großstädte beschränkt, sondern via RegioNet auch für alle Haushalte und Betriebe in Assling verfügbar.

Alle 18 Dörfer bzw. Weiler und auch alle Einzelhöfe der Gemeinde Assling sind in nur zweieinhalb Jahren mit Glasfaserleitungen erschlossen worden. Um Synergien zu nutzen wurde auch gleichzeitig das Stromnetz des Elektrowerkes Assling unterirdisch miterrichtet. Jedes bebaute Grundstück ist nun mit Glasfaser erschlossen und unterirdisch mit Strom versorgt. Somit ist zukünftig auch im Katastrophenfall die Stromversorgungssicherheit gewährleistet.

Die Internetanbieter wurden in einer öffentlichen Ausschreibung ermittelt. Sie gewährleisten die Kooperation mit regionalen Partnern, um für die NutzerInnen die bestmögliche Serviceleistung sicher zu stellen. Durch Kooperationen mit dem E-Werk Assling konnten rund 55 Prozent der Leerrohrführungen durch die Gemeinde Assling mitbenutzt werden, ohne dass großflächige Grabungsarbeiten vorgenommen werden mussten. Dies ermöglichte ein besonders effizientes Bauen und reduzierte die damit verbundenen Belästigungen und Kosten auf ein Minimum.

Bis zur Fertigstellung des Projektes wurden in der Gemeinde Assling rund 3 Mio. Euro in das öffentliche Breitbandnetz investiert. Unterstützt wurde es durch Förderungen des Bundes und des Landes Tirol. Die Gemeinde Assling ist auch Gewinner der Förderinitiative WiFi4EU. Es handelt sich dabei um eine Initiative der EU Kommission zur Förderung der Umsetzung moderner WLAN-Technologien in Gemeinden. Je Gemeinde werden bis zu 15.000 Euro bereitgestellt. Unter der Prämisse „Kostenloses WLAN für alle” besteht die Zielsetzung darin, für BürgerInnen einen einfachen und kostenlosen Zugang zum Internet in den Zentren des öffentlichen Lebens (Freizeitanlagen, Plätze, Amtsgebäude, Bibliotheken, Gesundheitszentren, Museen etc.) bereitzustellen. In Assling gibt es seit Anfang September an mehreren Orten den Zugang zu kostenlosem Internet, so z.B. auch im Freizeitzentrum Vithal. Bis Ende 2019 ist der Ausbau auf zehn Standorte geplant.

 

LWL-Kommunikationsnetz in Assling

82 km Gesamtlänge des Netzes
566 Objektanschlüsse (davon derzeit 25% aktiv)
3 Ortszentralen
106 Verteilerkästen

 

Text: Redaktion, Symbolfoto: AdobeStock/xiaoliangge

04. September 2019 um