Arbeitslosigkeit in Tirol weiterhin auf Höchststand

Im April kam es tirolweit im Vergleich zum Vorjahresmonat zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen um 119,2%. Im Bezirk Lienz verzeichnete man ein Plus von 61,3 %!

Auch zum Stichtag 30. April zeigt sich damit, dass aufgrund der Corona-Pandemie in Tirol weiterhin eine sehr hohe Arbeitslosigkeit vorliegt. „Der größte Teil der von Arbeitslosigkeit betroffenen Arbeitskräfte kommt nach wie vor aus dem Dienstleistungsbereich, allen voran aus dem Wirtschaftsabschnitt `Beherbergung und Gastronomie` mit 20.859 Personen oder +127,3 % sowie dem Handel mit 4.946 Personen oder +105,0 %“, nennt Anton Kern, Landesgeschäftsführer des AMS Tirol, Details. Generell herrsche aufgrund der Corona-Krise und der dadurch verursachten Geschäftsschließungen und Ausgangsbeschränkungen nach wie vor hohe Unsicherheit in Bezug auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten vor. Positiv zu vermerken ist, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit, der mit Mitte April (45.782 Personen) den Höchststand erreicht habe, sich nun langsam abflache. Anton Kern: „Vorsichtig positive Signale kommen von der Baubranche, in welcher im Laufe des April 2020 wieder mehr Arbeitsaufnahmen stattgefunden haben.“

Aufgegliedert nach Regionen zeigt sich in den Tiroler Bezirken ein sehr differentes Bild: In Imst stieg die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen im April 2020 beispielsweise um 195,2 % oder +3.008 Personen. In Schwaz waren es +135,7 % oder +3.276 Personen, in Innsbruck +130,9 % oder +8.288 Arbeitslose, in Reutte +113,1 % oder +1.224 arbeitslos gemeldete Personen, in Landeck +110,2 % oder +2.626, in Kitzbühel +99,9 % oder +2.230 und in Kufstein +98,4% oder +2.691 Personen. In Lienz verzeichnete man ein Plus von 61,3 % oder +1.088 weitere Arbeitslose.

In Sachen „Kurzarbeit“ meldet das AMS Tirol aktuell folgende Situation: Bis inklusive Sonntag, 3.5.2020, wurden in Tirol 9.708 Corona-Kurzarbeitsanträge mit einem Planbetrag von 695 Mio. Euro für 93.077 Arbeitsplätze erfasst. Von diesen erfassten Anträgen konnten bis dato 7.772 (80 %) mit einer Bewilligungssumme von 564 Mio. Euro für 75.981 Arbeitsplätze genehmigt werden. Aktuell wurden in Tirol allerdings erst 1,6 Mio. Euro Corona-Kurzarbeitsbeihilfe an Unternehmen ausgezahlt.

 

Text: Redaktion, Foto: AdobeStock/MQ-Illustrations

04. Mai 2020 um