Tirol: Das Coronavirus fordert die ersten zwei Todesfälle

Heute Mittag, 23.3, hat man von Seiten des Landes Tirol die beiden ersten Todesfälle infolge einer Infektion mit SARS-CoV-2 bekannt geben müssen.

Der Trend der SARS-CoV-2 Zuwachsraten nimmt in Österreich nach einer Abflachung am Sonntag, 22.3., wieder zu: Heute, 23.3.2020 stiegen die Neuinfektionen innerhalb eines Tages von 3.026 auf 3.611 an. Dies bedeutet im 24-Stunden-Vergleich eine Zunahme von 19,33 Prozent, nach dem geringsten täglichen prozentuellen Zuwachs von 15 Prozent am Vortag. 23.429 Personen wurden bisher in Österreich getestet. 16 Todesfälle sind vom Gesundheitsministerium bisher offiziell bestätigt.

Unterdessen gibt es in Tirol die beiden ersten Coronavirus-Todesfälle. Dies teilte Landeshauptmann Günther Platter heute, Montagmittag, bei einer Videopressekonferenz mit. In beiden Fällen handle es sich um Patienten mit Vorerkrankungen. Ein 78-jähriger Hochrisikopatient ist in St. Anton nach längerer Krankheit, jedoch unerwartet am Donnerstag, 19.3.2020, zuhause verstorben. Nachdem in Erhebungen festgestellt wurde, dass der Patient positive Corona-Fälle in seinem Umfeld hatte, wurde von Seiten der Gesundheitsbehörde eine nachträgliche Coronavirus-Testung angeordnet. Gestern, Sonntagabend, 22.3.2020, lag ein positives Testergebnis vor. „Eine Mitursache am plötzlichen Ableben des schwer herzkranken Mannes durch das Coronavirus kann letztlich nicht ausgeschlossen werden“, berichtet dazu Amtsarzt Dr. Karl Eckhart. In der Nacht von Sonntag auf Montag ist außerdem an den Tirol Kliniken eine 86-jährige Frau verstorben. Sie wurde bereits mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion von der Intensivstation in St. Johann an die Intensivstation der Klinik Innsbruck überstellt. Die 86-Jährige galt aufgrund ihrer Vorerkrankungen und eines beeinträchtigten Immunsystems als Hochrisikopatientin.

Die insgesamt 3.611 Fälle von Erkrankungen in Österreich teilen sich nach Angaben des Bundesministeriums nach Bundesländern wie folgt auf: Die meisten positiven Testergebnisse gibt es mit 696 in Oberösterreich, gefolgt von 676 in Tirol. In Niederösterreich gab es bis Montag 512 infizierte, in Wien waren es 451 und in der Steiermark 447. Salzburg vermeldete bis Montagvormittag nach den Zahlen des Gesundheitsministeriums 358 positive Testergebnisse, Vorarlberg 294, Kärnten 113 und das Burgenland 64. Die Zahl der genesenen PatientInnen stand wie am Vortag bei neun.

Die von den einzelnen Bundesländern vermeldeten Zahlen weichen teilweise von jenen des Gesundheitsministeriums ab, das ergibt sich aus unterschiedlicher Registrierungsform. Während Tirol beispielsweise alle Fälle registriert (also auch andere Staatsbürger miteinbezieht, die in Tirol positiv getestet wurden), zählt das Gesundheitsministerium laut WHO-Richtlinie nur Personen, die auch in Tirol gemeldet sind. Das Land Tirol meldet im Vergleich zu den Zahlen des Bundesministeriums erneut eine wesentlich höhere Anzahl an positiv bestätigten Infektionen, nämlich 1.020 (Stand heute, 9.00 Uhr).

 

Text: Redaktion, Foto: ExpaGroder

23. März 2020 um