Schulzentrum Lienz-Nord: Siegerprojekt für Neustrukturierung steht fest

Aus sechs Teilnehmern am Architekturwettbewerb ging die ARGE „okai & projektCC“ als Sieger hervor. Umgesetzt soll der Umbau des Schulzentrums 2022 werden.

Im Lienzer Ratsaal präsentierten die Lienzer Bgm. DI Elisabeth Blanik und Architekt DI Stefan Thalmann am Montag, 12. Oktober, das Projekt. „Seit rund 1,5 Jahren arbeiten wir in einer Arbeitsgemeinschaft, der neben BürgermeisterInnen der Verbandsgemeinden auch Stadtrat Willi Lackner und Bauausschuss-Obmann GR DI Alexander Kröll angehören, am Projekt. Besonders wichtig war uns auch, die Direktorinnen der drei beteiligten Schulen umfassend miteinzubeziehen“, so Blanik einleitend.

 

Architekt DI Stefan Thalmann: „Im Erdgeschoss wird ein großer allgemeiner Bereich geschaffen – mit einer Aula für die Verköstigung inklusive kleiner Küche, einer Bibliothek und Raum für das Lernen am Nachmittag. Es werden auch Lernhöfe entstehen, wodurch der Unterricht nach Außen verlegt werden kann. Grundsätzlich haben wir viel Holz in unser Projekt einbezogen, sowohl bei den neuen als auch bei den zu sanierenden Gebäudeteilen.“

 

Das Schulzentrum Lienz-Nord in unmittelbarer Nähe zum Bezirkskrankenhaus besteht aus Volksschule, Mittelschule und Polytechnischer Schule. Die Nutzfläche des neuen Schulzentrums beträgt ca. 9.300 m². Allein die allgemeinen Flächen umfassen etwa 1.250 m². Unter dem Motto „… einen kleinen Campus generieren …“ stellte Stefan Thalmann das Siegerprojekt vor. „Es ging uns vor allem darum, vorhandene Qualitäten im Innen- und Außenbereich zu nutzen und den fehlenden Raumbedarf mit Anbauten möglichst platzsparend abzudecken. Der neue Haupteingang wird zum großen Treffpunkt. Das Projekt enthält bewusst großzügige Außenflächen – Lernhöfe und einen Garten, der vor allem auch für die Ganztagesbetreuung genutzt werden kann“, so Thalmann.

 

 

Der gesamte Bereich wird zur autofreien Zone. „Wir haben vereinbart, dass die PädagogInnen 20 Parkplätze in der Tiefgarage des Krankenhauses nutzen können. Zahlreiche LehrerInnen kommen mit dem Rad in die Schule, und so müsste man mit diesen Parkmöglichkeiten für jene, die von auswärts kommen, das Auslangen finden“, so die Bürgermeisterin. Sie lobte das Siegerprojekt auch deswegen, weil es klar strukturiert ist und weil vorhandene Strukturen optimal adaptiert werden. „Mit dem Bestand wird sehr sparsam umgegangen. Es stand bekanntlich auch der Standort oft in Diskussion. Den Vorteil dieses Gebäudes sehe ich auch darin, dass wir über sehr große Räume verfügen. Die Klassen wurden beim Bau des Gebäudes vor rund 50 Jahren auf 36 SchülerInnen ausgelegt. Heute sind durchschnittlich 24 SchülerInnen in den Klassen“, so die Bürgermeisterin.

 

Bgm. LA DI Elisabeth Blanik und Architekt DI Stefan Thalmann präsentierten das Siegerprojekt.

 

Über die Kosten konnte sie noch keine Auskunft geben. „Ich kann deswegen noch nichts über die Kosten sagen, weil der Umbau erst 2022 umgesetzt wird. Es ist in der derzeitigen Situation sehr schwierig abzuschätzen, wie sich die Preise entwickeln werden, und natürlich spielt auch die Indexierung eine Rolle. Wir werden nun zügig weiterarbeiten und auch beim Land wegen Unterstützungs-Leistung vorstellig werden. Es ist geplant, den Umbau mit Start im Jahr 2022 rasch und konzentriert umzusetzen“, gab Elisabeth Blanik einen groben Fahrplan vor.

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger, Visualisierung: okai

12. Oktober 2020 um