Nach massiven Netzausfällen: TINETZ stockt Investitionspaket in Osttirol auf

31 Projekte in 15 Osttiroler Gemeinden werden vorgezogen und bis 2025 umgesetzt. Unter den Maßnahmen sind auch Verkabelungsprojekte in allen Tälern des Bezirkes.

LH-Stv. Josef Geisler und die beiden TINETZ-Geschäftsführer Thomas Rieder und Thomas Trattler stellten im Beisein von Bezirkshauptfrau Olga Reisner und den Obmännern der drei Planungsverbände am Freitag, 28. Feber, im Umspannwerk Amlach die geplanten Maßnahmen vor. „Nach den schweren Naturereignissen mit Sturm und Starkschneefällen Mitte November 2019 waren rund 28.000 Kunden in Osttirol teils über mehrere Tage ohne Strom. Die TINETZ hat alles versucht, um die Stromversorgung wieder herzustellen. Auch die Einsatzorganisationen haben kräftig mitgeholfen. Um die Stromversorgung noch sicherer zu machen, hat die TINETZ ein Investitionspaket für Osttirol geschnürt“, so LH-Stv. Josef Geisler einleitend.

 

LH-Stv. Josef Geisler: „Verkabelungen sind kein Allheilmittel. Bei gewissen Naturereignissen – wie Muren oder Hochwasser – kann die Fehlersuche und Behebung des Schadens längere Zeit in Anspruch nehmen. Bei Sturm- und Starkschneeereignissen sind hingegen Freileitungen stärker betroffen. Deswegen kam es im vergangenen Herbst in Osttirol auch zu massiven Unterbrechungen in der Stromversorgung.“

 

„Es gab nach den Unwettern und Starkschneefällen Mitte November Haushalte, die bis zu zehn Tage ohne Strom waren und Zeiten, in denen es zu Totalausfällen im gesamten Bezirk Lienz kam. Seit 2014 läuft in Osttirol ein Programm, um die Stromversorgung noch sicherer zu machen. Nach den Ereignissen im letzten Herbst haben wir 31 weitere Projekte in 15 Gemeinden definiert, die jetzt vorgezogen und bis 2025 umgesetzt werden sollen“, erklärte TINETZ-Geschäftsführer Thomas Rieder. Von den neuen Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von 5,8 Mio. Euro sollen insbesondere auch Seitentäler – wie das Virgen-, Defereggen-, Puster- und Lesachtal, die bei den jüngsten Naturereignissen von Stromausfällen besonders betroffen waren, profitieren. „Auch Verkabelungen in allen Osttiroler Tälern sind unter den Maßnahmen. Ich bitte aber um Verständnis, dass wir konkrete Verkabelungsprojekte erst nennen können, nachdem wir mit den Grundbesitzern verhandelt haben“, so Rieder.

 

TINETZ-Geschäftsführer Thomas Trattler: „Das neue Umspannwerk in Matrei soll 2023 in Betrieb gehen. 30 Mio. Euro wird die TINETZ gemeinsam mit dem Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid investieren.“

 

In Matrei will die TINETZ ein neues Umspannwerk errichten. Es soll nicht – wie ursprünglich geplant – im Tauerntal, sondern in der Fraktion Seblas gebaut werden. „Dieses Umspannwerk ist wichtig für die Netzabstützung und wird die Versorgungszuverlässigkeit insbesondere für das nördliche Iseltal wesentlich erhöhen. Die Baukosten belaufen sich auf rund 30 Mio. Euro. Die Kosten werden wir uns mit der APG teilen“, so TINETZ-Geschäftsführer Thomas Trattler. Er teilte auch mit, dass mit rund der Hälfte der 31 Maßnahmen in Osttirols Gemeinden bereits 2020 begonnen werde.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

28. Februar 2020 um