„Digitales Zukunftsbild“ für Gemeinden des Lienzer Talbodens präsentiert

Gemeinsam mit der Fachhochschule Kufstein wurde ein Strategiepapier für die digitale Zukunft der 15 Gemeinden mit einem eigenen regionalen Datenraum erarbeitet.

Die BürgermeisterInnen des Planungsverbandes 36 (Lienz und Umgebung) präsentierten am Freitag, 25. Juni, in Anwesenheit von Standort- und Digitalisierungslandesrat Anton Mattle an der Fachhochschule Kufstein als wissenschaftlicher Projektpartner das Strategiepapier „Digitales Zukunftsbild“. Es handelt sich dabei um ein vom Land Tirol gefördertes „Leuchtturmprojekt“, das die Zielsetzung verfolgt, die digitale Transformation für den Wirtschafts- und Lebensstandort im Talboden aktiv zu gestalten und die besten Voraussetzungen für Kooperation, soziale Gerechtigkeit und regionale Wertschöpfung von Daten und Informationen für die Zukunft der Region zu sichern.

Ein Jahr lang wurden in den Gemeinden des Lienzer Talbodens digitale Modellanwendungen zur Verringerung von Streumittelverwendung im Winterdienst durch digitale Straßenzustandsmessung, digitales Parkraummanagement, Trinkwassermanagement, Solarpotentiale, Steigerung der Energieeffizienz durch Energiemonitoring für öffentliche Gebäude, energiesparende Steuerung der Straßenbeleuchtung, Informationen für Einsatzorganisationen, Unterstützung des Winterdienstes durch automatisierte Information über Stromverteiler, Hydranten und anderen Infrastrukturen, digitale Überwachung von Naturgefahren und vieles mehr auf ihre Praxistauglichkeit hin getestet.

Übertragen wurden die Messdaten von den Sensoren mittels LoRa-Wan-Technologie und eigens errichteten Funkschnittstellen auf das Glasfasernetz der Gemeinden. Damit bleiben die Daten und Informationen lokal gespeichert und in der Verfügung der Gemeinden. In einem regionalen Datenraum laufen die Messwerte und Informationen zusammen und dienen den Gemeinden zur Planung, Steuerung und Schlussfolgerung für Infrastruktur- und Versorgungsentscheidungen – z.B für die Sicherung der Versorgung im Trinkwasserbereich, die Verbesserung der CO2-Bilanz im Energieverbrauch von Gemeindegebäuden, die Straßenbeleuchtung, den Fuhrpark und die Verkehrslenkung. Der entstehende regionale Datenraum soll aber auch Unternehmen der Region für deren Speicherbedarfe und lokale Datensicherung offen sein.

LR Anton Mattle: „Die Erfahrungen aus diesem Projekt dienen dem Land Tirol als Best-Practice-Beispiel für vielschichtige Chancen von Wirtschafts- und Lebensräumen im Rahmen der Digitalisierung und der Anwendung in weiteren Planungsverbänden. Der Lienzer Talboden übernimmt mit dem digitalen Zukunftsbild eine wichtige Vorreiterrolle, baut auf das hochleistungsfähige Breitbandnetz (RegioNet®) auf und eröffnet positive Effekte in Bezug auf Standortattraktivität, Wachstum und Innovation.“

Bgm. Josef Mair, Obmann des Planungsverbandes 36: „Auf Basis unserer ausgezeichneten Datennetzinfrastruktur haben wir für die 15 Gemeinden ein digitales Zukunftsbild erarbeitet, das uns roter Faden und Zielbeschreibung für eine smarte Region im Talboden ist, welche Digitalisierung mit lokaler Verantwortung und regionaler Wertschöpfung verbindet“.

Bgm. LA DI Elisabeth Blanik: Stellvertretende Obfrau des Planungsverbandes 36: „Als smarte Region können wir gemeinsam mit dem digitalen Zukunftsbild den BürgerInnen noch bessere soziale, wirtschaftliche und ökologische Gemeindeleistungen anbieten. Die Gemeindedaten sind lokale Ressourcen, sozusagen das Gold der BürgerInnen, das wir in der Region zum Wohl der Bevölkerung halten und nutzen wollen.“

Rektor Prof. (FH) Dr. Mario Döller: „Die Fachhochschule Kufstein hat neben der wissenschaftlichen Begleitung im Prozess für ein digitales Zukunftsbild Lienzer Talboden mit ForscherInnen und Studierendengruppen Auswertungen und praxisrelevante Umsetzungen für die Gemeinden erstellt und so anschaulich die vielen Möglichkeiten einer smarten, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Region mit Umsetzungsbeispielen unterlegt.“

Mag. (FH) Mag. Oskar Januschke, Prozessmanagement für das Digitale Zukunftsbild: „Regionale Datenräume sichern lokal erfasse Daten und Informationen für die Region und gewährleisten die Nutzung für die BürgerInnen. Sie erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit, sorgen für regionale Wissensbildung, fördern die interkommunale Zusammenarbeit und machen uns als Gesellschaft widerstandsfähiger, eine resiliente smarte Region.“

Ein Jahr lang arbeitete das breit aufgestelltes Projektkonsortium mit der Fachhochschule Kufstein als wissenschaftlichen Partner, der international agierenden SBR-Net Consulting AG Dr. Ruhle, dem Osttiroler IT-Technikunternehmen Inno-Cube-GmbH, dem Kommunalen Breitband RegioNet und den 15 BürgermeisterInnen der Planungsverbandsgemeinden intensiv zusammen.

 

Text: Redaktion, Foto: PV 36/Brunner Images

30. Juni 2021 um