Sillian machte seinem Namen als „Narrenhochburg Osttirols“ alle Ehre

38 Gruppen, davon viele mit aufwändigen Wägen, gestalteten mit kreativen Ideen den größten Faschingsumzug Osttirols am Faschingsdienstag, 25. Feber, in der Pustertaler Marktgemeinde.

„Rante Putante“ hallte es zum Höhepunkt des Faschings laut durch Sillian. Pünktlich um 15.00 Uhr eröffnete Arthur Bucher, Obmann der Narrengilde Sillian, am Faschingsdienstag den großen Umzug. „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ – die Musikkapelle Sillian marschierte mit dem Thema „Biene Maja“ als erste Gruppe auf dem Marktplatz ein. Danach folgten Kindergarten-Gruppen und der Wichtelexpress mit dem Kindergrafenpaar Simon und Elisabeth. Ein erstes Highlight war der Einzug des Grafenpaares Ernst I. und Daniela I.

 

Ernst I. und Daniela I. fahren am Marktplatz ein.

 

Damen aus Innervillgraten machten die Zeitumstellung zum Thema, auch aus dem Lienzer Talboden waren Damen angereist und stellten „Line Dance“ dar. „Se wasche, se wasche“ – Kartitscherinnen waren als kreative Waschmaschinen unterwegs. „Die Schneekönigin und ihre Männer“, das Pausenorchester, die Goldfische, die Gondolieri aus Venedig und die Vespa-Crew – bunte Gruppen und Wägen sorgten für närrisches Treiben im Sillianer Ortszentrum.

 

Gerhard Scheer aus Deutschland fängt den Sillianer Faschingsumzug schon seit über 30 Jahren mit seiner Kamera ein.

 

Der „Asthof-Seppl“ war diesmal mit dem „Gipshaxn-Taxi“ unterwegs, und wie man eine Begrettungsübung richtig spannend macht, zeigte Theo Viertler mit seinen Freunden. Die Narrengilde bedankte sich bei Airbus für das Geld, mit Hilfe dessen in Sillian ein Eurofighter stationiert werden konnte. „Maroschka & Zarewitsch“ sorgten für russische Klänge: „Man hier baut Skilift mit Gewolt und hofft, dass der Rubel rollt!“

 

Neue Regierung: „Die Blauen haben es verhaut, drum haben sich Türkis und Grün getraut.“

 

Die türkis-grüne Regierung durfte natürlich als Thema nicht fehlen. Bei der Landjugend Panzendorf waren nicht nur die Kühe, sondern auch die Rösser los, und die berittene Polizei sorgte für Ordnung. Der Frauenchor Sillian machte Norbert Niedereggers Wetterstation zum Thema, und auch die Sendung „Heimatleuchten“ von ServusTV war beim Umzug vertreten. Eine Gruppe aus Abfaltersbach eröffnete eine „Mobile Raucherbar“, die Landjugend Tessenberg sagte „Nein zu Atom“.

 

Ein Eurofighter wurde in Sillian stationiert.

 

Eine Gruppe aus Arnbach gestaltete besonders aufwändig „Gretas Zeitmaschine“, Baumeister Viertler und seine Kollegen bereicherten als Indianderstamm den Umzug. Die „20 besten Flaschen des Oberlandes“ machten als „Bierkiste“ viel Lärm. Hans Gumpitsch schickte mit seinen Kollegen die Lienzer Schrebergärten auf Reisen, und der Sillianer Bürgermeister hatte die Idee, diese im alten Schwimmbad unterzubringen. „Alice im Wundertal“ konnte genauso bestaunt werden wie die Badewannen-Enten und das „100% Klimawandel-kompatible Wetterhäuschen“ von Hons Kofler aus Panzendorf.

 

Alarm für KUHBRA 7

 

Die Landjugend Sillian machte das Rauchverbot zum Thema, besonders aufwändig wurde der „Dolomitenlauf 2020″ dargestellt. „Alarm für KUHBRA 7″ – ein Polizeihubschrauber schwebte plötzlich über der Marktgemeinde. Er sollte die „Bauern und ihre Kühe schützen, denn die Gefahr droht von den Laserbeamten mit ihren Mützen“. Traditionell beendete das „Hohe Gericht“ den Faschingsumzug. Danach wurde am Marktplatz noch die Hexe verbrannt, und in den Sillianer Lokalen feierten die Närrinnen und Narren bis zum Ende des Faschingsdienstags lautstark weiter.

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute

25. Februar 2020 um