Servus TV-Serie „Heimatleuchten“ widmet sich dem Virgentaler Opferwidder

Morgen, Freitag, 12.10., wird Servus TV um 20.15 Uhr in der Sendung Heimatleuchten über den Virgentaler Opferwidder und das damit in Verbindung stehende Brauchtum berichten.

Ein alter Brauch, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1635 zurückreichen, wird jedes Jahr zu Ostern im Virgental zelebriert und hat nach wie vor in den Gemeinden Virgen und Prägraten a.G. einen großen religiösen, gesellschaftlichen wie kulturellen Stellenwert.

Im 17. Jahrhundert herrschte im Virgental wie vielerorts die Pest, und etliche Menschen fielen dieser schrecklichen Krankheit zum Opfer. Die Talbewohner wussten, dass sie sich aus eigener Kraft nicht retten würden können und wandten sich in ihrer Not an Gott. Sie versprachen, alljährlich eine Wallfahrt zur Lieben Frau ins 40 km entfernte Lavant zu unternehmen, und auch ein Opfer wollten sie bringen. Die Legende, wie den Gläubigen das Opfer erschienen sein soll, wurde in verschiedenen Versionen überliefert. Eines ist jedoch immer gleich: Ein weißer Widder besiegt den Teufel/Tod im Kampf und damit auch die Pest.

Mittlerweile wird das Opfertier nicht mehr nach Lavant, sondern nach Obermauern, einem Ortsteil der Gemeinde Virgen, geführt. Bei der Prozession treffen sich Menschen aus den Gemeinden Prägraten a.G. und Virgen an der Hauptstraße, um gemeinsam zur Wallfahrtskirche Maria Schnee zu pilgern. An der Spitze wird ein weißer, geschmückter Widder geführt – das symbolische Opfer für den Kampf gegen den Tod. Der Widder selbst wird nicht geopfert, sondern verlost. Der Erlös der Lose kommt den Kirchen im Virgental zugute.

 

Text: Redaktion, Foto: Florian Islitzer

11. Oktober 2018 um